Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

„Hand in Hand“ gegen Flüchtlingsnot

„Rettungskette für Menschenrechte“ auch im Herzen Reuttes

Dem Flüchtlingselend in Europa nicht schweigend oder gar tatenlos billigend zuzusehen – das ist, aktuell dominierenden politischen Ansichten zum Trotz, das Anliegen vieler Menschen in ganz Europa. Das wurde am Samstag auch im Herzen Reuttes deutlich.
21. September 2021 | von Von Jürgen Gerrmann
„Hand in Hand“ gegen Flüchtlingsnot
Protest gegen eine (so die Sicht der Teilnehmer) „unmenschliche Flüchtlingspolitik“ wurde am Samstag auch in Reutte bei der „Rettungskette für Menschenrechte“ im Herzen des Marktes zum Ausdruck gebracht.  RS-Foto: Gerrmann
Von Jürgen Gerrmann

Die Außerferner Initiative „Hoffnung für Flüchtlinge“ (mit Impulsgeber Karlheinz Kurz sowie Altbürgermeister Luis Oberer, Biberwiers Gemeindeoberhaupt Paul Mascher und der Breitenwanger Gemeinderätin Regina Karlen an der Spitze) reihte sich dabei zur Mittagszeit in die „Rettungskette für Menschenrechte“ ein, die an diesem Tag von Organisationen der Zivilgesellschaft von der Nordsee bis zum Mittelmeer organisiert worden war. In Tirol war dabei die Diakonie, das evangelische Pendant zur katholischen Caritas federführend.

VOM KREIS ZUR KETTE. Dabei verwandelte sich der Kreis der Mahnwache, der sich nun seit Februar jeden Samstag an unterschiedlichen Orten im Außerfern bildet, nach einer halben Stunde in eine Kette von Menschen, die von Sankt Anna hinein in den Untermarkt reichte. Die einzelnen Teilnehmer reichten sich dabei nicht wie bei früheren Anlässen dieser Art die Hand, sondern waren durch Kleidungsstücke miteinander verbunden: „Zum einen zum Schutz vor Corona, zum anderen als Symbol für die Menschen, die im Mittelmeer ertrunken sind oder keine Chance auf eine sichere Zukunft haben“, erläuterte Regina Karlen. Vom Hamburg im Norden bis nach Chioggia bei Venedig im Süden fanden an diesem Tag an den verschiedensten Orten unter dem Motto „Hand in Hand“ derlei Aktionen statt, die einen „humanen Umgang mit Menschen auf der Flucht“ einforderten und den Protest „gegen das Sterben im Mittelmeer“ zum Ausdruck brachten – in Tirol laut Walter Bachlechner noch im Imst, Telfs und Innsbruck.

„BESCHÄMENDES AGIEREN“. Dass nicht jeder der rund 1,3 Millionen Meter auf dieser Strecke dabei mit diesem Zeichen der Verbundenheit versehen werden konnte, war den Organisatoren dabei schon im Vorfeld klar. Man spracht daher von „vielen Perlen einer Kette an einzelnen Orten“. Das gemeinsame Ziel verband freilich alle 301 Partner, die sich bis Freitag angemeldet hatten, miteinander. Regina Karlen: „Wir wollen auf das Sterben im Mittelmeer aufmerksam machen und auf die fehlende Solidarität und das gegen das beschämende Agieren der EU-Mitgliedsstaaten in der Flüchtlingsfrage protestieren.“

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben