Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Große Müllbeseitigung am Gaichtpass

Bergrettung, Bergwacht und Freiwillige Feuerwehr im Einsatz

23 gut ausgebildete Freiwillige trafen sich am Samstagvormittag oberhalb der Felswand nahe der Gemstalbrücke am Gaichtpass. 12 Personen von der Bergrettung Stanzach, neun von der Bergwacht Weissenbach und zwei Personen von der Freiwilligen Feuerwehr in Weißenbach.
16. Oktober 2023 | von Markus Arzl
Eine Freiwillige der Bergrettung Stanzach seilt sich ab, um illegal entsorgten Müll zu sammeln. RS-Foto: Arzl
Von Markus Arzl.
Zu einem wenig erfreulichen Einsatz trafen sich am Samstag 23 Freiwillige der Bergrettung Stanzach, der Bergwacht und der Freiwilligen Feuerwehr Weißenbach. Der Einsatzzweck: Entfernung illegal abgelagerten Mülls von der Felswand. Vor Ort dauerte der Einsatz von 9 bis 12 Uhr. In dieser Zeit wurde die Straße zum Gipswerk gesperrt, da immer wieder große Steine und auch Müll zu Tale donnerten. Ein Freiwilliger nach dem anderen seilte sich an einer der vielen Seile ab, um auch  den Müll, der sich in den Stauden der Felswand verfangen hatte, finden und entsorgen zu können. Immer wieder wurden per Funk weitere Müllsäcke angefordert. Nach einem Warnruf galoppierte auch ein Autoreifen mitsamt Felge das extrem steile Gelände hinunter. Wer den wohl mitten in der Felswand vergessen hat? Im steilen Gelände wurden vier Bigbags verteilt, die mit gefundenem Müll befüllt wurden. Auch sehr große und schwere Teile wurden auf die Bigbags gehieft. Was möglich war, trugen die freiwilligen Männer wie auch Frauen zu Fuß hinunter bis zur Straße. Ein großer Hänger wurde sogleich vor Ort mit Müll befüllt. 

Kurios.
Immer wieder schüttelten die Freiwilligen den Kopf, wenn sie erzählten, was im Gelände unterhalb der Gaichtstraße so gefunden wurde. So hat vor nicht langer Zeit ein Unbekannter eine richtig alte Singer Nähmaschine mitsamt Gestell unterhalb der Straße entsorgt. „Dabei hat so was ja einen gewissen Wert, derjenige hätte die ja auch verkaufen können!“  Ein Autositz wurde in der Steilwand gefunden. Autoreifen mitsamt Felgen wurden gleich mehrere entsorgt. Aber auch alte Kleidung, Dokumente, diverse Spaßartikel, alles ist zu finden.

Videoüberwachung.
Mittlerweile werden einige Ausweichen videoüberwacht. Das schreckt anscheinend ab. Muss nach dieser Aktion der ganze Gaichtpass per Video überwacht werden, um sich die Kosten für eine weitere Aktion sparen zu können? Billiger wäre es. Aber brauchen wir wirklich Totalüberwachung, um einzelne Menschen von Straftaten abzuhalten, und die Allgemeinheit vor den Folgekosten zu bewahren?

Hubschraubereinsatz.
Der Einsatz wird uns allen einiges an Kosten bescheren. Die mindestens 100 Stunden von Freiwilligen, die Fahrzeuge und nicht zuletzt der Hubschraubereinsatz, um die Bigbags aus dem Gelände auszufliegen sind ganz sicher nicht gratis. Wenn man diese Kosten ins Verhältnis zu potenziell gesparten Müllgebühren setzt, macht das alles einfach gar keinen Sinn.
Sollte der Schuldige nicht  bald gefunden werden, darf die Allgemeinheit die hohen Kosten dieser Aktion tragen. Wie auch immer – jedenfalls bleibt zu hoffen, dass dies die letzte derartige Aktion war.

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