Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Wir sind in der Konzeption“

Kappl will die Diasbahn ersetzen – Ischgl investiert 140 Millionen in den nächsten fünf Jahren

Gespräche über eine Beteiligung der Silvretta Seilbahn AG an der Bergbahnen Kappl AG waren zumindest diesmal nicht erfolgreich: Die Kappler wollen die Diasbahn ersetzen, die Ischgler haben aber am eigenen Berg zu tun.
27. Juni 2023 | von Daniel Haueis
„Wir sind in der Konzeption“
Die Pardatschgratbahn (Foto) ist eine der neuesten im Bezirk – der Hauptzubringer Silvrettabahn hingegen ist in den nächsten Jahren zu ersetzen. RS-Foto: Archiv
Von Daniel Haueis

Das Ziel der Kappler Bergbahnen ist es, den Zubringer Diasbahn bis 2025/26 zu ersetzen. Es soll eine Einseilumlaufbahn mit Zehner-Gondeln entstehen, die die derzeitigen Vierer-Gondeln ersetzen. Es könnte die Kapazität gesteigert werden, aber auch mehr Platz für den sommerlichen Radtransport auf den Berg gäbe es dann. Das Großprojekt, so Vorstand Ing. Andreas Kleinheinz, soll 2025/26 erledigt sein. Momentan ist man „in der Konzeption“, wie er sagt, es ist ein tragfähiges Finanzierungskonzept zu erstellen. Darin wird die Silvretta Seilbahn AG nicht vorkommen: „Sie können sich nicht beteiligen“, berichtet Helmut Ladner, der Aufsichtsrat der Kappler Bergbahnen und als Bürgermeister oberster Vertreter des Mehrheitseigentümers Gemeinde Kappl ist. Nach dem Nein aus Ischgl müsse man nun „schauen, wie man es aufbringt“, nun seien auch die Kosten wesentlich höher als vor zehn Jahren, als man erstmals an den Diasbahn-Ersatz dachte.

140 MILLIONEN FÜR DEN BERG. Silvretta-Seilbahn-AG-Vorstand Mag. Günther Zangerl hat keineswegs etwas gegen Kooperationen oder auch eine Beteiligung (wie an den Galtürer Bergbahnen) – in diesem Fall aber sei der SSAG-Aufsichtsrat einhellig der Meinung gewesen, „dass es nicht gemacht wird. In dieser Form nicht“. Es habe bereits eine konkrete Projektidee für Kappl gegeben, der man aber nicht nähertreten konnte. Die SSAG hat in den nächsten Jahren nämlich selbst Großes vor: Nachdem zuletzt eher im Tal investiert wurde (u. a. Therme), wird nun wieder auf den Berg geschaut. Der Hauptzubringer Silvrettabahn ist mittlerweile 25 Jahre alt und hat 60.000 Betriebsstunden auf dem Buckel. Es seien bessere Systeme, auch in puncto Förderleistung auf dem Markt. Neben der „Hauptschlagader“ sollen zudem die Zustiege und die Parkplatzsituation verbessert werden. Und das ist noch lange nicht alles: Höllboden- und Höllkarbahn sind ebenso zu ersetzen, auch eine neue Bahn könnte gebaut werden, da sie aufgrund der geplanten Investitionen auf Samnauner Seite nötig wird. Das alles macht in den nächsten fünf, sechs Jahren runde 140 Millionen Euro, schätzt Vorstand Zangerl.


Kartenverbund
Die Bergbahnen Kappl und die Bergbahnen See wollen einen Kartenverbund bilden. Damit beträgt das Pistenangebot für Seer und Kappler Skifahrer dann ca. 80 Kilometer. Gemeinsames Marketing, gemeinsamer Einkauf u. ä. wären weitere Vorteile. Im Paznaun gibt es bereits gemeinsame Skipässe, etwa den Silvretta Skipass.
„Wir sind in der Konzeption“
SSAG-Vorstand Günther Zangerl (l., mit Vorstandskollege Markus Walser): Der Kappler Projektidee konnte man nicht nähertreten. RS-Foto: Archiv

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