Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Bis zu 262 Asylwerber

Nur mehr eine Flüchtlingsunterkunft im Bezirk

Die Zahl der nach Europa eingereisten Asylwerber hat sich speziell 2015 und 2016 deutlich erhöht. Zahlreiche Staaten haben damals Flüchtlinge aufgenommen – auch Österreich, Tirol und der Bezirk Landeck. Hier gibt es fünf Jahre später aber nur mehr eine Grundversorgungseinrichtung. Zuletzt wurde die Unterkunft in St. Anton geschlossen.
26. Oktober 2020 | von Von Elisabeth Zangerl
Bis zu 262 Asylwerber<br />
Die Familie Albroni fand während der akuten Flüchtlingskrise in Strengen eine neue Heimat, dieses Foto wurde 2018 gemacht. RS-Foto: Zangerl
Von Elisabeth Zangerl

1,3 bzw. 1,26 Millionen Menschen waren laut Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat in den Jahren 2015 und 2016 auf der Flucht nach Europa. Eine neue Heimat fanden einige der flüchtenden Menschen auch im Bezirk Landeck, wie Anna Gutmann-Mackner von den Tiroler Sozialen Diensten auf Anfrage der RUNDSCHAU bestätigt: „Für 2015 liegen uns leider keine Daten vor, zu Spitzenzeiten im Juli 2016 betreuten wir im Bezirk Landeck 262 aktive Leistungsbezieher.“ Über ein Drittel der Gemeinden des Bezirks Landeck erklärte sich bereit, Flüchtlinge aufzunehmen, in einigen Orten, wie beispielsweise St. Anton, wurden eigene Flüchtlingsunterkünfte errichtet. Nachgefragt, wie die Situation derzeit ausschaut, erklärt Anna Gutmann-Mackner: „Zuletzt wurde im Bezirk Landeck die Einrichtung in St. Anton geschlossen“, das Heim in der Kaifenau wurde zum Beispiel im Frühjahr 2018 geschlossen. Die Anzahl der Asylwerber, die derzeit im Bezirk Landeck versorgt werden, ist gering: „Momentan sind es elf. Aktuell betreiben wir nur noch eine Grundversorgungseinrichtung, sie befindet sich in Zams“, erklärt die Sprecherin der Tiroler Sozialen Dienste.

„FLEXIBEL (RE-)AGIEREN“. Allgemein lasse sich beobachten, dass die Flüchtlingszahlen sinken. Allerdings sei es von großer Bedeutung, gerade in diesem Bereich stets flexibel zu (re-)agieren. „Das kontinuierliche Beobachten der Lage in Österreich und darüber hinaus ist essenziell.“ Die TSD-Sprecherin thematisiert einen wichtigen Aspekt, der unterstreicht, wie wichtig die Mithilfe der Kommunen war und weiterhin ist: „Flucht und Asyl stellen globale Herausforderungen dar, die wie kaum ein anderes Thema auf regionaler (Gemeinde-)Ebene gelöst werden können. Hier ein großes Dankeschön an all jene, die eine konstruktive Zusammenarbeit ermöglichen und natürlich an die vielen engagierten Freiwilligen.“


 

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