Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ein Schreibset, ein „Gebet“, ein Gespräch

Ein besonderes Michael-Schneider-Werk wird bei der RUNDSCHAU-Weihnachtsaktion versteigert

Nicht nur für Kalligrafen interessant: Die RUNDSCHAU versteigert zugunsten des Martiniladens Landeck ein japanisches Schreibset, das Michael Schneider mit seiner Kunst zum Unikat gemacht hat. In dessen Gebrauch führt der Künstler per Videokonferenz ein.
22. November 2022 | von Daniel Haueis
Ein Schreibset, ein „Gebet“, ein Gespräch
Michael Schneider bei der Arbeit (l.). Das japanische Schreibset (samt Tasche, M.) wurde dank Michael Schneiders Verschriftlichung eines „Gebets“ zum Unikat. RS-Fotos: Haueis

Von Daniel Haueis

Bereits seit einigen Jahren spenden namhafte Oberländer Künstler ein Werk für die RUNDSCHAU-Weihnachtsaktion, das für einen guten Zweck versteigert wird. Diesmal ist es etwas ganz Besonderes, das Michael Schneider zur Verfügung stellt: ein japanisches Schreibset, das er zu einem Unikat gemacht hat, indem er es mit einem „Gebet in der Sprache der Engel“ aufgewertet hat. Der aus Landeck stammende Schneider hat diese Verschriftlichung von Gebeten einer amerikanischen Fernsehpredigerin im Japanischen 2021 bei einer Ausstellung in der Galerie Nothburga in Innsbruck gezeigt – natürlich mit kritischem Blick auf Derartiges: Silben wie hata, anda, ata, horo oder bata sind jedenfalls unverständlich, ob japanisch oder amerikanisch oder deutsch. Das Schreibset ist also nicht nur für Kalligrafen interessant, sondern auch für Freunde der Kunst Michael Schneiders, die ihn als Lehrenden an die Kunst-universität in Tokio geführt hat (dies ist übrigens eine nicht hoch genug einzuschätzende Auszeichnung für einen europäischen Druckgrafiker).

EINFÜHRUNG DURCH MICHAEL SCHNEIDER. Und das ist noch nicht alles: Michael Schneider erklärt zudem, wie das Schreibset, das drei Pinsel, Pinselhalter, einen Tintenstein, der mit Wasser zu Tinte verrieben wird, und anderes mehr enthält, zu verwenden ist. Online (via Skype o.ä.) gibt er eine einstündige Einführung – wobei man sich die Chance nicht entgehen lassen sollte, auch Themen abseits der Kalligrafie anzuschneiden: Schneider ist ein kritischer, wacher Geist, ein gesellschaftlicher Seismograf, wie es Künstler bestenfalls sind. Die Kunst des Landeckers, der mit seiner Ehefrau Buchkünstlerin Elisabeth Parth seit sechs Jahren in Tokio lebt, kommt aus dem Leben – entsprechend anregend sind Gespräche mit ihm. Nähere Informationen über Michael Schneiders Schaffen gibt’s auf http://www.michael-schneider.info; einen Blick auf Elisabeth Parths und Michael Schneiders Verlag kann man auf http://www.editionps.at werfen.

VERSTEIGERUNG. Der Ausrufungspreis für das von Michael Schneider aufgewertete japanische Schreibset samt Online-Videoeinführung durch den Künstler beträgt 200 Euro. Ersteigern kann man es bis 23. Dezember 12 Uhr via Angebot auf www.rundschau.at, wo es auch Infos über das aktuelle Höchstgebot gibt. Der Erlös kommt dem Landecker Sozialmarkt, dem Martiniladen, zugute.
Ein Schreibset, ein „Gebet“, ein Gespräch
Michael Schneider bei der Arbeit RS-Foto: Haueis
Ein Schreibset, ein „Gebet“, ein Gespräch
Das japanische Schreibset (samt Tasche) wurde … RS-Foto: Haueis

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… dank Michael Schneiders Verschriftlichung eines „Gebets“ zum Unikat. RS-Foto: Haueis

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