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Hunderte Millionen am Boden und im Berg

Asfinag investiert 100 Millionen in Arlbergtunnel – ab 2025 noch mehr Geld für Lötztunnel und Landecker Tunnel

Die Asfinag greift tief in die Tasche, um vor allem die Tunnel im Bezirk Landeck auf Vordermann zu bringen. Arlberg-, Lötz- und Landecker Tunnel verschlingen in den nächsten Jahren wohl deutlich mehr als 350 Millionen Euro.
30. Jänner 2024 | von Daniel Haueis
Hunderte Millionen am Boden und im Berg
Die Sanierung des Arlbergtunnels (Foto) samt mehr als siebenmonatiger Sperre soll heuer abgeschlossen werden, Lötzgalerie in Zams (Neubau) und Landecker-Tunnel-Sanierung samt Fluchtstollenbau folgen ab 2025. RS-Foto: Archiv
Die zweite Sperre des Arlbergtunnels nach 2023 findet wie geplant ab 15. April statt, heuer wird sie voraussichtlich bis Ende November dauern. Die Hauptarbeiten betreffen die Fahrbahnerneuerung auf Vorarlberger Seite: Es sind rund 12.000 Kubikmeter Betonfahrbahn herauszuschremmen und dann neu zu gießen, die 110.000 Quadratmeter Tunnelwand erhalten eine neue, hellere Beschichtung. Das Umleitungskonzept hat funktioniert, der Verkehrsfluss soll aber an einer Stelle verbessert werden: Bei der Alpe Rauz, wo es kurzfristig zu größeren Rückstaus gekommen ist, wird heuer die Ampelschaltung optimiert. Allein die aktuellen Investitionen in den Arl­bergtunnel und die Sanierung der Mautstelle St. Jakob sind 100 Millionen Euro schwer. „Natürlich ist die Sperre des Arlbergtunnels eine der wichtigsten Baustellen für uns im Jahr 2024“, sagt Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele. Heuer wird die Straßenbaugesellschaft im Bezirk weitere Maßnahmen setzen, diese werden aber wie üblich erst im Frühjahr bekanntgegeben. Noch mehr wird im Bezirk im kommenden Jahr ausgegeben.

LÖTZTUNNEL UND LAND­ECKER TUNNEL. Für 2025 plant die Asfinag den Beginn des Lötztunnel-Baus – die geschätzten Kosten betragen 150 Millionen Euro für die zwei Röhren in Zams (eine ist neu zu errichten, die bestehende ist zu ersetzen). „Hier laufen die Arbeiten intensiv weiter. Die notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen starten bereits 2024, die Hauptbaumaßnahmen sind für 2025 vorgesehen“, teilt die Asfinag mit. Im Herbst 2025 starten dann die Arbeiten am Landecker Tunnel: Die dann 25 Jahre alte Röhre von Zams nach Fließ wird umfassend saniert und erhält einen Fluchtstollen. „Es ist grundsätzlich mit mehreren Jahren an gesamter Bauzeit zu rechnen, wobei natürlich nicht alle dieser Arbeiten auch für den Verkehrsteilnehmenden ersichtlich sein werden“, erklärt die Asfinag. Derzeit wird an den Unterlagen für die Behördenverfahren gearbeitet und ein möglichst optimales Baustellenmanagement geplant, Kontakt mit Grundeigentümern wurde aufgenommen. Die Kosten liegen erst bei einem höheren Detaillierungsgrad des Projekts vor – es handelt sich aber jedenfalls um eine Investition im dreistelligen Millionenbereich. Es kosten also allein die drei Projekte in Umsetzung bzw. Planung (deutlich) mehr als 350 Millionen Euro. „Allein schon aufgrund des hohen Tunnelanteils im Tiroler Oberland fließt hier viel Geld in die Landecker Infrastruktur“, teilt die Asfinag mit. Zum Vergleich: Tirolweit investiert die Straßenbaugesellschaft heuer 257 Millionen Euro in die Verbesserung der Verkehrssicherheit und Modernisierung der Autobahnen und Schnellstraßen.

STRENGER TUNNEL KOMMT AUCH – IRGENDWANN. Nichts Konkretes ist derzeit beim Strenger Tunnel geplant, der nur fünf Jahre jünger als der Landecker Tunnel, allerdings zweiröhrig ist: „Kurzfristig sind hier keine Arbeiten vorgesehen, allerdings müssen sämtliche Tunnel natürlich auch in wiederkehrenden Abschnitten entsprechend saniert werden. Das ist auch beim Strenger Tunnel so … Der Strenger Tunnel wird also in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht saniert, aber mittelfristig ist auch hier eine Sanierung notwendig“, erklärt die Asfinag. Betreffen kann dies Fahrbahn, Beschichtung, Lüfter, Beleuchtung, Sicherheitseinrichtungen etc. „Wir modernisieren unsere Infrastruktur … laufend, gerade im Bezirk Landeck investieren wir viele Millionen Euro in die Sicherheit, vor allem da hier der Anteil an Tunnelanlagen am größten ist“, sagt Stefan Siegele. Die Herausforderung dabei ist, die Baustellen so zu planen und zu organisieren, dass die Behinderungen für die Verkehrsteilnehmer und die Belastung für die Anrainermöglichst gering bleiben.

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