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Landeck | Kultur | 6. Dezember 2022 | Alois Pircher

Aus der alten und neuen Welt

Aus der alten und neuen Welt<br />
Ein perfektes Duo: Michael Schöch und Martin Lechleitner (r.) RS-Foto: Pircher
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Horizonte-Konzertreihe Martin Lechleitner Michael Schöch Perjen
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Horizonte-Konzert mit Martin Lechleitner

Zwei herausragende Musiker – Tenor Martin Lechleitner und Pianist Michael Schöch – sowie Lieder von vier begnadeten Komponisten bereiteten im Rahmen der Landecker Festwochen Horizonte einen berührenden Liederabend.
Von Alois Pircher

Zum Abschluss der heurigen „Horizonte“-Konzertreihe lud die Stadt Landeck zum Konzert von Martin Lechleitner und Michael Schöch in die Aula des Gymnasiums in Perjen. Im ersten Teil standen Lieder des Frühromantikers Franz Schubert und des fast ein Jahrhundert später schaffenden Spätromantikers Hugo Wolf auf dem Programm. Das Reisen, meist waren es Seelenreisen, stand häufig im Zentrum der Kompositionen. Die Komponisten erforschten ihr eigenes, im Falle Wolfs äußerst trauriges, Seelenleben, aber auch das der Gesellschaft und brachten es auf das Notenpapier. Von ihren Zeitgenossen noch wenig geschätzt, erkannten spätere Musikergenerationen ihr Genie. Dem Landecker Tenor Martin Lechleitner gelang es perfekt die Stimmung jener Zeit, der Romantik, die in den Liedern ihren Ausschlag fanden, dem Publikum näher zu bringen.

ERZWUNGENE REISEN. Der zweite Teil des Abends stand ganz im Zeichen des 20. Jahrhunderts. Hanns Eisler wie Alexander Zemlinsky waren arrivierte Komponisten in Wien und Berlin und mussten – sie waren Juden – vor der nationalsozialistischen Verfolgung in die USA fliehen. Die in Landeck dargebrachten Lieder, in den USA entstanden, zeugen vom Schmerz der erzwungenen Emigration, dem Leben als Flüchtling und den Hoffnungen aller Geflüchteten. Topaktuelle Themen also, wenn man sich die gegenwärtige Situation im Osten Europas vergegenwärtigt. Bei diesen Liedern lief Martin Lechleitner zu überragender Form auf. Man spürte die Pein, aber auch die Hoffnung, die Zemlinsky und Eisler erlebten und in ihren Melodien ausdrückten. Lechleitner wurde am Klavier von Michael Schöch wunderbar begleitet. Den lang anhaltenden Applaus durch das zahlreiche Publikum haben sich beide Künstler wahrlich verdient. GR Johannes Schönherr begrüßte in Vertretung von Bgm. Herbert Mayer und Kulturstadtrat Peter Vöhl die Besucher, Organisatorin Birgit Hofer-Norz stellte Programm und Künstler vor. Ein Lob auch für die perfekte Organisation der Landecker Festwochen „Horizonte“ und ein Dank für das sehr informative Programmheft.
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Martin Lechleitner, als Tenor erobert er die Opernbühnen und Konzerthäuser. RS-Foto: Pircher
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Die stolzen Eltern Martin Lechleitners RS-Foto: Pircher
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