Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Außerfern mutierte zum Seilbahn-Mekka

Enorme Nachfrage für den Kurs zum Seilbahnmaschinisten vor Beginn der Wintersaison

36 Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und den Niederlanden absolvierten während der letzten zwei Wochen die Ausbildung zum Seilbahnmaschinisten am WIFI in Reutte.
5. Dezember 2023 | von Von Bruno Dengg
Außerfern mutierte zum Seilbahn-Mekka
Philip Zankl und Magdalena Drexel (v.l.) – unterschiedliche Karrierewege,
gemeinsame Begeisterung für die Seilbahnwirtschaft. RS-Foto: Bruno Dengg
Von Bruno Dengg

Was gehört denn für Sie zu einem tollen Skitag? Sind es viele Pistenkilometer mit sportlichen Herausforderungen, die „abgearbeitet“ und zwischendurch schnell den Freunden gepostet werden, vielleicht ein etwas gemütlicher Skitag, der dann in Feierlaune beim Après-Ski ausklingt oder einfach eine schöne Zeit mit der Familie bzw. Freunden in unserer beeindruckenden Alpenlandschaft? Damit ein solcher Tag in bester Erinnerung bleibt, bedarf es vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um ihre Gäste und deren Sicherheit Tag für Tag, jahrein und jahraus kümmern. In Österreich gibt es derzeit 253 Seilbahnunternehmen mit über 1.100 Anlagen, vom Sessellift bis zur hypermodernen Kabinenbahn im Winter-, Gletscher-, Sommer- und Zweisaisonbetrieb. Die Seilbahnbranche bietet über 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gute Arbeitsplätze und befördert jährlich über 600 Millionen Fahrgäste in Österreich. Strenge Sicherheitsmaßstäbe machen die Seilbahnen zu den sichersten „Massenverkehrsmitteln“.

BESTE TECHNIK IST NICHTS OHNE FACHKUNDIGE BETREUUNG. Aus- und Fortbildung ist das Um und Auf, um die komplexen Seilbahnen bedienen und betreiben zu können. Genau aus dieser Intention heraus kamen Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer aus dem benachbarten Allgäu, dem Inntal, Vorarlberg, Kärnten und sogar aus den Niederlanden nach Reutte, um eine intensive Ausbildung im Rahmen des attraktiven Aus- und Weiterbildungsprogramms des WIFI Reutte zur Seilbahnmaschinistin und zum Seilbahnmaschinisten zu absolvieren. Im Rahmen dieses einwöchigen Kurses wurden den vier Damen und 32 Herren Kenntnisse der Mechanik, Hydraulik und Elektrotechnik vermittelt. Administrative und rechtliche Themen rundeten diese 45 Lehreinheiten ab. Kursleiter Peter Specht betonte: „Wir unterliegen strengen Wartungs- und Instandhaltungsvorschriften – schließlich hängen sprichwörtlich Menschenleben an unserem  Seil.“ Unter diesem Aspekt ist auch die anspruchsvolle Abschlussprüfung zu sehen, die alle mit Bravour gemeistert haben.

KARRIERE AM BERG. Ich durfte im Rahmen persönlicher Gespräche über Magdalena Drexel und Philip Zankl Näheres über sie und ihre zukünftige berufliche Karriere erfahren.
Magdalena Drexel: 19 Jahre, abgeschlossene Tourismusschule mit Matura in Bezau. Zu ihrer beruflichen Zukunft sagt sie mir: „Ich wollte immer schon etwas Technisches machen, schnupperte bei den Bergbahnen Diedamskopf (Skigebiet Bregenzerwald), entdeckte viele Freiheiten und bin der Meinung Praxis ist „learning by doing“. Das ist auch der Grund, warum ich in zwei Wochen eine Lehre zur Seilbahntechnikerin mit Elektrotechnik starte und danach eine Karriere als Betriebsleiterin anstrebe.“ Ich finde ihre Vorstellungen und klare Herangehensweise einfach beeindruckend und wünsche ihr viel Erfolg.
Philip Zankl: Kärntner, der von unserer schönen Gegend Reutte und den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten beeindruckt war. Er hat ebenfalls recht konkrete Zukunftspläne und sagt: „Ich kenne das 20 km von mir entfernte große hochpreisige und überfüllte Skigebiet Nassfeld. Gleich daneben liegt ein kleines Skigebiet, in dem mein Großvater Geschäftsführer ist. Es wird durch private Geldgeber sowie die öffentliche Hand finanziert und zeichnet sich durch seine Familienfreundlichkeit und günstigen Preise aus. Das gefällt mir sehr, hier möchte ich schon bald Betriebsleiter werden und später evtl. Nachfolger meines Großvaters.“ Ein ganz anderer Karriereansatz und unterschiedliche Denkweise.

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