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Überraschende Aufholjagd der Verfolgergruppe

6. August 2019 | von Nina Zacke
Überraschende Aufholjagd der Verfolgergruppe
Pünktlich um sieben Uhr morgens startete der erste Block der insgesamt 1500 Teilnehmer. RS-Foto: Zangerl

St. Anton: 9. Arlberg Giro am 4. August


 

Kaiserwetter war den 1500 Teilnehmern aus 25 Nationen bei der neunten Auflage des Arlberg Giro am 4. August beschert. Der herausfordernde Rundkurs über das Klostertal, Montafon, die Bieler Höhe und das Paznaun retour nach St. Anton konnte am Ende von der Schweizerin Nina Zoller und dem Österreicher Mathias Nothegger gewonnen werden. Erstmals gab es heuer mit einer definierten Neutralisierungszone eine weitere große Herausforderung für die Teilnehmer.

 

Von Elisabeth Zangerl

 

Nachdem am Samstag, dem 3. August das Profi-Kriterium im Zentrum St. Antons über die Bühne ging, füllte sich das Ortszentrum am Folgetag frühmorgens erneut: Aufgeteilt in vier Startblöcke, folgten ab 7 Uhr die Startschüsse des mittlerweile neunten Giros, der unter dem Motto „Feuer“ stand. Martin Ebster ließ schon in die Jubiläumsauflage im kommenden Jahr einblicken: „Beim Zehnjährigen sind die Athleten selbst das Element. ‚Sei du selbst‘ wird das Motto im nächsten Jahr sein.“ Eine besondere Schwierigkeit beim kräftezehrenden Kurs: Mit kalten Muskeln musste kurz nach dem Startschuss bereits der anstrengende Anstieg auf den Arlbergpass gemeistert werden. Insgesamt bewältigten die Sportler, die sich jedes Jahr aus Profis und Amateuren zusammensetzen, 2500 Höhenmeter bis zum Ziel in St. Anton. In diesem Jahr gab es erstmals eine weitere Herausforderung zu bewältigen: Eine Neutralisierungszone, auferlegt durch die Vorarlberger Behörde, die bei der Ortseinfahrt Stuben startete und eine Befahrung der Tunnelbaustelle regelte. Dabei mussten die Athleten für diesen Streckenabschnitt mindestens 14 Minuten benötigen. „Sicherheit geht beim Arlberg Giro vor. Wir freuen uns sehr, dass die Athleten sich an die Vorgaben gehalten und ihr Tempo in dieser Zone gezügelt haben“, so TVB-Direktor Martin Ebster. Nachdem die Teilnehmer die Strecke durch das Klostertal hinunter nach Bludenz und hinein ins Montafon absolvierten, konnte auf dem Weg zur Bieler Höhe eine dreiköpfige Gruppe das Kommando übernehmen.

 

ZOLLER UND NOTHEGGER SIEGTEN. Titelverteidiger Michael Spögler, Mathias Nothegger und Stefan Kirchmair gaben auf dem Weg ins Paznaun ein hohes Tempo vor, in Galtür setzten sich Spögler und Nothegger vom Dritten im Bunde ab und kämpften mit großem Vorsprung zu zweit an der Spitze. Mit der sensationellen Aufholjagd der Verfolgergruppe hat wohl niemand mehr gerechnet, aber auf dem Weg nach Strengen wurden die beiden Führenden von mehreren Kontrahenten überrascht – unter ihnen Patrick Hagenaars, Stefan Kirchmair und Christoph Brandt. In einer völlig neuen Rennsituation – Michael Spögler ließ sich zurückfallen – kämpften sich letztendlich neun Frontmänner Richtung St. Anton am Arlberg. Auf den letzten Metern konnten Mathias Nothegger und Stephan Rabitsch (der als Elitefahrer beim Rennen nicht gewertet wird) einen entscheidenden Vorsprung aufbauen. Nach einer fantastischen Leistung auf 150 Kilometern wurde Nothegger zum Sieger gekürt. Christoph Brandt holte sich vor Stefan Kirchmair den zweiten Platz. Lokalmatador Andy Traxl-Pintarelli vom Team Mooserwirt St. Anton am Arlberg belegte übrigens den 21. Platz. Bei den Damen holte sich die Schweizerin Nina Zoller, die in diesem Jahr zum ersten Mal an den Start des Arlberg Giro gegangen ist, den Sieg mit einem beeindruckenden Vorsprung auf das restliche Damenfeld. Der zweite Platz wurde in einem packenden Sprint zwischen zwei Österreicherinnen entschieden: Agnes Kittel konnte die Ziellinie kurz vor der Lokalmatadorin Daniela Traxl-Pintarelli (Team Mooserwirt St. Anton am Arlberg) überqueren. Daniela Traxl-Pintarelli, die mehrfach als Siegerin des Arlberg Giros hervorgegangen ist, meldete sich in diesem Jahr nach einjähriger Babypause wieder zurück – auch beim Profi-Kriterium am Vorabend zum Giro belegte die Landeckerin den dritten Platz.

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