Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Danke für die Musik

Karl-Heinz Schütz blickt auf 15 Jahre Horizonte Landeck zurück

Das letzte Konzert als musikalischer Leiter der Landecker Horizonte war ein wunderbarer Abschluss und markant für Karl-Heinz Schütz. Mit „Classical flute, Jazz + Tango“ zeigte er erneut sein vielseitiges Repertoire und verabschiedete sich von seiner herausfordernden, aber auch erfüllenden Aufgabe bei den Horizonten. Für die RUNDSCHAU blickte er auf diese Zeit zurück und erzählte von ihren Höhen und Tiefen.
23. Jänner 2024 | von Kathrin Gruber
Danke für die Musik
Karl-Heinz Schütz verabschiedet sich nach 15 Jahren als musikalischer Leiter der Landecker Horizonte und kann auf zahlreiche glanzvolle Konzerte zurückblicken. RS-Fotos: Gruber
„Diese Frage lassen wir, die kann ich nicht beantworten.“ Was könnte den international bekannten Flötisten Karl-Heinz Schütz und seine tiefe Leidenschaft zur Musik wohl besser beschreiben als diese Bitte auf die Frage, was er machen würde, wenn er nicht Musiker geworden wäre? Die Antwort darauf ist so simpel wie ehrlich: Ein Leben ohne Musik ist für ihn einfach unvorstellbar. Das weiß jeder, der den Musiker einmal live erleben durfte und nicht nur Zeuge seiner virtuosen Interpretationen, sondern auch selbst Teil dieser musikalischen Erlebnisse wurde. Der gefeierte Flötist erzählt klangvolle Geschichten und nimmt seine Zuhörer mit auf eine Reise der Emotionen. Diese enorme Leidenschaft teilte er die vergangenen 15 Jahre mit den Besuchern der Horizonte Landecker Festwochen und bereicherte damit das Kulturleben nachhaltig.

VOM MUSIKER ZUM MUSIKALISCHEN LEITER. „Es war mir wichtig, eine klare künstlerische Linie hineinzubringen“, erzählt Karl-Heinz Schütz von seinen vielfältigen Aufgaben als musikalischer Leiter bei den Horizonten. Diese umfassten das Erstellen eines ausgewogenen Programmes, Kommunikation mit den Künstlern und die Gesamt-Organisation, welche er zunächst nahezu alleine bewältigte, bis ihm Birgit Hofer-Norz als Organisatorin zur Seite gestellt wurde. „Es war auch ihr Baby“, lobt er ihren Einsatz für die Horizonte. Dabei ergab sich die Herausforderung der künstlerischen Leitung mehr oder weniger zufällig. Er spielte selbst schon viele Male für die Landecker Schlosskonzerte und dann für die Landecker Horizonte, welche damals von Eva Lunger, Manfred Weiskopf und Bruno Öttl initiiert wurden. Nachdem er seine Ideen mit ihnen teilte, habe Lunger ihn gefragt, ob er sich nicht auch strukturell einbringen wolle, was er gerne annahm.

DIE HORIZONTE IM WANDEL DER ZEIT. „Anfangs sollten es Kultur-Festwochen sein, nach dem gro­ßen Vorbild der Wiener Festwochen. „Die zeitliche Ballung von vielen Veranstaltungen auf einen knappen Monat war etwas zu viel Angebot“, erzählt Schütz. Deshalb entwickelten sich die Horizonte Landecker Festwochen über die Jahre hin zu einer Konzertreihe. „So haben die Land­ecker die Möglichkeit ihr Festival mit mehr Veranstaltungen zu genießen, weil sie sich über einen viel größeren Zeitraum erstrecken – ein nicht alltägliches kulturelles Angebot, passend zur Stadt Landeck auf einem sehr hohen Niveau.“ Dabei hatte er auch mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen: „Die Covid-Zeit war am schwierigsten. Es war eine Gratwanderung, was man macht und mit viel Kompromissbereitschaft von allen Seiten verbunden. Aber es hat sich gelohnt durchzuhalten“, wie der Erfolg von 2023 zeigt, freut er sich.

ES IST ZEIT FÜR NEUE SICHTWEISEN. „Musik ist die vergänglichste Kunstform, und als Musiker ist sicher immer das, was man gerade musiziert, das Wichtigste und liegt einem am meisten am Herzen.“ Zu seinen besonderen Glanzpunkten bei den Horizonten zählt er die Konzerte mit dem Kammerorchester InnStrumenti, die Festmessen mit Bruno Öttl, die Verleihung des Kulturpreises der Stadt Landeck sowie die Verleihung des Orpheus-Preises durch Engelbert Gitterle und im Besonderen das gesellige Beisammensein nach den Konzerten, wo Bekanntschaften und Freundschaften gepflegt wurden. Nach 15 Jahren übergibt er die ehrenvolle Aufgabe an den Tenor Martin Lechleitner. „Ich bin erleichtert, dass wir einen so innovativen und engagierten Nachfolger aus dem Talkessel gefunden haben“, gesteht Schütz. Der Prozess für eine reibungslose Übergabe der Intendanz habe über ein Jahr Vorbereitungszeit benötigt. Für die Zukunft wünsche er sich, „dass die Horizonte auch über den Talkessel hinausstrahlen“. Zu seinen eigenen Zukunftsplänen befragt, nennt er uns einige Projekte, mit denen er als Solist, Kammermusiker und natürlich mit den Wiener Philharmonikern um die Welt reisen wird.



 

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