Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ohne „Klimacheck“ geht in Zirl nichts mehr

15. Oktober 2019 | von Gebi G. Schnöll
Bürgermeister Thomas Öfner stellte gemeinsam mit Umweltausschuss-Obfrau Sigrid Thomaser die „Klimaschutz-Strategien“ vor. RS-Foto: Schnöll
Die Visualisierung der neuen Bücherei am Wallnöferplatz, wo sich derzeit noch der türkische Supermarkt „Dilara“ befindet. Visualisierung: Architekturbüro Walter Härting
Bilanzierten den Alpinsommer. V.l. Alpinpolizeichef Viktor Horvath, Kuratoriumpräsident Karl Gabl und Tirols Bergrettungsleiter Hermann Spiegl. RS-Foto: Schnöll

Auf allen kommunalen  Ebenen will man nun aktiv Beiträge zum Klimaschutz und zur Senkung der Treibhausgase leisten


In Zirl tagte vergangenen Donnerstag der Gemeinderat. Bei der Sitzung ging es unter anderem auch um einen so genannten „All-Parteien-Antrag“, der dem Klimaschutz dienen soll. Bürgermeister Thomas Öfner und Sigrid Thomaser, die Ausschussobfrau für Umwelt, Klimaschutz und Energie, berichteten am Tag nach der Gemeinderatssitzung, welchen Beiträge man in der Marktgemeinde zum Thema „Klimaschutz“ leisten will. 

Zirl ist seit 2011 eine energieeffiziente e5-Energiegemeinde und seit 2012 Mitglied beim „Klimabündnis Tirol“. Seit Jahren werden Maßnahmen umgesetzt, die zum Klimaschutz beitragen und den Treib-hausgasemissionen entgegenwirken sollen. Diese Bemühnungen sollen nun mit dem „All-Parteien-Antrag“ verstärkt und intensiviert werden. Im überparteilichen Antrag ist unter anderem festgehalten, dass sich die Marktgemeinde Zirl klare Prioritäten zur Eindämmung der Klimakrise setzt. Grundlage dafür wird es sein, dass jegliche Beschlüsse, Entscheidungen und Verordnungen auf  ihre „Klimaschutztauglichkeit“ überprüft und einem Klimacheck unterzogen werden. In diesem Sinne seien Lösungen und Aktionen zu bevorzugen, die positive Auswirkungen für Klima, Umwelt und die biologische Vielfalt haben.„Das Thema Klimaschutz darf man nicht mehr locker sehen, bis zum Jahr 2030 müssen in Österreich 50 Prozent CO2 eingespart werden. Da stellt sich für uns alle die Frage, was man dazu tun kann“, sagt Sigrid Thomaser, die hauptberuflich stellvertretende Geschäftsführerin bei der „Energie Tirol“ ist. „Die Frage ist nur, wie weit wir gehen können. Stellt zum Beispiel ein Bürger einen Antrag zur Verlegung einer Gasleitung, werden wir das wohl nicht verhindern können. Was wir aber tun können, ihm Kompromissvorschläge für alternative Energiequellen zu unterbreiten. So etwa für Wärempumpen oder Heizen mit Holz“, führt Bürgermeister Thoams Öfner an. Er ist sich aber bewusst, dass Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen etc. ohne entsprechende Förderungen des Landes Tirol von privater Seite nur schwer finanzierbar sind. 

GEMEINDE GEHT BEISPIELHAFT VORAN. Die Marktgemeinde Zirl wird jedenfalls die Integration von Klimafragen in allen kommunalen Aufgabengebieten und die Zusammenarbeit mit den einzelnen Abteilungen fördern, um mit hoher Priorität Strategien für eine deutliche Verringerung der Treibhausemissionen zu erarbeiten. Konkret müsse man dem Klimaschutz künftig eine „essenzielle Rolle“ beim Erlass von Verordnungen, bei der Vergabe öffentlicher Aufträge, beim Wohnbau und im Bereich Verkehr zukommen lassen. Zudem will man auch bei den Bebauungsvorschriften den Hebel ansetzen und diese auf Klimatauglichkeit überprüfen. Darunter fallen zum Beispiel der Energiehaushalt, eine Bodenversiegelung, Fassaden- und Dachflächengestaltung, Anbindung an den öffentlichen Verkehr und das von der Gemeinde angestrengte Mobilitätskonzept. „Die Gemeinde geht bei ihren Gebäuden, der Mobilität und in der Verwaltung mit Beispiel voran“, so Öfner.

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