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Tagebuch in Bildern

Elmar Peintner – Imster Künstler mit Perjener Wurzeln

Der international hoch angesehene Imster Künstler Elmar Peintner kann auf etliche Ausstellungen und Preise zurückblicken. Aufgewachsen in Perjen, verbindet ihn noch heute viel mit den Orten seiner Kindheit. Heuer schenkte er der Schrofensteiner Ritter-Tafelrunde ein Bild, dessen Drucke dem Verein zugutekommen.
12. März 2024 | von Kathrin Gruber
Tagebuch in Bildern
Elmar Peintner überrascht mit immer neuen Ideen und Stilrichtungen. Dafür wurde er mit etlichen Preisen ausgezeichnet und konnte mit über 500 Ausstellungen weltweit begeistern. Neuerdings widmet er sich seiner neuen Werkgruppe, Stripes. Hier zu sehen: Stripes 911WGB. RS-Foto: Gruber
Wenn man seit Kindertagen zwei große Berufswünsche hegt und es schafft, diese dann auch gemeinsam zu verwirklichen, kann man nur von einem Glücksfall sprechen. Der international hochangesehene Künstler und mittlerweile pensionierte Lehrer konnte sich beiden Leidenschaften widmen: der Kunst und dem Unterrichten. „Ich hatte nie einen Zweifel daran, welchen Weg ich gehen wollte“, erinnert er sich. Schon lange lebt und wirkt der Künstler in Imst und fühlt sich als Teil der Gemeinde. Dennoch verbinde ihn auch heute noch einiges mit Perjen, wie Familienmitglieder, Freunde und Vereine. So ernannte ihn die Schrofensteiner Ritter-Tafelrunde längst zum Ehrenritter. Heuer verewigte er für die Perjener Fasnacht „Schalla Schalla“ ein Bild der Ruine Schrofenstein, welches in Drucken zu erwerben ist.

ORIGINALITÄT, SPONTANITÄT UND INTENSITÄT. Angefangen mit sehr realistischen Arbeiten, die sich zu surrealen Werken entwickelten, wollte der Künstler Elmar Peintner die Realität hinterfragen. „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“, versuchte er zu visualisieren. Die Wandlungsfähigkeit seines Schaffens bewies er auch in der Werkgruppe der Aero­pathen (Luftwandler) und der Werkgruppe der Tubenzeichnungen. Neue Wege sind dem Imster Künstler äußerst wichtig und mit Grund für mehr als 500 Ausstellungen rund um den Globus und etliche Auszeichnungen, darunter der erste Preis bei der II. Europäischen Triennale für Grafik in Grado (1984), 2008 und 2009 Preise in China und 2017 den ersten Preis beim „8th International Painting and Mixed Media Exhibition“ in Bulgarien. „Darauf bin ich sehr stolz.“ Obwohl seine Diplomarbeit, die Radierung „Frau Hitt und ihre Kinder“ ihm gerade in der Anfangszeit viele Türen öffnete, gesteht der Künstler aus vollem Herzen: „Das neueste Bild ist mir immer das wichtigste.“

NIE STEHEN BLEIBEN. „Es ist mir wichtig, immer wieder etwas Neues zu probieren“, erklärt der Künstler. Aktuell verwirklicht sich Elmar Peintner mit einer völlig neuen Technik. „Stripes“ nennt er diese Werkgruppe, welche in hieroglyphen-ähnlichen Streifen, Bildsequenz für Bildsequenz eine Geschichte zu erzählen versuchen. Untermalte Motive scheinen nur zart durch und sollen ein Verblassen, Vergessen und Verschwinden darstellen. Dazu setzt der Künstler Walzen ein, welche er bemalt, einkratzt und in kleinen Stücken auf der Leinwand abwälzt und so die geheimnisvollen Bilder entstehen lässt.

NICHT NUR MALEN. Bei­nahe jeden Tag treibt es den Künstler in eines seiner drei Ateliers seines Hauses. Schon frühmorgens be­ginnt sein künstlerisches Schaffen und dauert oft bis zur Abendstunde, vor Ausstellungen bis spät in die Nacht. Doch nicht nur das Malen sei wesentlich für einen Künstler, es gehöre weit mehr dazu. „Ich verbringe viel Zeit mit der Logistik, dem Rahmen der Bilder und der Vorbereitung des Transportes. Außerdem habe ich bei jeder Ausstellung ein Konzept im Kopf und hänge die Bilder in einer bestimmten Reihenfolge auf. Sie sollen eine Geschichte erzählen“, verrät der Künstler, der sich sicher ist, dass die Besucher dies unbewusst fühlen.

DAS ENDE IST SCHMERZHAFT. Bei Einzelausstellungen komme bei Elmar Peintner ein Gefühl wie im eigenen Wohnzimmer auf. „Es wird ein Teil von mir“, erklärt er. „Am letzten Tag tut es mir dann sehr leid, weil ich ein Zuhause aufgebe.“ Ähnlich schwer falle es dem Künstler, eines seiner Bilder herzugeben, diese seien wie ein gemaltes Tagebuch. „Ein Bild ist keine Ware, sondern ein Stück von einem selbst und nicht wiederholbar“, bekräftigt er. Tröstlich sei der Gedanke, dass er durch seine Bilder weiterlebe. Dieses Jahr feiert der Künstler im Schloss Landeck seinen 70. Geburtstag mit einer Einzelausstellung. „Das ist brutal schnell gegangen“, gesteht der Künstler mit einem Lächeln.
In Imst stellt er von 14. November bis 28. Dezember in der Galerie Theo­dor von Hörmann aus.
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Die Ruine Schrofenstein verewigte er für die Schrofensteiner Ritter-Tafelrunde. Diese wird in Drucken verkauft und kommt dem Verein zugute. RS-Foto: Gruber
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Sein Werk „Labyrinth und großer Vogel“ aus Bleistift und Eitempera RS-Foto: Gruber
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„Stripes 900WB“ heißt dieses Werk seiner neuen Reihe „Stripes“. RS-Foto: Gruber

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