Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Handl Tyrol will die USA erobern – Lieferant und Aufsichtsrat Tönnies

Auch in Corona-Zeiten konnte Handl Tyrol all seine Kunden beliefern – der „Lockdown“ hatte keine Auswirkungen auf die Produktion. Neue Produkte sind ebenso geplant wie neue Märkte, etwa die USA.
29. Juni 2020 | von Daniel Haueis
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Christian Handl: neuer Markt USA RS-Foto: Archiv
„Das abgelaufene Geschäftsjahr war positiv“, sagt Christian Handl, Geschäftsführer von Handl Tyrol, „145,3 Millionen Umsatz“ wurden erzielt. Hauptmärkte sind Deutschland und Italien, weiters wichtig sind die Benelux-Staaten, die Schweiz, und angrenzende Länder in Osteuropa. Dorthin wird. u.a. der Speck geliefert, der seit vergangenem Jahr in Haiming produziert wird. „Die Speckproduktion ist gut angelaufen … durch den neuen Produktionsstandort Haiming konnte die Qualität und Stabilität in der Produktion noch einmal erhöht werden“, sagt Christian Handl. Die Investition sei für ein nachhaltiges Unternehmenswachstum wichtig gewesen, zudem konnten so ökologische Ziele (Energieverbrauch etc.) erreicht werden.

INNOVATIONEN UND USA. Handl Tyrol hat inzwischen 600 Mitarbeiter, die in Pians, Schönwies, Haiming und Naturns tätig sind und dort u.a. die neu entwickelten Produkte Meisterauslese, KletterMaxi Salami-Sticks für Kids oder Rinder Tyrolini herstellen. „Unsere Produktentwicklung arbeitet laufend an neuen Produkten“, erklärt Handl. Ein Schwerpunkt liegt auf Snackartikeln, aber auch die Neuentwicklungen der Handl-Klassiker gibt’s – wie die Meisterauslese, die vom Haubenkoch Christoph Zangerl entwickelt wurde. Neue Produkte sind zudem im gebratenen Segment, auch ohne Schweinefleisch, geplant. Ziel ist grundsätzlich ein gesundes und nachhaltiges Wachstum in den bestehenden Märkten. Für 2021 gibt’s aber ein großes Ziel: mit den USA einen neuen Markt bedienen (nach erfolgreicher Zertifizierung).

CORONA UND TÖNNIES. „Der Start ins Jahr war sehr positiv“, sagt Christian Handl, das Umfeld durch Corona und europaweite Einschränkungen war dann aber auch für den Speckproduzenten schwierig. „Wir konnten aber durch viele Aktivitäten und Maßnahmen das Risiko minimieren und alle unsere Kunden beliefern“, sagt der Geschäftsführer. Tönnies ist einer der Lieferanten von Handl – hatte die Schließung einer Tönnies-Fabrik Auswirkungen? „Der Lockdown hatte keine direkten Auswirkungen auf die Produktion bei Handl Tyrol“, sagt Christian Handl – denn: „Wir möchten klarstellen, dass wir für den österreichischen Markt unsere Tiroler Speckspezialität sowie die klassischen Rohwurstspezialitäten ausschließlich AMA-Gütesie-gel-Fleisch verwenden. Es ist also garantiert, dass das Fleisch eine österreichische Herkunft hat. Bei den Qualität Tirol Produkten wie den Rinderwurzen oder den Rinder Stangerl kommt das Fleisch zu 100% aus Tirol“, erklärt der Geschäftsführer. Für den deutschen Markt wird zertifiziertes Q+S Fleisch aus Deutschland zugekauft: „Dies wird von unseren deutschen Handelspartnern auch so gefordert. Q+S steht für Qualität und Sicherheit (https://www.q-s.de). Einer der Lieferanten ist hier die Firma Tönnies.“ Mit dem in die Kritik geratenen Unternehmen gibt’s eine weitere Verbindung: Clemens Tönnies ist einer von sechs Aufsichtsräten der Karl Handl Familien Beteiligung GmbH. Neben einem Familienmitglied sind fünf Externe aus den Bereichen Unternehmensführung, Finanzen, Produktion sowie Vertrieb und Marketing vertreten, darunter Clemens Tönnies. „Aus welchen Personen der Aufsichtsrat zukünftig besteht, wird zeitnah evaluiert und entschieden, da dieses Gremium alle drei Jahre neu bestellt wird“, sagt Christian Handl.

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