Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Gemeinsames Miteinander für die Musik

21. Jänner 2020 | von Nina Zacke
Zahlreiche Musikantinnen und Musikanten erhielten im Jahr 2019 das Leistungsabzeichen in Gold.
Bezirksobmann Horst Pürstl und der frisch gewählte Bezirkskapellmeister Bernhard Rainer. RS-Fotos: Kofelenz

Außerferner Musikbund präsentierte beeindruckende Zahlen bei der Generalversammlung in Weißenbach


Mit der am letzten Samstag im Mehrzweckgebäude in Weißenbach stattgefundenen Versammlung schloss man das Jubiläumsjahr 2019 „90 Jahre Außerferner Musikbund“ ab. Wie es sich für eine Vereinigung, die sich mit Musik befasst, gehört, umrahmte der AMB seine Generalversammlung mit musikalischen Perlen.

Von Sonja Kofelenz

Bezirksobmann Horst Pürstl und der frisch gewählte Bezirkskapellmeister Bernhard Rainer. RS-Fotos: Kofelenz


Im AMB sind fünf Talschaften zusammengefasst, die 1987 Mitglieder in 35 Kapellen zählen, führte Bezirks-obmann Horst Pürstl aus und freute sich, dass 91 Delegierte anwesend waren. Nach der offiziellen Begrüß-ung gedachte man sehr würdevoll in einem musikalisch verbundenen Totengedenken der verstorbenen Musiker des Jahres 2019. Besonders interessant für die Anwesenden waren natürlich die statistischen Zahlen, die der AMB jedes Jahr erhebt.
Jung und weiblich.

Der AMB erreichte 2019 einen Höchststand an 1604 aktiven Musikern. Signifikant ist hier sicher die Tatsache, dass 907 davon weiblich sind, dies entspricht einem Damenanteil von 41,5 Prozent. Auch der Altersschnitt lässt sich sehen, so sind fast die Hälfte der Musiker unter 30 Jahren. Der Durchschnitt liegt bei 36,37 Jahren. Das würde sich so mancher Verein wünschen, so Pürstl.
Instrumentenvielfalt.

Beliebtestes Instrument in den Kapellen ist die Klarinette (281 Musiker), gefolgt von Querflöte (169 Musiker) und Trompete/Flügelhorn (154, 149). Sehr selten in den Musikkapellen zu finden sind Oboen, hier gibt es nur sechs Musiker und – besonders rar – Fagottisten. Insgesamt drei Musiker im AMB beherrschen dieses Instrument. 
Musikkapellen sind sehr aktiv.

Die insgesamt 35 Kapellen waren im vergangenen Jahr 825 Mal in ihren Gemeinden unterwegs. Die Ausrückungen betrafen kirchliche Feste, Beerdigungen, Geburtstagsständchen, Platzkonzerte, Frühjahrskonzerte und Veranstaltungen der jeweiligen Gemeinde. Rein rechnerisch trifft es jede Kapelle 51 Mal im Jahr – also ist man doch jede Woche unterwegs – stellt Pürstl fest. Damit die einzelnen Ausrückungen stets gut funktionieren, ist Probenarbeit sehr wichtig. Die Musiker trafen sich bei 953 Gesamtproben, um ihr Repertoire zu festigen.
Finanzen.

Der Ankauf von Instrumenten (109.229,71 Euro) und die Anschaffung von Trachten (101.241,61  Euro) schlagen als größte Brocken im Budget zu Buche. Musikinstrumente müssen von Zeit zu Zeit gewartet oder auch einmal repariert werden. Hier wurden Ausgaben in Höhe von 42.833,52 Euro aufgewendet. Weitere Ausgaben betreffen den Notenkauf, Aus- und Fortbildung und den Neubau von Probelokalen. Um diese Kos-ten zu decken, ist die Unterstützung von Land Tirol und den einzelnen Gemeinden notwendig. Hier bedankte sich BO Horst Pürstl bei den Bürgermeistern der Gemeinden und beim Land Tirol für die gewähren Subventionen.
Ehrungen.

Im Berichtsjahr erhielten vier Musiker die Goldene Verdienstmedaille, drei Musiker das Goldene Verdienstzeichen. Der Bezirksobmann gratulierte Andrea Huber (MK Elbigenalp) zum erfolgreich abgelegten Dirigentenabzeichen. Vor den Vorhang holte man auch jene Musikantinnen und Musikanten, die 2019 das Goldene Leistungsabzeichen erhalten hatten.
Tätigkeitsberichte.

Den Berichten war zu entnehmen, dass sich der AMB intensiv um den Musiker-Nachwuchs kümmert und verschiedene Fortbildungen organisiert. Besonders stolz ist man auf das Jungmusikercamp, das mit dem Juventus Music Award ausgezeichnet wurde. Auch beim 9. Österreichischen Jugendblasorchester Wettbewerb in Grafenegg konnten tolle Erfolge erzielt werden. BKPLM Bernhard Rainer gewährte einen Ausblick auf das am 19. –20. September 2020 stattfindende Orchesterkonzert des AMB-Orches-ters. Unter der Leitung von Martin Rainer und untermalt mit Bildern von Rolf Marke möchte man musikalisch die Schönheiten und Vorzüge, aber auch die Ecken und Kanten des Bezirks zur Geltung bringen, so Rainer.
Kassabericht und Neuwahlen.

Nach dem Vortrag des Kassaberichts wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Neu gewählt wurden der Bezirkskapellmeister und sein Stellvertreter. Bernhard Rainer (kooptierter Bezirkskapellmeister seit Mai 2019) und Michael Brunner wurden in diesen Funktionen einstimmig bestätigt. 

Abschließend gab es noch Grußworte des Hausherrn Bürgermeister Hans Dreier, von Mag. Elmar Juen (Landesverbandsobmann) und Nationalrätin Dkfr. Elisabeth Pfurtscheller, die es sehr positiv sieht, dass der Frauenanteil in den Kapellen so hoch ist. Sie freute sich auch sichtlich über das kommende Bundesmusikfest 2020 in Reutte.

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