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Entscheidung über Winterbetrieb am Venet

VBgm. Niederbacher sieht noch „einige offene Fragen“

Die Gemeinden Landeck und Zams entscheiden in der kommenden Woche über weiteren Finanzbedarf der Venet Bergbahnen und über einen anstehenden Winterbetrieb für die Saison 2023/2024.
17. Oktober 2023 | von Von Herbert Tiefenbacher
Entscheidung über Winterbetrieb am Venet
Die Venet Bergbahnen haben weiteren Finanzbedarf. RS-Foto: Tiefenbacher
Von Herbert Tiefenbacher

Nach mehrfachen Ausfällen in der jüngsten Vergangenheit mussten die Venet Bergbahnen Anfang Oktober den Fahrbetrieb der Pendelbahn einstellen – diesmal endgültig. Nach aktuellen Informationen wird die in die Tage gekommene Seilbahn in der Wintersaison 2023/24 stillstehen. Und diese steht vor der Tür. Dazu kommt noch, dass das Führungsduo der Bahn (Vorstand und Betriebsleiter) gekündigt hat.

DREI HERAUSFORDERUNGEN. Das heißt: Der Venet-Aufsichtsrat und die Hauptaktionäre (Gemeinden Landeck und Zams) stehen vor drei Herausforderungen: Die entscheidende Weichenstellung für die wegweisende Neuausrichtung des Erholungs-, Erlebnis- und Sportberges Venet steht an, der Vorstand und Betriebsleiter sind rasch nachzubesetzen und die Entscheidung über einen Winterbetrieb ist schnell zu treffen.

NEUAUSRICHTUNG. Die Entscheidung über die Neuausrichtung des Venets, die vor allem die dringend notwendige Verbesserung der Finanzsituation schaffen soll, ist wie berichtet in Vorbereitung. Nachdem dem Aufsichtsrat kürzlich der vom Spezialunternehmen Klenkhart & Partner erstellte Masterplan vorgestellt wurde, wird das Papier am Freitag, dem 20. Oktober den Gemeindemandataren von Landeck und Zams präsentiert. In weiterer Folge werden die Mandatare anhand dieses Masterplans entscheiden, welches Szenario der anvisierten Neuausrichtung vertiefend weiterverfolgt werden soll.

ENTSCHEIDUNGEN. Kommende Wochen befassen sich die Gemeindemandatare in ihren Sitzungen (am 23. Oktober in Zams und am 24. Oktober in Landeck) erneut mit dem „Venet“. Die Themen werden der weitere Finanzbedarf des Seilbahnunternehmens und der bevorstehende Winterbetrieb 2023/24 sein. Zu entscheiden ist, ob man kommenden Winter überhaupt einen Skibetrieb anbietet und wenn ja, in welchem Umfang. Für Bgm. Benedikt Lentsch ist die Anwort klar: „Die Gemeinde Zams steht zum Winterbetrieb am Venet. Am Venet sollte auch im anstehenden Winter Skifahren möglich sein“, erklärte Lentsch. Der Obmann des TVB TirolWest, Konrad Geiger, gab die gleiche Antwort: „Wir stehen zu 100 Prozent hinter dem Venet und werden auch einem Winterbetrieb zustimmen, sollte die Entscheidung in diese Richtung gehen“, so Geiger.

HAT NOCH VORBEHALTE. Im Gegensatz dazu kommt vom Fraktionschef und VBgm. Mathias Niederbacher (Zukunft Landeck) keine Zusage. Er hat noch Vorbehalte zu einem Winterbetrieb. Es sind für ihn noch zu viele Fragen offen, zum Beispiel die Nachbesetzung der Stelle des Betriebsleiters, ohne den keine Seilbahn fährt. Offen sei auch die Frage zu den Kosten eines Winterbetriebes, der aus seiner Sicht nur in abgespeckter Form möglich ist. „Die Kosten müssen für die Stadt budgetverträglich und angemessen sein. Ich hoffe, dass wir im Zuge der Gemeinderatssitzung Klarheit darüber bekommen und dann werden wir unsere Entscheidung treffen“, erklärte Niederbacher.

NOCH KLÄRUNGSBEDARF. Der Landecker Stadtchef Herbert Mayer (Mehrheitsfraktion Team Bgm. Mayer) meinte am Montag dazu gegenüber der RUNDSCHAU: „Ob wir zu einem Winterbetrieb ja oder nein sagen, hängt von ein paar Faktoren ab. Diese sind noch abzuklären und dann werden wir eine Entscheidung treffen. Mehr kann ich im Moment dazu noch nicht sagen.“


Weiterer Finanzbedarf
Die Venet Bergbahnen AG sind wieder mit einem Ansuchen an ihre Aktionäre, an die Gemeinden Landeck und Zams sowie an den TVB TirolWest, herangetreten. Sie benötigen insgesamt 660.000 Euro. Der größte Teil der Summe dient dazu, die Liquidität (Zahlungsfähigkeit) des Seilbahnunternehmens zu sichern. Mit dem Restbetrag soll der anstehende Winterbetrieb ermöglicht werden. Nach Berücksichtigung des Anteils des TVB TirolWest (66.000 Euro) verbelibt für die beiden Gemeinden ein Betrag von 594.000 Euro. Der Anteil der Stadt Landeck (55 Prozent) beträgt 326.700 Euro und jener der Gemeinde Zams liegt bei 267.300 Euro. Mit dem Ansuchen befassen sich die Gemeindemandatare kommende Woche.
Entscheidung über Winterbetrieb am Venet
Fraktionschef und VBgm. Mathias Niederbacher: „Die Kosten für einen Winterbetrieb müssen für die Stadt budgetverträglich und angemessen sein.“ RS-Foto: Tiefenbacher

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