Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Talkesselderby eröffnet Rückrunde

Viel attraktiver, spannender geht wohl nicht mehr als ein Start in die Frühjahrsmeisterschaft mit dem Talkesselderby (Samstag, 15.30 Uhr). Landeck muss Alternativen zum 18-Tore-Mann Matalik (Imst) finden, die Zammer schlagen einen verjüngenden Weg ein, Schönwies/Mils: „Spaß am Fußball haben, das ist das Wichtigste“.
19. März 2024 | von Benno Flatschacher
Talkesselderby eröffnet Rückrunde
Das Lokalderby läutet die Frühjahrsmeisterschaft ein. RS-Foto: Flatschacher
Der SV Landeck spielte eine starke Herbstsaison, verlor nur zweimal, setzte sich mit 25 Punkten aus 13 Runden (sieben Siege, vier Remis) an die vierte Stelle, vor den Bezirksrivalen Schönwies und Zams. Maßgeblichen Anteil daran: Goalgetter Adam Matalik. Allein 18 der 36 SV-Tore gingen auf sein Konto. Der Slowake geht nun in Imst auf Torejagd. „Ein super Bursch, der uns natürlich fehlt, aber er ist nun halt weg, deshalb beschäftigt mich das auch nicht“, sagt Trainer Alexander Kregar. „Es sind Vor- und Nachteile damit verbunden“, meint er. „Jetzt müssen andere mehr Verantwortung übernehmen. Wir haben Leute, die mehr Tore schießen können, als im Herbstverlauf.“ Größere Gedanken mache er sich eher über die Defensivformation („Es fehlen mir drei Innenverteidiger“), Stütze Bilal Demir verzog nach Innsbruck (gemeldet beim FC Patscherkofel), Kemal Dagdeviren ging nach Zams: „Das tut richtig weh!“ Vom SC Imst stieß Branimir Todoric (24) hinzu, und der in Landeck wohnhafte deutsche Kicker Philipp Grünig (27). Rechnen kann der Coach auch wieder mit Dominic Haueis. Der technisch versierte Mittelfeldmann kann bekanntlich ein Spiel an sich ziehen. „Beruflich bedingt aber eher nur sporadisch.“

„TRAUEN UNS WAS ZU“. Kregar spricht von einer „sehr guten Trainingsbeteiligung“ – Schnitt 17 Mann – gelungenem Trainingslager am Gardasee (Minerva), „nicht so rund“ verlaufenen Testmatches: „Ziemliches Auf und Ab mit richtig guten Phasen, aber auch schlechteren.“ Der „Probegalopp“ letzten Samstag gegen Oberhofen (GLW) endete mit einem 2:2. Mit dem FC Stubai (acht Punkte voraus) scheint der einzige Aufstiegsplatz vergeben, „aber wir sind in einer guten Position, die Stimmung passt, die Spieler sind voll engagiert. Ich denke, sie haben sich auch weiterentwickelt. Wir trauen uns was zu“, so der Coach zuversichtlich. Man freue sich auf das Derby (1:1 im Hinspiel). „Zams stellt eine gute Mannschaft mit erfahrenen und jungen Spielern. Mit einem genauen Plan kann man in so ein Treffen nie reingehen, Derby ist Derby. Aber verstecken werden wir uns sicher nicht“, betont er.

SCHÖNWIES/MILS: „AN HERBST ANKNÜPFEN“. Drei Zähler hinter dem SV Landeck nimmt die FG Schönwies/Mils (6.; 22 Punkte) die Rückrunde in Angriff. Trainer Simon Lentsch („Haben eine gute Vorbereitung gehabt“) gibt sich zuversichtlich. „Große Trainingsbeteiligung, einerseits locker-lässige, aber andererseits natürlich auch sehr konzentrierte Einheiten. Man spürt, die Jungs haben Fitness getankt und richtig Spaß am Fußball spielen. Und das ist das Wichtigste“, freut er sich über die gute Stimmung im Kader. Mit Lorenz Haidegger (Wattens) und dem jungen Joel Tilg (17; Nassereith) „sind zwei richtig gute Typen zu uns gestoßen“, so der Coach. Nach längerer Verletzungspause sind Fischnaller und Fabian Novak wieder an Bord.

MEHR PUNKTE ANGEPEILT. Die 22 Herbstpunkte wurden aus sieben Siegen plus einem Remis erspielt. „Diese Anzahl wollen wir wieder erreichen bzw. verbessern“, stellt er dieses Ziel in den Vordergrund. Weiters versprächen die Lokalderbys Spannung – und: „Wer es von uns dreien im Bezirk am besten macht, am bes­ten abschneidet, das hat immer seinen Reiz!“ Nicht überbewerten will er die bisherigen Testspielergebnisse (Oberland West 1:1, Pitztal 3:0, Imst II 1:3), vergangenen Freitagabend folgte die „Generalprobe“ gegen die Tiroler Liga-Elf Längenfeld – man trennte sich torlos 0:0 – erstmals auf Schönwieser Rasen. Denn die Frühjahrsheimspiele bestreiten Klingenschmid & Co in Schönwies. Zum Meisterschaftsauftakt erwischten die Oberinntaler einen Start nach Maß, den SV Thaur mit 6:0-Toren nach Hause geschickt, den SVI auswärts 5:2 geschlagen. Doch Lentsch weiß: „Die haben auch nicht geschlafen. So hat Thaur jetzt einen neuen Trainer, das wird eine komplette Neuauflage, ein ganz anderes Spiel. Aber natürlich, wir fahren mit Siegeswillen da hin.“ Das folgende Heimspiel gegen den Sportverein Innsbruck ist für Samstag, 16 Uhr, angesetzt.

ZAMS: „ES WIRD HÄRTER.“ Mit den erspielten 18 Herbstpunkten (5 Siege, drei Remis) aus den 13 Runden nimmt der SV Zams einen klassischen Mittelfeldplatz (7.) ein. Kürzlich aus dem Trainingslager (Gardasee) zurück, nimmt Trainer Martin Radda („Die Vorbereitung war in Ordnung“) zum von der Vereinsführung ausgerufenen „Umbruch“ – verstärkter Einbau der Jungen – Stellung: „Prinzipiell richtig, diesen Weg einzuschlagen. Und wir, das Trainerteam, stehen auch dahinter, den eigenen Nachwuchs zu forcieren“, sagt er, denkt aber, „dass es härter werden wird, so ehrlich muss man sein.“ Gleichzeitig lässt er nicht unerwähnt, „dass wir im Herbstdurchgang schon junge Spieler wie einen Mathias Lenz oder Fabian Wolf eingesetzt haben.“ Und zu guter Letzt: „Ohne ‚Alte‘ wird’s nicht gehen“, ist er überzeugt. „Die haben die richtige Einstellung, „leben“ den Verein …“

FEHLENDE KONSTANZ. Die „Auf und Abs“ im Herbst würden das große Thema „Kontinuität“ aufzeigen. In Punkten drückte sich dies auch in Zahlen aus: 13 Heimpunkte stehen nur deren fünf auswärts gegenüber – also Heimstärke versus Auswärtsschwäche. „Ständig liefen andere Formationen auf, da bringst du keine Konstanz rein“, zeigt der Coach auf, will Verbesserung: „Im Frühjahr müssen wir endlich versuchen Kontinuität reinzubringen.“ Neu zum Zammer Kader stießen Maximilian Dobler (SPG Pitztal) und Kemal Dagdeviren (Landeck); Eigengewächs Noah Walser (17) sieht Radda als „heißeste Nachwuchsaktie“. Wiesmann und Haag haben ihre Fußballschuhe mal in den Schrank gestellt, Rudigier ist noch verletzt. Nach einem letzten Testspiel geht’s am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Lokal-Hit gegen die Landecker los. Erst im dritten Versuch ging’s im Herbst über 90 Minuten – man trennte sich nach späten Toren 1:1-Unentschieden. „So ein Derbystart hilft wohl beiden Seiten die Vorbereitung ernster zu nehmen“, meint Radda bissl schmunzelnd. „Jedenfalls ist das erste Spiel nie leicht. Fürchten tun wir uns nicht, daheim muss man uns erst schlagen!“
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