Von Jürgen Gerrmann.
Eine starke Stimme für diese jungen Leute ist dabei der IT-Experte, passionierte Mountainbiker und Vater Martin Nigg. Er stellte die Argumente dafür dem Gremium vor. Der schon existierende Funpark beim Schulzentrum platze bei schönem Wetter aus allen Nähten, kleine Kinder, Mädchen und Ungeübte trauten sich zudem gar nicht über diesen Parcours, „weil dort immer kreuz und quer gefahren wird“. Wie der Versuch im Spätsommer gezeigt habe, seien auch viele Jugendliche aus der Umgebung große Pumptrack-Fans. Ein offizieller Kurs minimiere zudem die vielen wilden Jumps, die zurzeit entstünden, und sei zudem die Antwort auf die Frage, wo die jungen Leute aus den immer zahlreicher werdenden Wohnblöcken denn „abhängen“ könnten.
„RIESIGE ZIELGRUPPE“.
Nicht jedem Erwachsenen dürfte indes sofort im allerersten Moment klar sein, was ein Pumptrack überhaupt ist. Nigg kann da für Aufklärung sorgen: „Wellenförmige Bahnen aus Asphalt oder Schotter. Der Name rührt daher, dass man mit dem Oberkörper ,pumpt‘, um Tempo aufzubauen.“ Ab zwei Jahren bis zum Pensionistenalter vermöge man da großen Spaß zu haben. Wobei aktuell diese beiden Gruppen wohl eher in der Minderzahl sein dürften. Wie dem auch sei: „Die Zielgruppe ist riesig, der Invest pro Kopf sehr gering, die Anlage außerordentlich wartungsarm. Es passiert wenig, die Sache ist quasi ungefährlich. Das wäre also eine günstige, spaßige Möglichkeit zur Bewegungsförderung.“ Und daher präsentierte er auch gleich einen Machbarkeitsvorschlag: Auf dem Parkplatz neben dem Funpark sei die Lärmbelastung für die Nachbaren gering, die Kosten von rund 160.000 Euro ließen sich durch ehrenamtlichen Einsatz plus Sponsoren verringern, und für den Rest sollten sich alle Gemeinden des Talkessels zusammentun. Ehenbichls Bürgermeister Wolfgang Winkler stand in seiner Eigenschaft als Obmann des Planungsverbands dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber und wünschte sich, dass die Marktgemeinde Reutte bei diesem Projekt „das Lead“ übernimmt. Den Standort beim Schulzentrum, das 1.000 junge Leute besuchten, hielt er da für „ideal“.
THEMA IM GEMEINDERAT.
Die positive Grundstimmung teilte auch Reuttes Bürgermeister: Günter Salchner kündigte an, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung vom 25. November zu bringen. Freilich bedürfe es eines „guten Planungs- und Beteiligungsprozesses“. Der Standort Schulzentrum besitze Vor- und Nachteile. Ein optimaler Planungsablauf sei daher besser als Schnellschüsse. Und zudem könne man ab 2023 vielleicht auch EU-Geld dafür lukrieren. Ganz so schnell, wie es sich Martin Nigg und viele junge Leute wünschen, dürfte es mithin dann doch nicht gehen mit dem Außerferner Pumptrack.