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„Generationen an Jugendlichen gehen verloren“

Mathias Niederbacher sieht schlechte (Hallen-)Sport-Situation im Talkessel

Auf eine bewegte Saison blickt der SV Landeck zurück. Sowohl sportlich als auch personell wurden bzw. werden einige Weichen gestellt, Obmann Mathias Niederbacher sieht den Verein jedenfalls auf einem guten Weg. Gleichzeitig fordert er ein Umdenken in der Gemeindepolitik hinsichtlich der spärlichen von Sport- und Freizeitmöglichkeiten für die (junge) Bevölkerung. Eine mögliche Mehrzweckhalle sieht er positiv.
17. Jänner 2022 | von Von Albert Unterpirker
„Generationen an Jugendlichen gehen verloren“<br />
Mathias Niederbacher: für Familien „sehr wenig bis gar nichts zu bieten“ RS-Foto: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

Momentan liegt der SV Landeck in der Landesliga-West-Tabelle auf Rang zehn von 14 Mannschaften, damit sollte bzw. dürfte man mit dem Abstieg aller Voraussicht nach nichts zu tun haben. Eher nicht so glücklich verlaufen ist das Engagement zum Schluss raus von Trainer Rainer Dibiasi, der heuer als neuer Coach der Kampfmannschaft (Nachfolger von Jürgen Landerer) präsentiert wurde. Jetzt ist man schon länger auf Trainersuche, bald will man aber den Nachfolger von Dibiasi präsentieren. Im Kerschdorfer-Tirol-Cup schied man in der 2. Hauptrunde nach einem sehenswerten Fight gegen den Tiroler-Liga-Club St. Johann mit 3:5 im Elfmeterschießen aus. „Es war ein turbulentes Jahr für die Kampfmannschaft“, nickt Mathias Niederbacher, „aber wir haben viel Positives mitnehmen können!“ Bezüglich dem neuen Trainer führe man Gespräche und in den nächsten Wochen wolle man Nägel mit Köpfen machen. Wie im Umfeld des Vereins gemunkelt wird, könnte ein Altbekannter wieder das Zepter in der Coaching-Zone führen. Der Trainingsstart soll ganz normal im Jänner stattfinden, so es die Corona-Pandemie und die Omikron-Variante zulassen. Jedenfalls: „Das Schiff der Kampfmannschaft fährt nun wieder in ruhigem Fahrwasser, und natürlich sind wir bestrebt, in gewissen Bereichen wieder Spieler zurückzugewinnen“, so der Obmann, „wichtig aber ist vor allem, dass Harmonie in der Mannschaft herrscht.“ Diese Harmonie habe in der Herbstsaison manchmal gefehlt. Den Nachwuchs, der über Jahre hinweg in Tirol ein Aushängeschild des Vereins ist, habe man für die Tiroler Hallenmeisterschaft angemeldet. 2022 stehen wieder Wahlen im Zuge der Jahreshauptversammlung an, da möchte sich Niederbacher wieder für eine weitere Periode zur Verfügung stellen.

ALTERNATIVEN. Der derzeit im Talkessel munter diskutierten Errichtung einer Mehrzweckhalle kann er viel Positives abgewinnen. „Das klingt sehr interessant“, so Niederbacher, der aber anfügt: „Grundsätzlich muss man sich als Stadtgemeinde Landeck aber auch über das bestehende Angebot Gedanken machen.“ Das Thema Traglufthalle beim Tennisplatz Landeck hätte er nicht so früh sterben lassen: „Da hätte man sich generell mehr darum bemühen können und schon viel früher Gespräche führen müssen.“ Dennoch: „Eine neue Halle im Talkessel bauen finde ich gut, denn die Hallensituation hier ist eine Katastrophe.“ Der SV Landeck miete Hallen im Gymnasium und in der HAK, „und dort sind die Mieten sehr teuer. Von der Gemeinde her haben wir null Möglichkeiten eine Halle zu nutzen“, sagt der Obmann und SP-Stadtrat (Jugend, Familie, Soziales). Dass es in der Stadt Landeck bzw. im ganzen Bezirk keine Halle gibt, wo alle (gängigen) Sportarten ein Zuhause finden, „ist für mich sehr traurig und schade“. Hier müssten Land-eck und Zams stärker zusammenarbeiten, auch weil es Anlagen und Plätze gebe, die verwahrlosen. Die beiden Gemeinden könnten Synergien hinsichtlich eines Hallenbades, Kunstrasenplatzes oder eines (großen) Eislaufplatzes besser nutzen (Stichwort: Eishockey/Eiskunstlauf). „Eigentlich hat auch niemand hier richtig die Möglichkeit, neben einem Verein sich sportlich zu betätigen.“ Zudem: „Der für heuer budgetierte Kunstrasenplatz wird einfach so auf 2023 verschoben – ohne Begründung. Jetzt gehen Generationen an Jugendlichen verloren – das ist ein Rattenschwanz, man muss Alternativen schaffen!“ Landeck decke die Grundbedürfnisse – „nicht mehr und nicht weniger“. Auch für Familien habe Landeck „sehr wenig bis gar nichts zu bieten“. Diesbezüglich würden mit einer Mehrzweckhalle viele Möglichkeiten geschaffen, zeigt sich Niederbacher gesprächsbereit. „Mit Zams muss viel mehr zusammengearbeitet werden – und dann möchte ich auch über ein Hallenbad reden!“ Apropos Eislaufplatz: In den 90er-Jahren gab es in Landeck einen Eishockeyverein, den ESC Landeck. Obmann war damals Hans Peter Trenkwalder. Niederbacher stand als Keeper im Tor.

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