In Teams von bis zu vier Studenten werden „Firmen“ gegründet. Besonders gute Projekte werden mithilfe von Fachleuten marktgerecht aufbereitet und gemeinsam mit der Universität möglichen Investoren vorgestellt. Die zu gründenden Firmen sollen Chancen am Markt haben, aber auch die wirtschaftliche Kraft der Region Landeck stärken. Als besondere Herausforderung sollte heuer der PopUp-Store in der südlichen Malser Straße (ehemaliges TVB-Büro) in die Planungen miteinbezogen werden. Neben der Ökonomie (wirtschaftlich erfolgreich) war auch die Ökologie gefragt. Die Wiederverwendung von Produkten oder Materialen (Upcycling) sollte, wenn möglich, mitgedacht werden. Alle sieben im PopUp-Store vorgestellten Projekte haben diese Anforderungen bestanden und wurden im universitären Wettbewerb mit Preisen ausgezeichnet.
BIOLOGISCHER DÜNGER UND MEHR. Aus geschnittenen Haaren, bereitgestellt von einheimischen Friseuren, und Kaffeesud aus den Kaffeehäusern soll biologischer Blumendünger hergestellt werden. Aus nicht mehr verwertbarem Gemüse werden „Hundekeksle“ produziert, aus ehemaligen Sicherheitsnetzen von den Skipisten werden Hundeleinen, Schlüsselanhänger etc. fabriziert. Bei einem weiteren Projekt werden alte Skitourenfelle einer neuen Nutzung (Schuhabstreifer, Handyhüllen) zugeführt. Influencer aus- und weiterbilden, ihnen einen „Influencer-Pool“ anbieten und weiters deren Leistungen an Betriebe im Tourismus zu vermitteln, haben andere Studenten als Projekt ausgearbeitet. Ausgemusterte Designermöbel sollen mittels eines ausgeklügelten Algorithmus an neue Besitzer weitervermittelt werden. Den ersten Platz erreichten vier junge Studentinnen mit dem Plan aus ausgemusterten Rennanzügen des ÖSV, Werbeartikel wie Taschen und Brillenetuis herzustellen. Bis zu 1.000 Anzüge sollen jährlich in Werbeartikel umgearbeitet werden und sowohl im Internet wie auch vor Ort an Fans verkauft werden.
LOB DER STUDIEN- UND KURSLEITER. Studienleiter Prof. Peter Heimerl und Kursleiter Alexander Plaikner waren voll des Lobes für ihre Studenten. Für einige der Projekte gibt es vonseiten der Investoren großes Interesse, so soll die eine oder andere „Firma“ schon bald in Umsetzung sein. Aber auch abseits von Firmengründungen ist der Universitätslehrgang in Landeck fest mit der einheimischen Wirtschaft verflochten. 15 bis 20 Projekte werden Jahr für Jahr mit Firmen und Institutionen abgewickelt, so Heimerl. Auch sonst ist die Universität fest mit der Stadt verbunden, lebt doch ein großer Anteil aller Studenten in Landeck, ergänzte Plaikner.
„NACHTLEBEN HAT LUFT NACH OBEN“. Bgm. Herbert Mayer zeigte sich von den vorgestellten Projekten begeistert. Gemeinsam mit dem Standortmarketing, den innovativen Überlegungen aus der Ideenschmiede der Universität und einheimischen Firmen sollte es möglich sein die Wirtschaftskraft der Stadt zu stärken. Talkesselmanager Florian Schweiger lobte die Zusammenarbeit mit der Universität im Sinne einer gedeihlichen Entwicklung der Region. Gerald Jochum von RegioL und Vertreterinnen der Standortagentur Tirol zeigten sich ebenso von den Ideen der Studenten überzeugt.
Großes Interesse herrschte bei der Präsentation der Firmenprojekte. RS-Foto: Pircher