Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Ein Felsen

Seligsprechung Otto Neururers vor 25 Jahren

Otto Neururer wurde vor einem Vierteljahrhundert, am 24. November 1996, von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Nun wird wieder seiner gedacht.
8. November 2021 | von Daniel Haueis
Ein Felsen<br />
Otto Neururer – vor einem Vierteljahrhundert seliggesprochen Foto: Diözese Innsbruck
Von Daniel Haueis und Lia Buchner

Der selige Otto Neururer stammte vom Piller (Fließ), wirkte zuletzt in Götzens, ehe er am 3. März 1939 ins KZ Dachau und später nach „Buchenwald“ eingeliefert wurde. Er hatte sich für die christliche Ehe eingesetzt und einer Frau abgeraten, einen aus der Kirche ausgetretenen und geschiedenen Nationalsozialisten zu heiraten. Als bekannt wurde, dass er im KZ Buchenwald Religionsunterricht gab, wurde er kopfüber aufgehängt, bis am 30. Mai 1940 der Tod eintrat. Am Piller finden jeweils am 30. der Monate Mai bis September Wallfahrten statt. In der Kirche Maria Schnee in Piller befindet sich eine Erinnerungstafel aus Marmor mit einer Reliquie des seligen Otto Neururer. Und der neue Altar in der Fließer Barbarakirche beherbergt eine Reliquie des Märtyrerpriesters. Selig gesprochen wurde er am 24. November 1996 von Papst Johannes Paul II. „Im schäumenden Wildbach der Staatsmacht gab es damals auch Granitfelsen, an denen die Wasser zerstoben. Es waren keine Helden mit Waffen in den Händen. Es waren stille wehrlose Helden des Glaubens“, sagte Bischof Reinhold Stecher, anlässlich der Seligsprechung, wie auf der Homepage der Kaplanei Piller nachzulesen ist.

VERANSTALTUNGEN. Anlässlich der 25. Wiederkehr der Seligsprechung finden demnächst einige Veranstaltungen statt. Von 16. bis 26. November (Vernissage am 15. November um 19.30 Uhr) ist „Kunst in der Kirche: Verlassen – Gottes Gegenwart im Leid“ des Münchner Künstlers Raoul Rossmy in der Pfarre Götzens zu sehen. Am „Tag der Kinderrechte“, dem 20. November, findet mit „OTTO2021: Ein Event für Kinder und Erwachsene“ statt: 16 Uhr im Gemeindezentrum Götzens, nach einer kinderfreundlichen Einführung durch ZeitzeugInnen wird die Geschichte Otto Neururers als Kindermusical mit Rap und Pop erzählt. Im Anschluss findet eine Ausstellung mit Zeichnungen der Schüler der MS Axams statt. Am 24. November um 19 Uhr folgt eine Gedenkmesse: „Wir feiern mit Wort und Musik“, begleitet von Harfenklängen, in der Wallfahrtskirche Götzens. Im Anschluss beginnt um 20 Uhr die Veranstaltung „Wort und Musik“ mit einem Festvortrag von Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski „Wir essen Brot, aber wir leben vom Glanz“ (KBW), untermalt durch das Ensemble Sonarkraft mit einer Interpretation von Mozart, Mendelssohn und Sibelius. Und am 26. November um 18 Uhr folgt der Festgottesdienst anlässlich „25 Jahre Seligsprechung Neururer“ mit Bischof Hermann Glettler in der Wallfahrtskirche Götzens, bei dem Beate Fink (Notarin im Seligsprechungsprozess) geehrt wird. Im Anschluss an den Gottesdienst finden die Präsentation der Otto-Neururer-Briefmarke sowie eine Agape statt.

DER FILM. Das Schicksal Neururers wird in dem Kinofilm „Otto Neururer – Hoffnungsvolle Finsternis“ mit Ottfried Fischer und Karl Merkatz nachgezeichnet. Regisseur Hermann Weiskopf schuf eine berührende Filmgeschichte, die mittlerweile zahlreiche internationale Auszeichnungen erhielt und sogar im Vatikan präsentiert wurde. Der ORF wird den Film voraussichtlich zum „International Holocaust Memorial Day“ am 27. Jänner 2022 ausstrahlen.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben