Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

„Dann stehen wir Gewehr bei Fuß“

Kandahar-Rennen ohne Zuschauer noch nicht gänzlich abgeschrieben

Es wird ein Winter, wie es ihn in dieser Form noch nicht gegeben hat. Aber nicht nur wirtschaftlich betrachtet ist die Hoffnung für viele Menschen groß, dass es zu Weihnachten und auch danach gelockerte Corona-Maßnahmen der Bundesregierung geben wird. Nicht zuletzt hinsichtlich des Tourismus und damit zusammenhängender Veranstaltungen – wie die Kandahar-Rennen in St. Anton, die am 9. bis 10. Jänner stattfinden sollen.
23. November 2020 | von Von Albert Unterpirker
„Dann stehen wir Gewehr bei Fuß“<br />
Peter Mall: „Dann stehen wir Gewehr bei Fuß!“ RS-Foto: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

Kann man sich als Fan auf die Rennen freuen? „Ein Besuch der Rennen als Zuschauer wird nicht möglich sein“, sagt Peter Mall, OK-Chef der Arlberg Kandahar Rennen in St. Anton, fügt aber an: „Als begeisterter Skifan darf man sich aber sehr wohl freuen, weil die Rennen ja im TV übertragen werden.“ Über die Bühne gehen sollen an diesem Audi FIS-Skiweltcup-Wochenende im Jänner auf der legendären Piste „Karl Schranz“ am Samstag eine Damenabfahrt und am Sonntag ein Super-G. Die Rennen enden im WM-Zielstadion. „Auch wir im Organisationsteam freuen uns natürlich sehr über diese Weltcuprennen“, so Mall, „und wenn es so bleibt wie jetzt, steht einer Durchführung nichts im Wege!“ Eher nebensächlich seien derzeit die Wetterdaten. „Das spielt momentan keine Rolle, wichtig ist, dass wir vom Organisatorischen her auf Schiene sind“, erklärt der OK-Chef. Allerdings: Stand heute werde es aufgrund der Coronakrise bzw. Maßnahmen nicht möglich sein, Zuschauer zu den Rennen zuzulassen, von einer Weltcup-Party ganz zu schweigen. Dennoch: Sollten sich die Gegebenheiten wider Erwarten ändern, „stehen wir Gewehr bei Fuß – aber jetzt planen wir einmal ohne Zuschauer“. Freilich sind es nicht nur die beiden Weltcuprennen, die derzeit ganz St. Anton und das dortige wirtschaftliche Umfeld beschäftigen.

HELFENDE HÄNDE. Natürlich hofft man auf einen stattfindenden Ski-Tourismus. „Was ganz klar ist: Die Buchungen halten sich alle in Grenzen, weil jeder die Unsicherheit der derzeitigen Situation berücksichtigen muss“, sagt Mall. Sollte der Tourismus aufsperren dürfen (Stichwort: Regierungsmaßnahmen) – wird es in St. Anton dann genügend geöffnete Unterkünfte geben? „Ja, das ist definitiv so. Obwohl die Stimmung mit sehr vielen Fragezeichen gekennzeichnet ist. Prinzipiell freuen sich aber alle, dass man, wenn Leute da sind, aufsperren kann. Ich kenne kein Haus, das gesagt hat: Wir sperren in diesem Winter überhaupt nicht auf.“ Indessen beschäftigt man sich mit dem Covid-19-Konzept schon seit Sommer. Die dazugehörigen Pläne werden jeweils an die geltenden Verordnungen angepasst. Mall: „Es gilt selbstverständlich auch die Rennläufer und den Renntross zu schützen, damit sie möglichst wenig Kontakt mit anderen Menschen haben.“ Zudem werden u.a. die gesamten Hygienemaßnahmen für die Mitarbeiterteams angepasst. Erfahrungen von anderen Weltcuprennen (z.B. Sölden) sollen in die Anforderungen einfließen. „Wir tun alles, um potenzielle Gefahren auszuschließen.“ Abschließend richtet der OK-Chef noch einen Appell an Interessierte, die mithelfen wollen: „Wir freuen uns über jede helfende Hand!“ Bei Interesse an Mitarbeit: info@worldcup-stanton.com.




Skiweltcup am 26./27. November in Zürs

Von Daniel Haueis

Der Alpine Weltcup kehrt nach 26 Jahren nach Lech Zürs zurück. Das „Flexenrace“ musste aufgrund der Temperaturen zwar verschoben werden, geht nun aber am 26./27. November in Zürs über die Bühne. Am Donnerstag ist ein Parallel-Riesentorlauf der Damen ge-plant: 10 Uhr Qualifikation, 17.45 Uhr Live-Übertragung des Rennens; am Freitag folgt der Parallel-Riesentorlauf der Herren: 10 Uhr Quali, 18 Uhr Live-Übertragung des Rennens. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie müssen die Rennen ohne Zuschauer vor Ort durchgeführt werden – sie werden aber live übertragen. In Lech wurden zwischen 1988 und 1994 acht Weltcuprennen ausgetragen, wie www.lechzuers.com/fis-ski-weltcup wissen lässt – die beiden letzten waren Herrenslaloms, der Sieger damals: Alberto Tomba.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben