Von Barbara Heiss
„Die Gesamtsituation stresst. Wir haben einfach keine Perspektive“, beginnt Markus Hangl auf die Frage, wie es ihnen in den vergangenen Monate ergangen ist. Über acht Monate waren die Fitnessstudios im letzten Jahr insgesamt geschlossen. „Öffnen durften wir nur in den für die Fitnessbranche ruhigen Sommermonaten“, so Hangl. Ähnlich sieht dies auch „Injoy“-Besitzer Bernhard Gollner: „Wir sind die vergessene Branche und werden kaum beachtet. Es wird über alle Branchen gesprochen, nur über unsere nicht.“ Dabei könnte man gerade im Fitnessbereich auf ein ausgeklügeltes Hygienekonzept zurückgreifen. „Wir haben schon immer großen Wert auf Hygiene gelegt. Die technischen Voraussetzungen wären auf jeden Fall gegeben, um die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen genauestens einhalten zu können. Beispielsweise durch eine elektronische Zugangsbeschränkung oder genügend Abstand zwischen den Geräten“, versichert Gollner. In Österreich gibt es rund 1,2 Millionen Menschen, die regelmäßig ein Fitnessstudio besuchen. Dieser Ausgleich zum Alltag wird ihnen seit Monaten verwehrt. „Viele Kunden berichten uns über das Unverständnis gegenüber den Maßnahmen und der Politik. Es ist nicht verständlich, dass nicht einmal darüber diskutiert wird, unter welchen Voraussetzungen sportliche Betätigung in Innenräumen möglich sein könnte“, erklärt der „Gesundheit-Plus“-Betreiber. Beitragszahlungen würden im Moment sowohl bei Markus Hangl als auch Bernhard Gollner von den Kunden nicht verlangt. „Laut unserem Motto ,Corona-Schutz-Garantie‘ gibt es bei uns, und bei anderen qualitativ hochwertigen Studios, in dieser schweren Zeit selbstverständlich keine Zahlungen für die Kunden. Dennoch haben natürlich einige ihre Mitgliedschaft vorerst gekündigt“, so Gollner. Auch Markus Hangl klagt über Mitglieder-Verluste: „Wir haben aktuell circa 30 Prozent der Mitglieder verloren, obwohl wir keine Beiträge abbuchen. Neue Mitgliedschaften werden keine abgeschlossen. Zum Glück haben wir mit der geöffneten Physiotherapie und den medizinischen Trainings ein zweites Standbein.“ Das Team des „Injoy“ Imst überbrückt die Zeit der Schließung mit verschiedenen Online-Angeboten: „In unserem Online-Fitnessstudio ,Injoy@home‘, das wir über die verschiedensten Social-Media-Kanäle betreiben, gibt es bis zu 1000 Gruppenfitnesskurse, die kostenlos genutzt werden können. Zudem sind einige Neuerungen geplant, auf die sich unsere Mitglieder freuen dürfen, sobald wir wieder öffnen“, so Gollner.