Von Sonja Kofelenz.
Zwei Schafbauern aus Elbigenalp und Bach hatten ihre 66 Schafe und Lämmer im Sommer auf der Alpe Brünscht-Madau. Nach der Sichtung eines Bären und dem Fund mehrerer Schafskadaver hoffte man noch auf ein gutes Ende für die Weidetiere.Aber es kam völlig anders und es hat sich schließlich ein wahrer Alptraum abgezeichnet.
Am 10. September wurden die aufgetriebenen Schafe das letzte Mal auf der Alpe „Brünscht-Madau“ gesehen. Danach wurden in zeitlichen Abständen noch 19 Schafe, einige davon mit Schellen, vermisst. Nach nüchterner Einschätzung der Situation wird sich die Sachlage wie folgt darstellen: 66 Schafe auf die Alm gebracht, davon letztlich 37 tote bzw. unauffindbare Schafe (56%). Somit sind heuer im Außerfern in Summe 77 Schafe (38 Stück auf der Alpe Schwarzwasser, zwei Stück auf der Alpe Raaz, 37 Stück auf der Alpe Brünscht-Madau) den großen Beutegreifern zum Opfer gefallen. Allein dieses dramatische Bild zeigt auf, dass ein „Entnehmen“ der großen Beutegreifer die einzige Chance sein wird, um Almwirtschaft auf die herkömmliche Art und Weise, nämlich mit der erforderlichen Bestoßung durch Almweidetiere weiterhin betreiben zu können. Somit zieht die Landwirtschaftskammer folgendes Fazit: Almwirtschaft und Großraubtiere lassen sich nicht vereinbaren.
Auf Nachfrage bei Martin Hosp, Bezirksjägermeister, teilte dieser mit, dass der Bär im Madau nicht mehr da sei. Er bestätigte, dass die abgängigen Schafe mit Drohnen gesucht, jedoch nicht gefunden wurden. Vermutlich dürften die Tiere nicht mehr am Leben sein.