Gründungslegende der Landecker Stadtpfarrkirche „Unsere Liebe Frau Mariä Himmelfahrt“. Im Presbyterium der Landecker Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt erzählt ein großes, vierteiliges Leinenwandbild aus dem 17. Jahrhundert in visualisierter Form den legendären Ursprung des Gotteshauses. Die Legende berichtet: Auf der Trams, auf einem Geländevorsprung oberhalb von Angedair, standen einst mehrere Bauernhöfe. Zwei fromme Eheleute namens Eva und Heinrich, die einen dieser Höfe bewirtschafteten, ließen eines Tages ihre beiden jüngsten Kinder unter der Obhut einer älteren Tochter im Hause zurück, um auf einer höher gelegenen Wiese zu heuen. Vom schönen Wetter verleitet, brachte das Mädchen die zwei Geschwister vors Haus. Plötzlich kamen ein Bär und ein Wolf aus dem nahen Wald und raubten dem erschrockenen und verängstigten Mädchen die Kleinkinder. Die entsetzten Eltern nahmen, bewaffnet mit Gabel und Rechen, die Verfolgung der Räuber auf, die aber schon im Wald verschwunden waren. In großer Verzweiflung beteten sie zu ihrer hochverehrten Gottesmutter, worauf diese ihnen im Geäst eines Baumes erschien. Die wilden Tiere brachten die geraubten Kinder unversehrt den überglücklichen Eltern zurück. Als Dank für die Rettung seiner Kinder ließ der Bauer Heinrich am Erscheinungsort der Muttergottes – es ist der Standort der heutigen Pfarrkirche – eine Kapelle errichten.
Foto: Roland Mair, Gemeinde chronist von Strengen, 2023
Text: Hofrat Dr. Walter Lunger und Josef Walser
Foto: Roland Mair, Gemeindechronist von Strengen, 2023