Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Überrascht, was trotzdem passiert ist“

Online-JHV des Vereins SoViSta

Obwohl die letzten zwei Jahre aufgrund der aktuellen -Situation schwierig waren, kann der Verein SoViSta auf eine -aktive Zeit zurückblicken. Dies zeigte die kürzlich abgehaltene Jahreshauptversammlung, die – eine Premiere für den Verein – erstmals online abgehalten wurde. Es standen u.a. Neuwahlen auf dem Programm.
3. Jänner 2022 | von Von Alfred Plankensteiner
„Überrascht, was trotzdem passiert ist“<br />
Aktiv und innovativ: Der Vorstand des Vereins SoViSta lud zum ersten Mal zur interaktiven Online-JHV. RS-Screenshot: Plankensteiner
Von Alfred Plankensteiner

Der Verein SoViSta (Verein soziale Vision Stanzertal) wurde am 17. November 2011 aus der Taufe gehoben. Somit konnte heuer das zehnjährige Bestehen gefeiert werden – gefeiert unter Anführungszeichen, denn die Maßnahmen der Regierung ließen natürlich keine Normalität zu. „Es gab viele Tätigkeiten, die in kleinem Rahmen durchgeführt wurden“, berichtete Obfrau Maria Kössler. Dies sei aber kein Nachteil gewesen, weil man dadurch mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt treten und vermehrt auf die individuellen Interessen eingehen konnte. Schon im Mai 2019 gab es eine Klausur, deren Schwerpunkt auf einer besseren Verteilung operativer Aufgabenbereiche lag. An zwei Tagen wurde intensiv gearbeitet und es seien nicht nur tolle Ziele erarbeitet worden, sondern man habe auch vieles davon umgesetzt.

NOCH HALBWEGS NORMAL. Wie aktiv der Verein war, zeigte der Bericht des Vorstandes. So wurden etwa 2019 ein Faschingsfest im Haus des Lebens durchgeführt, das Patrozinium begangen, zu Kaffee und Kuchen geladen, Frühstück für pflegende Angehörige bereitet und im Rahmen der „Computeria“ IT-fit gemacht. Fixpunkte waren natürlich wieder der von Edi Alber betreute und organisierte Ratschenumzug der Ratschenkinder und der Brotacker in St. Jakob, wo im Frühjahr Feldfrüchte, Kräuter, Blumen usw. gesetzt und gesät und im Herbst geerntet wurden. Die Krönung war natürlich wieder das Erntedankfest mit Schelfeler direkt beim Acker. Beim SoViSta-Bildungstag ging es rund um das Thema Stoffwechsel und beim SoViSta-Herbst-Aktiv-Schwerpunkt wurden Nordic Walking, Aqua Fit, E-Biken usw. angeboten. Gesellig und aktiv ging es auch beim Wandertag zur Ganatsch Alpe zu. Den Abschluss des Vereinsjahres bildete die Teilnahme am „Adventzauber“ in St. Anton.

TÄTIGKEITEN VERLAGERT. 2020 waren die Aktivitäten etwas eingeschränkt und anders gestaltet. So wurde in Absprache mit den Gemeinden etwa ein Besorgungsdienst für Menschen in Quarantäne und/oder Lockdown eingerichtet. Da die „Computeria“ nicht durchgeführt werden konnte, stellte der Verein Schülern der NMS St. Anton Laptops, aber auch Drucker und WLan-Cube fürs Homeschooling zur Verfügung. Weiters wurden von Freiwilligen hergestellte Mund-Nasen-Schutz-Masken verteilt. Ein wichtiger Beitrag war auch die Unterstützung Hilfsbedürftiger bei Wohnstandsgründung bzw. -einrichtung. Der Ratschenumzug konnte natürlich nicht durchgeführt werden, geratscht wurde aber trotzdem – nämlich auf dem Balkon des jeweiligen Zuhauses der Kinder. „In Pandemiezeiten haben wir unser Bestes gegeben, mehr war nicht möglich“, so Kössler.

IN DIE LUFT GESCHOSSEN. Manuela Falch-Ruetz, sie ist die „Frau Kümmerer“, berichtete, dass viele Menschen besonders zu Beginn von Corona Angst gehabt haben, Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie befürchteten, krank zu werden, aber: „Das hat sich dann geändert und aufgrund der persönlichen Kontakte ist die Anzahl an Tagesbetreuungen in die Luft geschossen“, sagte Falch-Ruetz. Hier habe sich vor allem gezeigt, dass die Menschen Abstand brauchen, weil sie zu Hause, wenn alle gezwungenermaßen daheimbleiben müssen, oft regelrecht aufeinander picken. Eine besondere Erfolgsgeschichte ist die SoViSta-Kochrunde. Elisabeth Pfeiffer aus St. Anton hat hier zehn Jahre lang mit Feuereifer Engagement und Einsatz gezeigt. Nun legt sie die Organisation in die Hände der Teilnehmer, die sich nun hinsichtlich Umsetzung abwechselnd einbringen werden.

PANDEMIE-BILANZ. Die Finanzierung des Vereins setzt sich aus den Mitgliedsbeiträgen, Eigenleistungen, Sponsoren, der Bruderschaft St. Christoph, der Raiffeisenbank sowie den vier Stanzertaler Gemeinden zusammen. „Ein recht herzliches Vergelt’s Gott dafür“, bedankte sich Kössler. Bilanzmäßig hat sich die Pandemie natürlich auch niedergeschlagen. So schlugen etwa bei den Aufwendungen Spenden und Geschenke 2019 mit rund 8.000 Euro zu Buche, 2020 waren es um 10.000 Euro mehr und während bei den Erlösen etwa Mitgliedsbeiträge und Spenden in etwa gleich geblieben sind, sanken die Einnahmen von 2019 auf 2020 gegen Null, was ein Minus von ca. 10.000 Euro bedeutet hat.

NEUWAHLEN. Bei den Neuwahlen wurde der eingebrachte Wahlvorschlag einstimmig angenommen und Maria Kössler als Obfrau, Kathrin Hörschläger und Margarethe Gonzo als Stellvertreterinnen, Dr. Rainer Hawranek als Kassier, Marion Chodakowsky-Härting als dessen Stellvertreterin, Susanne Klimmer als Schriftführerin und Doris Juen als Stellvertretung sowie Harald Metnitzer und Andreas Nietsch als Rechnungsprüfer (wieder-)bestellt. Als einziger Vertreter der Gemeinden war der Strenger Bgm. Harald Sieß online mit dabei. Er bedankte sich im Namen der Gemeinden des Stanzertales für die geleistete Arbeit und meinte: „Der 17.11.2011 war ein Glückstag für das Stanzertal und seine Bewohner und ich sind sehr überrascht, was sogar in Zeiten der Pandemie alles passiert ist und ich bin überwältigt, wie ihr euch für die Bevölkerung einsetzt.“

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