Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Gott sei Dank, es geht wieder los

Gastronomie und Tourismus starten in Landeck wieder

Endlich geht es wieder los, sind sich die Gastronomen und Touristiker im Talkessel einig. Noch allerdings ist es ein wenig mühsam – Umsätze wie vor dem Lockdown kann man noch lange nicht erreichen. Auch viel Kritik an den (fehlenden) Unterstützungen wird laut.
29. Juni 2020 | von Von Alois Pircher
Gott sei Dank, es geht wieder los
Die Wirtsleute vom Restaurant Löwen, Sara und Florian Gandler Foto: Gandler
Von Alois Pircher

Den Sprung in die Selbstständigkeit wagen Sara und Florian Gandler aus Landeck. Sie haben die „Löwen-Wirtschaft“ im Zentrum von Landeck gepachtet und wollen Mitte August mit einem typischen Tiroler Wirtshaus starten. Florian war viele Jahre als Chefkoch in führenden Hotels in Serfaus und St. Anton tätig; Sarah arbeitete für den TVB TirolWest, und die letzten Jahre war sie für den Zammer Lochputz verantwortlich. Die Covid-19-Beschränkungen haben zwar den Eröffnungszeitpunkt ein wenig nach hinten gerückt, beide Wirtsleute freuen sich aber schon darauf, viele Gäste mit Tiroler Kost verwöhnen zu dürfen.

IMMER ETWAS NEUES. Thomas Radlbeck, Hotelier in Perjen, hat sein Hotel um ein Terrassencafé erweitert. Auch bietet er ab heuer Gästen, Einheimischen wie auch Touristen E-Bikes und Mountainbikes zum Mieten an. So hofft der rührige Wirt zumindest einen Teil des Umsatzeinbruchs durch die Krise auffangen zu können. Er musste in seinem Hotel bisher Stornierungen im Wert von mehr als 80.000 Euro verzeichnen, und die derzeitige Nachfrage für den Sommer ist wenig berauschend. Zornig wird der Wirt, wenn er auf die versprochene Unterstützung durch den Staat zu sprechen kommt: Nur die erste Rate der Nothilfe wurde prompt zuerkannt und überwiesen, aber sonst wartet er immer noch auf weitere Unterstützung. Alles ist sehr kompliziert, der Steuerberater braucht Wochen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

MAN WEISS SICH ZU HELFEN. Philipp Decker betreibt schon lange das Café Picasso in der Landecker Malser Straße. Er hat sich schon nach der totalen Quarantänezeit mit „Aboessen to go“ über die restliche Sperrzeit geholfen. Man hatte zumindest etwas zu tun, meint der Wirt. Seit der Öffnung wird das Geschäft nun langsam besser, von den früheren Umsätzen ist man aber noch meilenweit entfernt. Viele Kunden seien noch in Kurzarbeit oder im „Home-Office“, ergänzt Decker.

MAN ZEIGT FLAGGE. Der TVB TirolWest sieht positiv in die Zukunft, wird doch ein nachhaltiger Tirol-Tourismus von der Tirol-Werbung verstärkt propagiert. Schon seit Jahren fokussieren sich die Werbung und das Marketing des TVB auf diesen Bereich. Anreise mit den ÖBB, die Gratis-Nutzung der Öffis und eine intensive Zusammenarbeit der heimischen Gastronomie mit der regionalen Landwirtschaft ist in der Region schon seit Jahren gelebte Praxis. Zudem kann man durch die Zusammenarbeit mit dem Naturpark Kaunergrat und einer imposanten Naturlandschaft punkten. Um Flagge zu zeigen, wird man hoffentlich noch heuer mit dem Bau des Infogebäudes beim neuen Landecker Stadtplatz beginnen, stellt GF Mag. Simone Zangerl fest. Man sieht die Krise auch als Chance, um die Nachhaltigkeit des Tourismus in der Region zu stärken.
Gott sei Dank, es geht wieder los
„Mozart“-Wirt Thomas Radlbeck RS-Foto: Pircher
Gott sei Dank, es geht wieder los
Philipp Decker, Wirt im Café Picasso RS-Foto: Pircher
Gott sei Dank, es geht wieder los
TVB-GF Simone Zangerl RS-Foto: Pircher

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