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Ziel: geringste Arbeitslosigkeit

LR Anton Mattle im Interview

Anton Mattle aus Galtür ist als Landesrat vor allem für die Wirtschaft zuständig. Sein Motto: die richtigen Antworten für die Zukunft Tirols finden und diese auch umsetzen.
17. Mai 2021 | von Daniel Haueis
Ziel: geringste Arbeitslosigkeit<br />
LR Anton Mattle: „Wer mich kennt, weiß, dass mir ein pragmatischer, sachlicher und vor allem lösungsorientierter Zugang in der Politik wichtig ist.“ Foto Land: Tirol/G. Berger
Von Daniel Haueis

RUNDSCHAU: Die Wirtschaft ist nun Ihr Hauptaufgabengebiet. Was kann das Land – zusätzlich zu bundesweiten Maßnahmen – beitragen, dass die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bewältigbar sind?
LR Anton Mattle: Wir haben jetzt eine Perspektive für eine breite Öffnung aller Wirtschaftsbereiche. Es ist deshalb das Wichtigste, dass wir weiterhin testen und dafür Sorge tragen, dass die Impfung in der breiten Bevölkerung ankommt. Nur wenn unsere Betriebe geöffnet sind und das auch bleiben, ist ein wirtschaftlicher Aufschwung möglich. Das Land hat mit zahlreichen Maßnahmen Zahlungen des Bundes ergänzt und Lücken geschlossen, aber wir haben auch eine unterschiedliche Betroffenheit in den Branchen. Man wird jetzt genau hinschauen müssen, in welchen Bereichen das Geschäft wieder anläuft und wo es noch länger Unterstützung braucht.

RUNDSCHAU: Sie kommen ja aus der Praxis, sind bzw. waren selber Unternehmer. Wem hat sich die Wirtschaftsförderung Ihrer Meinung nach nun besonders zu widmen?
LR Anton Mattle: Mein Zugang ist hier sehr einfach: Die Wirtschaftsförderung soll Unternehmen in unserem Land dabei unterstützen, wettbewerbsfähig zu bleiben und langfristig erfolgreich zu sein. Da gibt es die zwei großen Zukunftsbereiche Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die wir unterstützen wollen und die mittlerweile nahezu alle Branchen betreffen. Darüber hinaus will ich aber auch sicherstellen, dass wir im Bereich der Wirtschaftsförderung alles dafür tun, dass neue Arbeitsplätze geschaffen und bestehende gesichert werden. Wir müssen jetzt die Hebel in Bewegung setzen und gemeinsam dafür sorgen, dass die Wirtschaft wieder in Schwung kommt und die Menschen in unserem Land wieder Arbeit haben. Deswegen ist mein großes Ziel, dass wir in 24 Monaten wieder die geringste Arbeitslosigkeit aller Bundesländer vorweisen können.

RUNDSCHAU: Eine Bezirks-Frage muss sein: Welche besondere Bedürfnisse haben die Unternehmen und Arbeitnehmer in Landeck?
LR Anton Mattle: Landeck war bereits vor der Pandemie auf einem sehr guten Weg: Der Bezirk hat sich im Vergleich der österreichischen Bezirke um 27 Plätze auf den 40. Rang verbessern können und lag seit dem Jahr 2015 bei der Bruttowertschöpfung über dem Tirolschnitt. Landeck ist aber gleichzeitig der tourismusintensivste Bezirk Tirols und wurde wirtschaftlich besonders hart von der Pandemie getroffen. Dass der Tourismus und unsere Top-Des-tinationen auch weiterhin eine zentrale Rolle einnehmen werden, liegt auf der Hand. Trotzdem müssen wir gemeinsam weitere Standbeine finden und daran arbeiten, diese zu entwickeln. Einen Schlüssel sehe ich hier in der Digitalisierung, die einen massiven Schub in Wirtschaft und Gesellschaft erfahren hat. Das ist eine riesige Chance für den Bezirk Landeck, denn das standortunabhängige Arbeiten ist heute Realität und keinesfalls Utopie.

RUNDSCHAU: Landesgesellschaften, Seilbahnangelegenheiten, Datenschutz, Jugendschutz und Familien sind weitere Agenden. Welche weiteren Schwerpunkte wollen Sie in diesen Bereichen setzen?
LR Anton Mattle: Durch meine bisherige politische Tätigkeit weiß ich, was es heißt, für verschiedenste Themen und Bereiche zuständig und verantwortlich zu sein. Das ist herausfordernd, aber ich freue mich besonders auf den Austausch mit der Jugend, den Familien und den Senioren in unserem Land. Deshalb will ich auch aktiv in den Bezirken unterwegs sein und den Kontakt zu den Menschen suchen. Nur wenn man diesen intensiven Austausch pflegt und spürt, wo den Menschen der Schuh drückt, kann man gute und bürgernahe Politik machen. Das war auch stets mein Zugang als Bürgermeister.
 
RUNDSCHAU: Gibt es ein Motto, unter das Sie Ihre Regierungstätigkeit stellen?
LR Anton Mattle: Ich will die richtigen Antworten für die Zukunft Tirols finden und diese auch umsetzen – nicht mehr und nicht weniger. Wer mich kennt, weiß, dass mir ein pragmatischer, sachlicher und vor allem lösungsorientierter Zugang in der Politik wichtig ist. Deswegen lege ich viel Wert auf einen breiten Meinungsaustausch. Das habe ich im Tiroler Landtag gelebt und das wird sich auch als Mitglied der Tiroler Landesregierung nicht ändern.

RUNDSCHAU: Danke.

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