Das Ende einer Institution
Landeck: Linz Textil sperrt Ende März 2023 zu – Sozialplan und Nachnutzung in Ausarbeitung
25. Oktober 2022 | von
Daniel Haueis
Die Linz Textil in Landeck ist bald Geschichte – seit mehr als 120 Jahren bot sie industrielle Arbeitsplätze in der Bezirkshauptstadt Landeck. RS-Foto: Archiv
Von Daniel Haueis
Schon zu Jahresbeginn hat die Linz Textil wegen der hohen Energiepreise Produktion und Personalstand in Landeck gekürzt: Von den 91 Mitarbeitern wurden im Frühjahr zehn abgebaut (die RUNDSCHAU hat berichtet). Aber es hat nicht gereicht – das Traditionsunternehmen schließt mit Ende März 2023 seine Pforten. Mag. Friedrich Schopf, Vorstand Linz Textil Holding AG und Geschäftsführer Linz Textil GmbH, bedauert, dass die modernste Baumwollspinnerei Europas aufgrund der massiv gestiegenen Energiepreise zusperren muss, aber: „Selbst wenn sich der Strompreis morgen halbiert, geht es sich nicht aus.“ Die Kosten für die Herstellung der hochwertigen Langstapel-Baumwolle seien zu hoch, es gebe „keine wirtschaftliche Perspektive“ für das Werk in Landeck. Gerade angesichts explodierender Strompreise sei der Kos-tenvorteil asiatischer Mitbewerber unüberbrückbar hoch geworden. Zudem verfügt die Linz Textil in Kroatien über eine ebenfalls modernst ausgestattete Spinnerei, die die Vorreiterrolle, die „Landeck“ bisher im Unternehmen hatte, wohl übernehmen kann.
SOZIALPLAN UND JOBANGEBOT – VERMIETUNG GE-PLANT. 120 Jahre wird die Spinnerei Landeck heuer, seit 1994 gehört sie zur Linz-Textil-Gruppe. Mit ihr wird nun die letzte große Spinnerei in Österreich geschlossen. Für die betroffenen Beschäftigen wird es einen Sozialplan geben, der laut Schopf derzeit ausverhandelt wird. Ihm tut es „wahnsinnig leid um die Mitarbeiter“, die sehr engagiert gearbeitet hätten und dies bis März weiterhin tun. Zudem gebe es für die Beschäftigungsmöglichkeiten bei der Firma Getzner in Bludenz – der Hersteller afrikanischer Bekleidungsdamaste, Modestoffe und technischer Textilien suche dringend Mitarbeiter. Schon auf der Homepage gibt’s 35 Jobangebote, vom Lehrling bis zum Webmeister. Die Immobilie in Land-eck – Fabriksgebäude und -hallen auf mehr als 35000 Quadratmetern Grund – wird nachgenutzt. Anders ausgedückt: Es wird offensichtlich nicht verkauft, sondern ein Mieter gesucht. Bei einer Vermietung werde das Unternehmen nicht wesentlich weniger Gewinn machen als bei der Produktion, sagt Vorstand Schopf.
Schon zu Jahresbeginn hat die Linz Textil wegen der hohen Energiepreise Produktion und Personalstand in Landeck gekürzt: Von den 91 Mitarbeitern wurden im Frühjahr zehn abgebaut (die RUNDSCHAU hat berichtet). Aber es hat nicht gereicht – das Traditionsunternehmen schließt mit Ende März 2023 seine Pforten. Mag. Friedrich Schopf, Vorstand Linz Textil Holding AG und Geschäftsführer Linz Textil GmbH, bedauert, dass die modernste Baumwollspinnerei Europas aufgrund der massiv gestiegenen Energiepreise zusperren muss, aber: „Selbst wenn sich der Strompreis morgen halbiert, geht es sich nicht aus.“ Die Kosten für die Herstellung der hochwertigen Langstapel-Baumwolle seien zu hoch, es gebe „keine wirtschaftliche Perspektive“ für das Werk in Landeck. Gerade angesichts explodierender Strompreise sei der Kos-tenvorteil asiatischer Mitbewerber unüberbrückbar hoch geworden. Zudem verfügt die Linz Textil in Kroatien über eine ebenfalls modernst ausgestattete Spinnerei, die die Vorreiterrolle, die „Landeck“ bisher im Unternehmen hatte, wohl übernehmen kann.
SOZIALPLAN UND JOBANGEBOT – VERMIETUNG GE-PLANT. 120 Jahre wird die Spinnerei Landeck heuer, seit 1994 gehört sie zur Linz-Textil-Gruppe. Mit ihr wird nun die letzte große Spinnerei in Österreich geschlossen. Für die betroffenen Beschäftigen wird es einen Sozialplan geben, der laut Schopf derzeit ausverhandelt wird. Ihm tut es „wahnsinnig leid um die Mitarbeiter“, die sehr engagiert gearbeitet hätten und dies bis März weiterhin tun. Zudem gebe es für die Beschäftigungsmöglichkeiten bei der Firma Getzner in Bludenz – der Hersteller afrikanischer Bekleidungsdamaste, Modestoffe und technischer Textilien suche dringend Mitarbeiter. Schon auf der Homepage gibt’s 35 Jobangebote, vom Lehrling bis zum Webmeister. Die Immobilie in Land-eck – Fabriksgebäude und -hallen auf mehr als 35000 Quadratmetern Grund – wird nachgenutzt. Anders ausgedückt: Es wird offensichtlich nicht verkauft, sondern ein Mieter gesucht. Bei einer Vermietung werde das Unternehmen nicht wesentlich weniger Gewinn machen als bei der Produktion, sagt Vorstand Schopf.
