Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Es hat wunderbar funktioniert“

Bilanz der nun geschlossenen Impfstraße in Landeck

Es war eine besondere logis-tische Herausforderung, die in Landeck wirklich gut gemeis-tert wurde: die Organisation der Impfstraße. Bgm. Herbert Mayer lobt alle, die dazu beigetragen haben, allen voran Atti Pahl.
30. August 2021 | von Daniel Haueis
„Es hat wunderbar funktioniert“<br />
Atti Pahl und Bgm. Herbert Mayer: An rund 25 Tagen war die Impfstraße Landeck geöffnet – viele Hände haben zum reibungslosen Ablauf beigetragen. RS-Foto: Haueis
Von Daniel Haueis

Mit 1. September wurden die Impfzentren in Tirol auf fünf Standorte zusammengeführt: Innsbruck, Imst, Wörgl, Lienz und Reutte – der Landecker Stadtsaal fungiert also (zumindest derzeit) nicht mehr als Impfstraße. Im März wurden dort die 80-Jährigen und Älteren an ca. fünf Tagen geimpft. Am 30. April hat die allgemeine Impfphase begonnen – seither war der Stadtsaal an 20 Tagen „Impfstraße“. Allein in dieser Zeit wurden 17242 Impfungen durchgeführt, 10400 Erst- und knapp 4000 Zweitimpfungen. Spitzentag war der 16. Juli, als 1600 mal „gestochen“ wurde. Seit das Vakzin ausgesucht werden kann, liegt Pfizer vor dem Einmalimpfstoff von Johnson & Johnson; Moderna und AstraZeneca waren weniger nachgefragt. Mehr als 20 Menschen waren an jedem Impftag im Einsatz – vier Ärzte und fünf Diplompfleger, ein zehnköpfiges Verwaltungsteam und fünf Spritzenaufzieher. Sie haben für eine reibungslose, stressfreie und atmosphärisch sehr angenehme Impfstraße gesorgt. Ihnen allen und Helfern wie Feuerwehr, Rotem Kreuz etc. dankt der Landecker Bürgermeister ausdrücklich: „Ich habe nur positive Rückmeldungen gehört. Es hat wunderbar funktioniert.“

HERAUSFORDRUNGEN. Es gab zahllose Herausforderungen in dieser Zeit, etwa: Wo wird geimpft? Hier hat die Wirtschaftskammer Flexibilität bewiesen. Oder: Wo kann der Impfstoff gelagert werden? Die Stadtapotheke ist hier mit professionellem Equipment eingesprungen. Begonnen hat’s mit den Impfungen der älteren Mitbürger, als Dr. Petra Heppke die Impfstraße organisiert hat – welcher Impfstoff ist vorhanden, wie viele Impfwillige kommen etc. waren zu beantwortende Fragen. Atti Pahl hat dann in der allgemeinen Impfphase die Organisation übernommen, und es ist auch ihr mit ihrem Team eindrucksvoll gelungen: Sie hat Personal gefunden (vielfach waren es Menschen, die wegen ihr mitgemacht haben) – auch wenn eine Vakzinlieferung nicht eingetroffen ist und daher die Impfstraße eine Woche später geöffnet war. Sie hat Impfwillige gefunden, wenn Impfstoff im Überfluss da war: „Ich habe viel telefoniert, damit jede Ampulle verimpft wird“, sagt Pahl, die diesen Job neben ihrem Brotberuf gemacht hat! Und sie hat sich um Einzelfälle gekümmert, wenn etwa jemand noch schnell den zweiten Stich wollte, da der Urlaub bevorstand. Prozesse wurden im Laufe der Wochen optimiert, sodass es ab Mitte Juli auch keine Wartezeiten mehr gegeben habe. Es waren anstrengende Wochen für Pahl & Co. – zumindest sie regeneriert offensichtlich schnell: „Jetzt war ich zweimal in den Schwammerln – jetzt geht’s wieder.“

WIEDERÖFFNUNG, WENN NÖTIG. Bgm. Herbert Mayer, der an jedem Impftag mindestens einmal vor Ort war, lobt Atti Pahl & Co.: „Es war eine Gemeinschaftsaktion, die ein sehr positives Ergebnis gebracht hat. Ich bin sehr zufrieden“, resümiert der Stadtchef, der im März im Amt der Tiroler Landesregierung gesessen ist, um mögliche Wege der Immunisierung der Bevölkerung zu besprechen. Und das Stadtoberhaupt ist „sehr zuversichtlich, dass es weiterhin wunderbar klappt“, falls es zur Wiedereröffnung der Impfstraße kommt: Schüler könnten wohl dezentral geimpft werden, aber wenn der „dritte Stich“ kommt, will Mayer den Stadtsaal wieder zur Impfstraße machen, wenn es nötig ist. Inzwischen können sich Land-ecker beim Arzt oder z.B. im Impfzentrum Imst immunisieren lassen. Bisher haben dies knapp 62 Prozent der Bevölkerung der Bezirkshauptstadt getan (erster Stich), vollimmunisiert sind gut 58 Prozent. Dies entspricht etwa den österreichweiten Werten und liegt ein wenig über den Tirol-Werten.



 
„Es hat wunderbar funktioniert“<br />
Atti Pahl beim Spritzenaufziehen Foto: Impfstraße Landeck

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