Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Bauhütte Ehrenberg begeistert

Vereinsmitglieder besichtigten Baustellenbetrieb

Der Geschäftsführer der Burgenwelt Ehrenberg, Arch. DI Armin Walch, führte kürzlich eine Gruppe von Vereinsmitgliedern durch den Baustellenbetrieb auf der Ruine. Dabei stellte er das im Jahr 2020 gestartete umfangreiche Bauprogramm vor.
19. Juli 2021 | von Sonja Kofelenz
Bauhütte Ehrenberg begeistert
Arch. DI Armin Walch erklärt anschaulich den Nutzen der auf Ehrenberg eingerichteten Bauhütte. Foto: Burgenwelt Ehrenberg
Von Sonja Kofelenz.
Ziel der Bautätigkeiten ist einerseits, die Sicherheit im ruinösen Mauerwerk zu erhöhen und durch Freilegung von Architekturdetails die Burg in ihrer Funktion besser begreifbar zu machen. Andererseits sollen durch Teilkonstruktionen die Verteidigungselemente  – wie Wehrturm, Bastion, Wehrgang, Felsgang, Zangenscharten, Kanonenbatterie etc.  – besser ablesbar gemacht werden. Diese Wissensvermittlung ist ein wichtiger Bestandteil des Sanierungskonzeptes und bringt ganz nebenbei und selbstverständlich einen geschichtlichen Mehrwert.
Um dieses Bauprojekt umsetzen zu können, sind viele fleißige Hände und finanzielle Unterstützer notwendig. Der Verein finanziert selbst einen erheblichen Teil, wird jedoch finanziell vom Land Tirol, der Landesgedächtnisstiftung, der Marktgemeinde Reutte, dem Tourismusverband Reutte und der highline179 unterstützt. So kann er seiner wichtigsten Aufgabe, der Erhaltung des Festungsensembles Ehrenberg, nachkommen.

Die Bauhütte.
Die bauliche Umsetzung dieses Sicherungs-, Sanierungs- und Rekonstruktionskonzepts wird durch die 2020 ins Leben gerufene Bauhütte Ehrenberg erbracht. Die von Vorarbeiter Werner Entstrasser geleitete Arbeitstruppe besteht aus Natursteinmaurern und Arbeitern zum Graben und Freilegen von ruinös-historischen Mauern und Architekturelementen sowie zum Selektieren der Mauersteine und Mischen des Mörtels nach einer vom Bundesdenkmalamt freigegebenen Rezeptur. Ein großer Vorteil besteht darin, dass das erworbene Wissen und Know-how über historische Mauerwerkstechnik und über burgenspezifische Details auch für die Zukunft vor Ort auf Ehrenberg bleibt. Die Idee einer Bauhütte ist nicht neu: Schon im Mittelalter vereinten sich Baumeister, Steinmetze, Zimmerleute in einer Bauhütte zur Abwicklung großer Baustellen. Sie nahmen Lehrlinge auf, gaben ihr Wissen weiter und erreichten so enorme handwerkliche Fähigkeiten. Auf Ehrenberg wurde dieser geschichtliche Ansatz angepasst und stellt in dieser Form eine Innovation bei einem Burgensanierungsprojekt dar. Im Rahmen der Führung durch die aktuelle Baustelle auf Ehrenberg konnte Armin Walch die Vereinsmitglieder von der Qualität der Arbeiten und der Sinnhaftigkeit des Projekts voll überzeugen.

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