Von Barbara Heiss
Noch einmal ging es in der vergangenen Gemeinderatssitzung der Stadt Imst um das Budget zum Neubau der Imster Bergbahnen. Die Gesellschaftsversammlung beschloss im Februar zur Mitfinanzierung der Neuerrichtung der Sektion I und II ein Darlehen bei der Raiffeisen Landesbank Tirol in der Höhe von 6,35 Millionen Euro. „Wir haben drei Angebote von der Sparkasse Imst, der Bank Austria und der Raiffeisenbank eingeholt. Letzteres war das Beste“, erklärte Finanzreferent der Stadtgemeinde Gebi Mantl. Dafür bürgen muss die Stadt Imst, dies sei Bedingung aller Banken gewesen, so Mantl. Im Vorfeld habe man aber genau geprüft, ob die Imster Bergbahnen finanziell in der Lagen seien, den Kredit selbst zu bedienen. Diesem Beschluss wurde mehrheitlich, mit zwei Enthaltungsstimmen, zugestimmt. Einer davon war Gemeinderat Helmuth Gstrein, der vor allem das fehlende Vorliegen aller betreffenden Unterlagen und die Einsicht in die Bilanzen nur unter Aufsicht kritisierte. Wie die RUNDSCHAU berichtete, beläuft sich das Investitionsvolumen für den Neubau auf 20,5 Millionen Euro. Nach Abzug der Investitionszuwachsprämie, der Förderung vom Land, der Beteiligung des Imst Tourismus, der Stadt Imst und der Mittelaufbringung der Imster Bergbahnen verblieb nun ein Finanzierungsrest von 870.000 Euro, dessen Finanzierung ebenfalls durch die Stadtgemeinde erfolgen soll und in weiterer Folge einstimmig beschlossen wurde. „Es war eine schwierige aber dennoch erfolgreiche Geburt, dieses Projekt auf den Weg zu bringen. Deshalb sind wir umso dankbarer, dass es nun klappt“, so Mantl. Auch Evelyn Krismer, Vorstandsmitglied bei Imst Tourismus, spricht die turbulenten vergangenen Wochen an: „Imst Tourismus ist holprige Straßen gewohnt. Wir schnallen uns dann allerdings an und steigen nicht aus.“
BARRIEREFREI MIT GONDELN. Das Projekt sieht die Errichtung von zwei 10er-Einseilumlaufbahnen (EUB) von Hoch-Imst zur Untermarkter Alm sowie von der Untermarkter Alm zum vorderen Alpjoch vor. Die Entscheidung für eine Gondel im Zuge des Neubaukonzeptes liege vor allem in den starken Sommermonaten. „Der Tourismus in Imst ist stark sommerlastig“, betont Bürgermeister Stefan Weirather. Zahlreiche Familien mit Kinderwägen aber auch Senioren seien vor allem in den Sommermonaten in Hoch-Imst unterwegs und genau diese würden mit den neuen Gondelbahnen künftig mehr Komfort, einen ebenerdigen, barrierefreien Zu- und Ausstieg und einen leichteren Transport von Kinderwägen oder Fahrrädern erwarten. Zudem würden sich die Baukosten durch die Gondelbahnen reduzieren: Dies verdanke man vor allem den größeren Abständen der benötigten Stützen. Auch die Wartungskosten aufgrund der geringeren Anzahl an Gondeln gegenüber Sesseln seien geringer. Ebenfalls positiv erwähnen wolle Bernhard Schöpf, Geschäftsführer der Imster Bergbahnen, die Tatsache, dass die beiden Liftanlagen der künftigen „UAlm- und Alpjochbahn“ zwar getrennt geführt werden, sich aber dennoch das Stationsgebäude an der Untermarkter Alm teilen würden. „Auch die Streckenführung bleibt weitestgehend unverändert“, so Schöpf. So soll die Talstation neben dem Kassa-Bereich auch die Verwaltungsräumlichkeiten beherbergen und bei der Mittelstation eine neue geeignete Werkstätte für Wartungsarbeiten am Fuhrpark oder bei Anlageteilen eingerichtet werden. Bereits nach dieser Wintersaison könne mit den Demontage-Arbeiten der bestehenden Alpjoch-Bahn begonnen werden. Mit der neuen „UAlm-Bahn“ will man Anfang September starten. Durch die zeitlich getrennte baulichen Maßnahmen an der I und II Sektion soll der Sommerbetrieb der unteren Sektion, vor allem in Hinblick auf den Alpine Coaster, nicht beeinträchtigt werden. Die obere Sektion bleibt in diesem Sommer außer Betrieb. „Es ist ein straffer Zeitplan, dennoch wollen wir mit der Wintersaison 2021/22 unsere Bahnen wieder komplett öffnen“, so Weirather. Voraussichtlicher Betriebsstart ist damit der 17. Dezember 2021.
Für den Bau der zwei neuen 10er-Einseilumlaufbahnen in Hoch-Imst erhielt die Firma Doppelmayr den Auftrag. Visualisierung: Doppelmayr_dieWEST