Von Benno Flatschacher
Der FC Fließ seit Errichtung seines „Schmuckkastls“, der GEO Alpin Bau Arena, sportlich im „Flow“: Sommer 22 ungeschlagen mit 58 Punkten aus 22 Spielen (18/4/0) Meister der 2. Klasse West, Sommer 2023 führen sie nach 26 gespielten Runden (63 Punkte) fast alle Statistiken an: Die meisten Siege (20), die wenigsten Spiele verloren (3), am häufigsten getroffen (94 Tore; Schnitt: 3,61/Spiel), beste Heim- und Rückrundenmannschaft, und Morherr & Co führen sowohl die Heimtabelle (33 Punkte, 1 Zähler vor Prutz II) als auch die Rückrundenwertung (30 Punkte) an. Und stellen den torgefährlichsten Mann der Liga: Luca Siehs, 27 Volltreffer, drei mehr als Ried-Stürmer Manuel Buchhammer (24). Die Konkurrenz aus dem Ötztal, SPG Oetz/Sautens (2.; Mitaufsteiger) hatte keine Chance (4:1 bzw. 6:2 an den FCF), waren die Lokalvergleiche fast herausfordernder: So erspielten sich sowohl die Prutzer (0:0) als auch Rieder (1:1) zumindest je einen Punkt aus den zwei Duellen. Die SPG Oberes Gericht konnte den FCF sogar überraschen – 1:0 in Fließ, eine von nur zwei Heimniederlagen des Meisters (FC Stubai II, 1:2). Die Fließer vereinigten „viele Puzzlestücke, die zusammenpassten, wie beständige Konstanz aus einer großen Kaderstärke, der unermüdlichen Trainerarbeit, zu einem erfolgreichen Gesamtbild“, so FCF-Obmann Christian Kogler. Nach sechs Jahren und zwei Meistertiteln übergibt Erfolgscoach Thomas Schärmer „eine funktionierende Mannschaft“ an Jürgen Graber.
ZWEI FUSSBALLDÖRFER – EIN ZIEL. Aus dem Herbst raus befand sich die zweite Prutzer Mannschaft in der „Pole“: 2. Platz (27 Punkte: 8/3/2), einen Zähler vor dem SV Ried, zwei vor Oetz/Sautens. Doch die Rückrunde verlief nicht so wie gewünscht. Zwar konnte die Van de Pol-Truppe ihren Heimnimbus (alle sieben Heimspiele der Hinrunde gewonnen) wahren, verlor nur ein einziges Mal zu Hause (allerdings ein Schlüsselspiel: 0:2, Oetz/Sautens), bei drei Siegen und einem Remis. Doch die Auswärtsschwäche konnte nicht abgelegt werden: viermal verloren, nur dreimal aus drei Unentschieden gepunktet. Die Rückrundentabelle wirft die Obergrichter nur mehr auf Rang acht (17 Punkte: 4/5/8) aus. „Es haperte vor allem am Tore schießen“, deutete van de Pol auf das Manko: 39 Tore in der Hinrunde, nur 19 im Frühjahr. Zwar die drittbeste Abwehr (34 Gegentore), aber halt nur Rang sieben (58 Goals) für die Offensive. „Insgesamt hat die Mannschaft großen Teamspirit gezeigt, Kompliment für Rang drei.“ Zu Meisterschaftsschluss vier Punkte hinter dem zweiten Platz – Zusammenschluss mit dem SV Ried (5.; 41 Punkte: 12/5/9, TV: 59/48). Dass die Mannschaft von Coach Fritz Erben letztlich kein gewichtiges Wort im Aufstiegskampf mitreden konnte, „lag an den schwankenden Leistungen, an fehlender Konstanz“, meinte er. „Wir haben zu viele Punkte hergeschenkt“. Für ihn waren die ersten zwei Frühjahrsrunden der „Knackpunkt“: 2:2, Oetz/Sautens, 2:3 gegen die Tiroler Zugspitze – zwei Heimspiele, nur ein Punkt. Im weiteren Verlauf folgten positiven Ergebnissen prompt punktelose Spiele. So erspielte man sich nur 15 Frühjahrspunkte (4/3/6), was einen bescheidenen 11. Platz der Rückrunde ergab. Herausragend: 24 Buchhammer-Tore, zweitbester Ligaschütze (Torjägerkrone an Luca Siehs, 27 Goals für die Fließer). „Über die Saison betrachtet bin ich aber durchaus zufrieden mit der gezeigten Leistung der Jungs“, betont Erben und zieht vor allem vor seinen Jung-Kickern den „Hut“: „Sie haben für die Kampfmannschaft alles gegeben.“ Erben wird die entstandene Spielgemeinschaft Oberland West in die neue Meisterschaft führen, mit dem Ziel „Aufstieg“, den Fließern in die Bezirksliga zu folgen …
KEIN ABSTEIGER. Schwierige Rückrunde für Oberes Gericht (12.; 26 Punkte: 8/2/16). Vor allem die personelle Seite der Spielgemeinschaft, bestehend aus Pfundser und Nauderer Kickern, machte dem neuen Coach aus Südtirol, Michael Telser, in der Rückrunde zu schaffen. Die Kaderstärke („Lücken“ aufgefüllt aus dem U15-Nachwuchs) – eine Schwachstelle. Trotzdem, gerade bei den Lokalderbys waren die Obergrichter Kicker stark da. 1:1 in Nauders gegen die Prutzer, die Fließer überrascht: 1:0-Auswärtssieg, dem Meister eine von nur zwei Heimniederlagen zugefügt. Im Anschluss an diesen Erfolg glückte ein 2:0-Heimsieg gegen die zweite Mannschaft des SVI, dem noch eine Punkteteilung (2:2, Tir. Zugspitze) und ein wichtiger Sieg in der letzten Runde in Lechaschau (4:1) folgte. Elf Frühjahrszähler, damit hielt man Schlusslicht SVI II in Schach, letztlich gab es reformbedingt keinen Absteiger, im Gegenteil, mit dem gemeinsamen Prutzer-Rieder-Weg wurde sogar ein Platz in der 1. Klasse frei für den Zweiten der letzten Klasse des TFV, Flaurling/Polling.