Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Ein ganz wichtiges Projekt“

24 Übergangspflege- und 20 Schwerpunktpflege-Betten entstehen beim Krankenhaus in Zams

Ein Zentrum, das zwei besondere Arten der Pflege bietet, entsteht in Zams beim Krankenhaus: In drei Jahren sollen jeweils (gut) 20 Übergangs- und Schwerpunktpflegebetten zur Verfügung stehen.
6. Feber 2024 | von Daniel Haueis
„Ein ganz wichtiges Projekt“
Nahe dem Krankenhaus St. Vinzenz in Zams entsteht das Zentrum. Foto: Haueis
In drei Jahren sollen in einem eigenen Gebäude beim Krankenhaus St. Vinzenz in Zams mehr als 40 zusätzliche Pflegebetten zur Verfügung stehen. Es sind zwei unterschiedliche Angebote: einerseits für jene Oberländer, die zwar aus dem Krankenhaus entlassen wurden, aber noch nicht fähig sind, nach Hause zurückkehren – also z.B. den Patienten mit Oberschenkelhalsbruch, der alleine lebt und daher entsprechend fit sein muss. 24 solche Kurzzeitpflege- oder qualifizierte Nachsorge-Betten werden entstehen, die laut KH-Geschäftsführer Bernhard Guggenbichler auch für mehr dringend benötigte freie Krankenhausbetten sorgen werden. Andererseits sind 20 Betten für die Schwerpunktpflege gedacht: Sie ist eine Art der Pflege, die ein herkömmliches Seniorenzentrum vielfach nicht leisten kann, da die Pfleglinge z.B. ein erhöhtes Aggressionspotenzial aufweisen, an einer Demenz mit Weglauftendenz oder Chorea Huntington erkrankt sind. „Ich bin stolz, dass man gleich in die Umsetzung geht“, lobt Gesundheits- und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele den Krankenhausverband, dem die 54 Gemeinden der Bezirke Landeck und Imst angehören. Die Initiative bringe den Oberländern „einen massiven Mehrwert: die wohnortnahe Pflege kann dadurch künftig noch besser gewährleistet werden“. Für Verbandsobmann Bgm. Herbert Mayer ist die geplante Pflegeeinrichtung „ein ganz wichtiges Projekt, das wir da angehen“.

WAS, WANN, WIE? Das Gebäude entsteht südlich des Krankenhauses Zams auf Grund des Ordens der Barmherzigen Schwestern, der ihn zur Verfügung stellt, wie General­oberin Maria Gerlinde Kätzler erklärt. Heuer wird geplant, 2025 und 2026 soll gebaut werden, abgewickelt vom Krankenhaus, Anfang 2027 könnte die Einrichtung in Betrieb gehen. Errichtet wird das Haus samt Tiefgarage, auch Labor- und Büroflächen für das Krankenhaus von einem Bauträger. Für die Einrichtung der Pflegebetten werden vom Land insgesamt rund vier Millionen Euro an Förderungen zur Verfügung gestellt. Der Gemeindeverband Krankenhaus St. Vinzenz Zams (die 54 Oberländer Kommunen) bezahlt Miete und Betriebskosten, auch einen etwaigen Abgang. Es entstehen 40 bis 50 Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente) in den Bereichen Pflege, Ergotherapie, Sozialarbeit u. a. m.



285 in Ausbildung – Pflegeausbildungsmöglichkeiten in Landeck und Imst

Mit der fünfjährigen Ausbildung „Pflegefachassistenz“ mit Matura an der Höheren Lehranstalt für Pflege- und Sozialbetreuung (HLPS) Zams wurde mit Herbst 2023 eine weitere Pflegeausbildung im Bezirk Landeck geschaffen. „Mit insgesamt 22 Schülerinnen und Schülern ist das Interesse im Oberland für diese neue Pflegeausbildung sehr groß. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe wird ihnen eine umfassende theoretische und praktische Ausbildung angeboten“, sagt Generaloberin Maria Gerlinde Kätzler. Weitere Möglichkeiten im Oberland sind: das Bachelorstudium „Gesundheits- und Krankenpflege“ und Pflege(fach)assistenz am St. Vinzenz Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Zams; die dreijährige Ausbildung zur Pflegevorbereitung an der Fachschule für ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement Landeck-Perjen (FSBHM) in Kooperation mit dem BIZ und an der LLA Imst in Kooperation mit dem Ausbildungszentrum West. Insgesamt sind es 285 Schüler und Studierende, die derzeit eine Pflegeausbildung in den Bezirken Landeck und Imst absolvieren. Durch die Erweiterung von flexiblen Ausbildungsmöglichkeiten (z.B. Pflegelehre) sowie Fördermöglichkeiten für Pflegeauszubildende soll das Berufsfeld für junge Menschen weiter attraktiviert werden, betonte LR Hagele. Nähere Infos auf www.tirol.gv.at/pflegeberufe
„Ein ganz wichtiges Projekt“
Generaloberin Maria Gerlinde Kätzler, Gemeindeverbandsobmann Bgm. Herbert Mayer, LR Cornelia Hagele und Krankenhaus-GF Bernhard Guggenbichler (v. l.) präsentierten das wichtige Projekt. Foto: Land Tirol/Krepper

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