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Regelung wird evaluiert

Pians: Die RUNDSCHAU fragte bezüglich der „Ärztlichen Hausapotheke“ beim Minister nach

Auf der Pressekonferenz mit den Chefs der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Landeck wurde ein weiteres, noch offenes Problem in der Gesundheitsversorgung im Bezirk Landeck angesprochen.
31. August 2020 | von Von Herbert Tiefenbacher
Regelung wird evaluiert<br />
„Aktuell ist eine Novellierung des Apothekengesetzes angedacht; der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung der Arzneimittelversorgung im ländlichen Bereich“, sagt das Gesundheitsministerium. Foto: Pixabay
Von Herbert Tiefenbacher

Konkret hapert es bei der Medikamentenversorgung der Bevölkerung der Gemeinden Pians, Tobadill, Grins und Strengen, weil Dr. Richard Antwi (Haus- und Sprengelarzt) als Praxisnachfolger aufgrund der Kilometerregelung zu Mindestentfernungen im Apothekengesetz keine Bewilligung mehr für die Hausapotheke bekam. Es dreht sich gerade um 200 Meter! Dr. Antwi übernahm im Mai 2014 die Ordination. Diese Endlosdebatte sei bekannt, meinte ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer. Er sehe jedoch keinen Zusammenhang mit der Nachbesetzung der Arztstellen – keine allseits geteilte Meinung. Im Gegenteil: An den teilweise sehr emotionalen Wortmeldungen bei einer öffentlichen Diskussion im Mai 2019 in Pians wurde deutlich, dass die derzeitige Situation hinsichtlich der Hausapotheke von der Bevölkerung als unzumutbar angesehen wird. Besonders den älteren Menschen und Menschen, die nicht mobil sind, würde es schwerfallen, mit dieser Situation zurechtzukommen. Die Politik wurde nachdrücklich aufgefordert, eine schnelle Lösung herbeizuführen.

DEUTLICHE KRITIK. Deutliche Kritik am „Aus“ für die Hausapotheke übte auch Dr. Antwi. Dies sorge nicht nur für unzumutbare Auswirkungen für seine Patientinnen und Patienten, sondern sorge auch für schlechte Wettbewerbsbedingungen im Vergleich zu anderen Hausärzten, die entweder eine ärztliche Hausapotheke oder eine öffentliche Apotheke in der Gemeinde haben. Argumentative Unterstützung leistet die österreichweite „Plattform Einarztgemeinde“, die sich für die Möglichkeit von ärztlichen Hausapotheken ohne Einschränkungen in allen Einarztgemeinden einsetzt – bisher allerdings ohne Erfolg, weil man bei Gesundheitsminister Rudolf Anschober, bei dem die Zuständigkeit liegt, keinen Termin bekam.

MINISTER ANTWORTET. Die RUNDSCHAU fragte bei Minis-ter Anschober nach, was er zu tun gedenke, um dieses Problem baldigst zu lösen. Eine Antwort ist gerade noch rechtzeitig vor Redaktionsschluss bei der Landecker Redaktion eingelangt: „Aktuell ist eine Novellierung des Apothekengesetzes angedacht; der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung der Arzneimittelversorgung im ländlichen Bereich. In diesem Zusammenhang werden auch die Regelungen für ärztliche Hausapotheken evaluiert werden. Situationsbedingt kann dafür noch kein konkreter Zeitplan genannt werden“, heißt es im Wortlaut in der E-Mail des Ministers.

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