Für Wohnqualität und Naturschutz!

Von Juliane Wimmer.
RUNDSCHAU: Lieber Robert, Du bist schon lange ein aktives Mitglied der Gemeinde. Einfach die Füße hochlegen und sich zurücklehnen ist nicht Dein Ding, oder?
Robert Wilhelm: (lacht) Das mag wohl stimmen. 2004 bis 2016 war ich im Gemeinderat tätig: davon sechs Jahre unter Thomas Schnitzer in der Führungsliste „Miteinander für Ehrwald“ und sechs Jahre in der Opposition zur Liste „ehrwald.komm“ von Bürgermeister Martin Hohenegg. Nach sechsjähriger „Auszeit“, in der aus Sicht gleichgesinnter Ehrwalder und Ehrwalderinnen so einiges schiefgelaufen ist, möchten mein Team und ich nun als politische Gruppe Fuß fassen und unsere Anliegen durchsetzen.

RS: Und das mit Unterstützung der Grünen?
Robert Wilhelm: Richtig. In den letzten Jahren habe ich dort meine politische Heimat gefunden. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist vielfältig und sehr gut. Inzwischen habe ich landesweit Kontakte geknüpft. Somit ist es sicherlich ein Vorteil für unsere Liste, wenn wir Profis an der Hand haben, die uns mit Fachwissen, Finanzierung und Rechtsbeistand unterstützen können.

RS: Aber man muss kein Parteimitglied der Grünen sein, um bei „Huamat und Grüne Liste Ehrwald“ mitmachen zu können, oder?
Robert Wilhelm: Genau! Wir sind eine Doppelliste. Jeder, der Interesse hat, kann mitmachen. Ich habe schon einige Leute, die fix dabei sind. Aber wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden. Weitere Mitarbeiter/innen sind herzlich willkommen. (E-Mail: robertwilhelm53@gmail.com) Jeder soll zum Einsatz kommen. Teamarbeit steht an erster Stelle.

RS: Wo soll es thematisch genau hingehen? Was möchtet ihr genauso, anders oder besser machen?
Robert Wilhelm: Ehrwald ist ein schönes Dorf in atemberaubender Natur  – und das soll auch so bleiben. Ehrwald muss nicht immer wachsen oder neue Attraktionen besitzen, damit es bei den Gästen wertgeschätzt wird. Wir wollen kein zweites Kitzbühel oder Ischgl werden. Auch zu viele Chalet-Anlagen sind dem Dorfcharakter nicht förderlich.

RS: Aber wir alle leben doch direkt oder indirekt vom Tourismus?!
Robert Wilhelm: Ja! Und das ist gut so. Wir haben dem Tourismus unseren Wohlstand zu verdanken. ABER – es muß mit dem richtigen Maß vorgegangen werden. Immer wieder wird versucht, Teile dieser Gegend zu zerstören oder durch bauliche Maßnahmen den Gesamteindruck zu verunstalten. Wir wollen übermäßig störende Eingriffe in das Landschaftsbild verhindern. Zur Zeit ärgern sich viele Ehrwalder und Ehrwalderinnen über den massiven Lkw-Verkehr auf der Zugspitzstraße zur enorm erweiterten Schotterdeponie. Naturerhaltung sollte vor -zerstörung stehen. Nachhaltiger Tourismus vor Massentourismus. In unserer Vision gehen „Tourismus und Naturschutz“ durchaus zusammen, aber dafür braucht es politisch engagierte Menschen, die mit Bedacht und Verstand bzw. sorgfältiger Planung vorgehen. Wir wollen diese Menschen für Ehrwald sein.

RS: Was beschäftigt Dich und Dein Team neben dem Umwelt- &Naturschutz?
Robert Wilhelm: Wir setzen uns für Wohnqualität ein. Ruhe und Erholungsräume anstelle von Lärm, Staub und Verkehr. Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich das immer höhere Verkehrsaufkommen in der Region. Hier müssen alle Gemeinden zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden. Ferner sind uns Werte, Tradition und Vereinsleben sehr wichtig. Auch die Wünsche und Sorgen der Jugend sollten noch mehr angehört werden, damit diese nicht wegziehen, sondern hier ein lebenswertes und leistbares Leben finden.

RS: Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf das politische Engagement?
Robert Wilhelm: Corona macht vieles nicht einfacher. Aber hier hilft kein „Kopf in den Sand stecken“. Wir wollen uns auch dieser Herausforderung stellen. Nach der Pandemie ist ein maßvolles und bedachtes Gestalten unserer gemeinsamen Zukunft noch wichtiger als bereits zuvor. Dies muss  nicht nur ein Problem, sondern kann auch eine Chance sein, gewisse Dinge besser und anders zu machen als vor der Pandemie.

RS: Strebst Du als Führungskraft Deiner Liste auch die Bürgermeisterkandidatur an?
Robert Wilhelm: Zuerst einmal wollen wir uns als politische Gruppe festigen und uns in Ehrwald als politische Kraft etablieren. Welches Amt meine oder eine andere Person anstreben wird, entscheidet das Team, wenn es so weit ist. Aber eines ist jetzt schon klar: Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen!

RS: Lieber Robert, vielen Dank für das informative Gespräch!

Statement Regina Karlen. „Ich freue mich sehr, dass sich Robert Wilhelm mit einem engagierten Team in Ehrwald im Februar 2022 zur Wahl stellen wird. Mit einer Grün geprägten Liste erhalten Umwelt, Natur und Soziales mehr Gewicht. Diese Themen sind die Basis für eine gute Zukunft für alle, und das sind wir nachfolgenden Generationen schuldig.“