Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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60 Jahre Tanzmusikant

Retschitzegger: Jubiläums-CD mit 14 Neuaufnahmen

Landauf, landab kennt man ihn als rührigen Vertreter der Tiroler Volksmusik, der er sich leidenschaftlich widmet: Gustl Retschitzegger.
20. Feber 2024 | von Herbert Tiefenbacher
60 Jahre Tanzmusikant
Die meiste Zeit widmet Gustl Retschitzegger dem Komponieren, Texte schreiben und Musizieren. Foto: Tiefenbacher
Die Rede ist von Gustl Retschitz­egger aus Schönwies. Der äußerst gesellige 85-Jährige kann heuer ein seltenes Jubiläum feiern. Er ist seit 60 Jahren als Tanzmusikant im Alpenraum unterwegs und hat an vielen Orten aufgespielt, viele Freundschaften mit Musikantinnen und Musikanten geknüpft, mit vielen von ihnen hat er musiziert und auch Aufnahmen eingespielt. Retschitzegger hat in seiner langen Karriere auch zahlreiche Musikfreunde kennengelernt, die regelmäßig seine Konzerte und Live-Auftritte besuchen. Gerne angefreundet hat er sich mit Wirtsleuten, was ihn zum Lied „Grüß di Gott Frau Wirtin“ inspiriert hat. Es war ein Volltreffer und wurde vergoldet. Sehr viele Gruppen und Sänger haben die „Frau Wirtin“ in ihrem Programm eingebaut. Das Lied ist so populär, dass es heute zum allgemeinen Liedgut zählt.

VIELSCHREIBER. Dies ist nicht das einzige Lied, das aus der Feder des Schönwiesers stammt. Er ist ein Vielschreiber. Mittlerweile hat Retschitz­egger über 400 Kompositionen und über 200 Liedtexte geschrieben. Die Palette reicht vom gängigen Volkstümlichen über bodenständige Volksmusik bis hin zu frischer Blasmusik. Die allermeisten Kompositionen sind der Tiroler Volksmusik zuzuordnen. Zahlreiche Melodien und Texte von Retschitzegger sind auf Tonträgern von namhaften Interpreten aus der volkstümlichen Szene und der Volksmusik-Branche verewigt.

FAMILIENMUSIK. Wie er selbst sagt, hat sich Retschitzegger als Aufgabe gesetzt, die tirolerische Musizierkultur aktiv zu pflegen und an die jüngere Generation weiterzugeben. Sein Engagement zeigt sich in der Gründung zahlreicher Musikgruppen (u.a. die legendären „Silberspitzler“). Er hat aber auch mit seiner Begeisterung bei seiner Großfamilie (sechs Töchter und ein Sohn) samt Schwieger- und Enkelkindern das Interesse für die Volksmusik und im Besonderen für seine Musik geweckt. So hat sich die 1995 gegründete und bunt zusammengewürfelte Tiroler Wirtshausmusi mittlerweile zu einer Familienmusik entwickelt, bei der drei Generationen musizieren: ­Gustl Retschitzegger (Tuba/Posaune), Toch­ter Danica (Harfe), Tochter Manuela (Osttiroler Hackbrett), die Enkelsöhne Martin (Tuba/Posaune) und Andreas (Flügelhorn/Steirische) sowie Schwiegersohn Albert Lechthaler (Steirische/Flügelhorn).

JUBILÄUMS-CD. Vor Kurzem war die Tiroler Wirtshausmusi im Studio von Pepi Schmiderer in Perfuchsberg, um anlässlich der 60-jährigen Tanzmusikantenkarriere von Retschitzegger eine neue CD aufzunehmen. Der Jubilar hat der CD den Titel „Musikantenfreundschaft“ gegeben. Eingespielt wurden 13 Stücke, die allesamt aus der Feder von Gustl Retschitz­egger stammen, und ein Potpourri. Dieses ist aus sechs Melodien zusammengestellt, zwei davon wurden auch von ihm komponiert. Die Jubiläumsproduktion wird am Samstag, dem 2. März im Postgasthof Gemse in Zams präsentiert, dabei wird auch dieses Jubiläum gefeiert. Beginn ist um 20 Uhr. Durch das Programm führt Gustl Retschitzegger mit lustigen Gschichtl’n, Sprüchen und Begebenheiten. Eintritt: freiwillige Spenden.
60 Jahre Tanzmusikant
Gustl Retschitzegger und seine Tiroler Wirtshausmusi präsentieren am 2. März im Postgasthof Gemse in Zams die neue Jubiläumsproduktion. Foto: Gerry Frey

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