Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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In Pflach entsteht das „Haus der Gesundheit“

19. Feber 2019 | von Sabine Schretter
Bei der Gemeinderatssitzung galt es, aus zwei eingereichten Entwürfen auszuwählen. RS-Fotos: Schretter
Einreichplan und Visualisierungen zeigen, wie das „Haus der Gesundheit“ in Pflach aussehen wird.
Vize-Bgm. Reinhild Astl und Bgm. Helmut Schönherr (v. l.) zählten die Stimmen aus.
Architekt Egon Hosp freute sich über den Zuschlag.

Architekt Egon Hosp hatte bei der Projektvergabe die Nase vorn


Der Fachärztemangel beschäftigt als vieldiskutiertes Thema die Außerferner Bevölkerung schon seit geraumer Zeit. Ein Bauvorhaben, das die Gemeinde Pflach nun umsetzt, lässt auf Erleichterung hoffen.

Der Bezirk ist mit Fachärzten nicht gerade gesegnet. Eine Gemeinde übernimmt aber immer mehr die Vorreiterrolle.
Ein Internist hat sich bereits im Innovationszentrum der Talkesselgemeinde Pflach angesiedelt. Ein Augenarzt wird im Frühling ebenfalls in diesem Gebäude seine Praxis eröffnen. Das ist schon ein Hoffnungsschimmer für die Außerferner – der wird nun mit einem zukunftsweisenden Projekt gehörig aufpoliert.
Zwei Entwürfe.

Einreichplan und Visualisierungen zeigen, wie das „Haus der Gesundheit“ in Pflach aussehen wird.


Beim Nachhaken in Sachen Ärztezentrum verwies der Pflacher Bürgermeister Helmut Schönherr auf die Gemeinderatssitzung vom 11. Februar. „Dort werden Details bekanntgegeben. Im Vorfeld gibt es eine nicht öffentliche Vorstellungsrunde, bei der die eingereichten Projekte präsentiert werden.“
Architektenwettbewerb hat es keinen gegeben. Zwei heimische Architekturbüros – Architektur Walch und Partner und Architekturbüro Egon Hosp – reichten ihre Entwürfe ein. Ziel des Projekts ist, ein Fachärztezentrum in Pflach zu bauen, von dem die Gemeinde wesentlich profitieren soll. „Das heißt vor allem, dass die Vermietbarkeit gegeben sein muss. Hier sind Grenzen gesetzt – durch den bestehenden und den entstehenden sozialen Wohnbau in der Gemeinde. Gerade wird in Pflach Wiesbichl gebaut. Bei diesem Projekt beläuft sich der Mietpreis auf 7,80 Euro/m2“, führt Bgm. Schönherr aus.
Aus dieser Vorgabe ergibt sich die Aufteilung im Gebäude – zwei Drittel werden als betreute bzw. betreubare Wohnungen und ein Drittel wird als Arztpraxen gewidmet. Dadurch können Wohnbaumittel des Landes lukriert werden. Ein Wohnbauträger wird als Partner mit ins Boot genommen. Wohnbauträger kalkulieren Wohnungen und Arztpraxen getrennt, da es für diese keine Förderungen gibt. Die Mietpreise für Wohnungen und Praxen sind also unterschiedlich.
Gebaut wird in Nachbarschaft des bestehenden Innovationszentrums Pflach auf einem gemeindeeigenen Grundstück.
Geheim.

Vize-Bgm. Reinhild Astl und Bgm. Helmut Schönherr (v. l.) zählten die Stimmen aus.


Gemeinderat Andreas Inwinkl regte eine geheime Abstimmung über die Projektvergabe an. „Das hatten wir noch nie, aber wenn es die Mehrheit wünscht, werden wir das so machen“, kommentierte Bgm. Schönherr, forderte entsprechende Handzeichen ein und ließ nach einem 11:2-Ergebnis kurzerhand Abstimmzettel zur geheimen Stimmenermittlung anfertigen.
Heimischer Planer.

Architekt Egon Hosp freute sich über den Zuschlag.


Der Pflacher Architekt Egon Hosp konnte sich über einen eindeutigen 9:4-Zuschlag freuen und bedankte sich für das Vertrauen.
Egon Hosp konnte auch vor der Abstimmung aufkeimende Zweifel an der Seriosität der genannten möglichen Mietpreise ausräumen. „Gemeinnützige Bauträger arbeiten nicht gewinnorientiert. Bevor man überhaupt anfängt, müssen die angemessenen, förderbaren Baukosten ermittelt werden. Erst dann wird gebaut.“
Welcher Bauträger den Zuschlag erhält, ist noch nicht entschieden.
Für Helmut Schönherr steht fest: „Gemeinsam werden wir das Projekt verfolgen und das Machbare hinbekommen.“

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