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Reutte | Chronik | 25. Juni 2019 | Sabine Schretter

Gemeinde Höfen rettet einzigartiges Baudenkmal

Gemeinde Höfen rettet einzigartiges Baudenkmal
Die Fassadenmalerei am Köpflehaus in Höfen ist in schlechtem Zustand und gehört dringend restauriert. Foto: Landesmuseum
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Fassadenfresken am „Köpflehaus“ werden restauriert

Sie sind über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt – die Außerferner Fassadenmaler. Ihre Zeugnisse sind an zahlreichen Häusern und in etlichen Kirchen und Kapellen im Bezirk Reutte und den angrenzenden Regionen zu finden. Einer von ihnen ist Josef Anton Köpfle.

osef Anton Köpfle wurde am 7. September 1757 in Höfen geboren. Er absolvierte zunächst eine Maurerlehre und wurde von seinen Eltern als Schwabenkind ins Ausland geschickt. Im Jahresbericht „Extra Verren“ des Museumsvereins des Bezirkes Reutte Ausgabe 2007 ist zu lesen: „Es wäre durchaus denkbar, dass er auf einer Baustelle die schon damals berühmten Künstler der Familie Zeiller aus Reutte kennenlernte. Von den Bildern dieser Außerferner Meister beeindruckt, entschloss sich Köpfle, eine Lehre bei Johann Jakob Zeiller zu machen.“ (Klaus Wankmiller „Wie der Vater, so der Sohn“ – Joseph Anton Köpfle d. Jüngere (1807-1879) – Zum 200. Geburtstag des Malers und Weißenbacher Gemeindevorstehers.)

Nach seinem Studium bei Zeiller und an der Akademie in Augsburg kehrte Köpfle nach Höfen zurück, heiratete Kreszentia Pohler und gründete eine Familie. Bekannt sind seine Ölgemälde, vor allem aber die Hausfassade, die er vermehrt ab 1805 bemalte. Köpfle zählt zu den letzten großen Außerferner Fassadenmalern und verknüpft in seinen Werken Scheinarchitektur mit klassizistischer Malerei.  1816 schuf er die beiden Fassadenseiten an seinem Wohnhaus in Höfen (Hofweg Nr. 11/13). Die beeindruckende perspektivische Darstellung zeigt eine Szene aus dem Lukasevangelium – Maria und Josef suchen ihren Sohn und finden Jesus lehrend im Tempel. Dr. Richard Lipp schreibt in den Außerferner Nachrichten vom 6. März 2003: „Die Originalinschrift ist noch deutlich lesbar: ,Sohn, warum hast du uns das angethan. Sieh, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesuchet’.“ Das „Köpflehaus“ in Höfen befindet sich heute in Privatbesitz von  Ingrid Wetzel. Nicht nur die Besitzerin hat großes Interesse an der Restaurierung und Erhaltung der Fassadengemälde.
Projekt.

Studienrat Anton Walch, Malermeister und Abteilungsvorstand a. D. der HTL Bau & Kunst in Innsbruck konnte als Projketleiter  für die Restaurierung des Köpflehauses gewonnen werden. „Ich bin gelernter Kirchenmaler und Restaurator und habe die Kirchen in Stockach und Höfen renoviert. Bei der Freilegung der Fresken in der Höfener Kirche erkannte ich die Wertschöpfung des Malers Köpfle. Die Fassaden seines Wohnhauses müssen unbedingt res-tauriert und erhalten werden“, erklärt Anton Walch im Gespräch mit der RUNDSCHAU. Auch der Höfener Gemeinderat mit Bg. Vinzenz Knapp an der Spitze, BH Katharina Rumpf, LTP Sonja Ledl-Rossmann, LR Beate Palfrader und das Bundesdenkmalamt stehen voll hinter Walchs Ansinnen und unterstützen das Projekt. StR Anton Walch konnte berichten, dass die Finanzierung – getragen vom Bundesdenkmalamt, der Kulturabteilung des Landes Tirol, der Dorferneuerung, der Gemeinde Höfen und der Familie Ingrid Wetzel – steht und mit den Arbeiten bereits begonnen wurde. Etwas mehr als 109.000 Euro wird die Renovierung des Köpflehauses kosten, gelant ist, die Arbeiten noch in diesem Jahr abzuschließen.

Für die Restaurierung und Konservierung der Malereien ist die Firma Artess zuständig, alle Bauarbeiten leistet die Firma STRABAG, die Holzarbeiten die Tischlerei Steeger. Mit dem Projekt wird für die Gemeinde Höfen und die Nachwelt hochgeschätztes kulturelles Erbe erhalten.
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