Von Alfred Plankensteiner
In Tirol soll es sechs sogenannte Primärversorgungszentren, in denen das Behandlungsspektrum von der Gesundheitsvorsorge über Rehabilitation bis hin zur Pflege reichen soll, geben. Prutz liegt bezüglich Standort laut Bgm. Heinz Kofler gut im Rennen – es habe bereits konstruktive Gespräche mit dem Land gegeben. Für Kofler wäre dies ein klarer Gewinn für die Region und die Bevölkerung. Es könnte noch heuer eine Entscheidung fallen, für Kofler ist dessen Umsetzung klares Ziel für die nächste Periode. Als Partner bzw. Gesellschafter sind die Gemeinde, das Land Tirol und die Gesundheitskasse fix. Kofler wünscht sich zudem weitere fachlich kompetente Partner als Gesellschafter. Arzt Dr. Philipp Plangger wäre hierfür sicherlich prädestiniert, aber: „Das Ganze soll auch nicht an einer bestimmten Person scheitern“, und „je nach Größe des Gesundheitszentrums braucht es ohnedies ein oder mehrere Manager“, ergänzt der Bürgermeis- ter. Was die Haftungsfrage betrifft, läge diese bei der angedachten Gesellschaft und nicht bei einer Person bzw. GmbH.
KASSAFÄHIGES ZENTRUM. Was Kofler nicht nachvollziehen kann, ist, dass ihm vorgeworfen werde, das Gesundheitssystem in Prutz „zerstören“ und „unterminieren“ zu wollen. Für ihn ist das Gegenteil der Fall, weil nach seinem Dafürhalten medizinisch und therapeutisch nicht nur der Standort Prutz ge-stärkt, sondern auch eine möglichst umfassende und auch für die ganze Region bestmögliche Lösung gefunden werden soll. Kofler ist dabei besonders wichtig, dass die medizinische und therapeutische Versorgung für die Allgemeinheit leistbar sein muss. Mit anderen Worten: Im Gesundheitszentrum sollen Leistungen bezogen werden können, die über die Gesundheitskassen abgerechnet werden können, was einen Kassenvertrag für die Ärzte/Therapeuten voraussetzt.
ALLE SOLLEN WAS DAVON HABEN. Neben der Leistbarkeit für die Bevölkerung stellt Kofler auch klar: „Es ist genauso wichtig, dass niedergelassene Ärzte und Therapeuten anständig bezahlt werden.“ Das derzeitige Ärztehaus müsste in jedem Fall umgebaut werden. Der laufende Betrieb soll dabei so wenig wie möglich gestört werden, wobei eine Übersiedelung der Arztpraxis in Räumlichkeiten der Volksschule während der Sommerferien angedacht wäre. Für den 20. März dieses Jahres ist eine Volksbefragung zum Thema geplant. Im Vorfeld dazu wird es laut Kofler eine Bürgerversammlung geben. Der Prutzer Bürgermeister stellt auch klar: „Vonseiten der Gemeinde ist man bereit, einen Vorstoß zu machen und auf längere Sicht wäre es gut, wenn das Gesundheitszentrum kommt. Details können später ausverhandelt werden. Jedenfalls sind, wenn es gut gemanagt ist, verschiedene Modelle, auch flexible hinsichtlich therapeutischer und medizinischer Versorgung, denkbar, was wiederum ein wichtiger Impuls gegen den sich vielerorts abzeichnenden bzw. bereits bestehenden Versorgungs- und Ärztemangel wäre.“