Von Daniel Haueis
Der Verein „Kleinwasserkraft Österreich“ hat im Bezirk Landeck rund zehn Mitglieder. Diese Privatpersonen, zwei Firmen, eine Gemeinde und ein Hotel betreiben 13 Kleinwasserkraftwerke im Bezirk, die eine Engpassleistung von 4110 kW und ein Regelarbeitsvermögen von rund 23943,1 MWh aufweisen. Dr. Paul Ablinger, Geschäftsführer von „Kleinwasserkraft Österreich“, hat in seiner Datenbank aber nicht nur die Kraftwerke von Mitgliedern, sondern auch alle anderen Kleinkraftwerke im Bezirk erfasst. Es sind rund 90 (Stand: Juni 2020). Davon sind 68 in Betrieb – sie produzieren bei einer Engpassleistung von 27394,83 kW rund 121044,08 MWh Strom (Regelarbeitsvermögen). Das ist der Jahresstromverbrauch von rund 30000 Haushalten. Und es soll weiter auf Kleinwasserkraft gesetzt werden: Angesichts der Energiekrise und im Wissen um die Herausforderungen der Klimakrise richtet Kleinwasserkraft Österreich den dringenden Appell an alle Tiroler Parteien, den Ausbau (Neubau und Revitalisierung) der naturverträglichen Kleinwasserkraft umgehend zu forcieren und somit die nachhaltige Energieversorgung in Tirol und in Österreich zu stärken. Konkret fordert Kleinwasserkraft Österreich die Umsetzung von drei Punkten: Reform des Kriterienkatalogs Wasserkraft – Ausbau der Erneuerbaren Energiegewinnung ins übergeordnete öffentliche Interesse stellen – Wiederinbetriebnahme Initiative starten.
POTENZIAL IN LANDECK. „Tirol weist das größte Potenzial für den Kleinwasserkraft-Ausbau in ganz Österreich auf. Damit wir dieses endlich nutzen und uns damit unseren eigenen und den bundesweiten Zielen nähern, sind die von uns geforderten Maßnahmen umgehend umzusetzen“, stellt DI Mag. Artur Egger (Hall AG) als Tiroler Landessprecher von Kleinwasserkraft Österreich klar und fordert von der künftigen Landesregierung entsprechende Maßnahmen. Rund 980 Kleinwasserkraftwerke in Tirol produzieren zirka 1,52 Mrd. Kilowattstunden pro Jahr. Damit können rund 435000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Laut Pöyry-Studie von 2018 liegt das noch vorhandene naturverträglich nutzbare Potenzial in Tirol bei über 1 Mrd. Kilowattstunden (1 TWh). Neben dem Neubau liegt ein großer Teil des Potenzials aber auch in der Revitalisierung bestehender Anlagen. Von den 22 Kraftwerken im Bezirk Landeck, die sich laut Datenbank nicht in Betrieb befinden, sind mindestens fünf Wasserräder, die in der Regel eine sehr geringe Leistung aufweisen. Laut Schätzung der „Kleinwasserkraft Österreich“ steht im Bezirk nach einer Revitalisierung ein Potenzial von 2973,8 MWh Regelarbeitsvermögen und 477,74 kW Engpassleistung zur Verfügung. Paul Ablinger schränkt aber ein: Das sei lediglich eine grobe Abschätzung aus der Ferne, „grundsätzlich ist das Potenzial in Landeck sicher deutlich größer“. Zusätzliche Potenziale gebe es durch die Revitalisierung bestehender Anlagen, neue