Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Lawinenübung am Hahnenkamm

Bergrettungs-Ortsstelle Reutte organisierte Talschaftsübung

Nebel, stürmische Schneeschauer und Kälte, diese Wetterbedingungen begrüßten am Samstag, dem 4. Februar, ca. 50 Bergretter und Hundeführer am Hahnenkamm in Reutte. Zudem bestand eine sehr kritische Lawinensituation. Spontane, oft auch sehr große Lawinen waren laut Lawinenlagebericht wahrscheinlich.
13. Feber 2023 | von Sabine Schretter
An die 50 Bergretter nahmen an der großen Lawinenübung am Hahnenkamm teil. Fotos: Patrick Gräßle
Die Bergrettungs-Ortsstelle Reutte trug heuer die Talschaftsübung mit den Ortsstellen Vils, Nesselwängle/Grän und Tannheim aus, bei der gemeinsam mit Teilnehmern aus  Berwang/Namlos und Stanzach für den Ernstfall geübt wurde. Mittels Stationenbetrieb wurden die Themen Verschütteten-Suche, medizinische Versorgung von Lawinenopfern und Einsatz der Hundestaffel im Bezirk nähergebracht. Die entsprechende Sicherheitsausrüstung kann im freien Skigelände lebensrettende Minuten schenken. Trägt die verunfallte Person ein LVS(LawinenVerschüttetenSuch)-Gerät bei sich, können die Bergretter  die Person mit einem solchen Gerät schnellstmöglich orten und ausschaufeln. Ausbildungsleiter Florian Sonnweber zeigte dies auf einem vorbereiteten Lawinenkegel vor und vermittelte die effektivsten Such- und Schaufelmethoden. Anderenfalls  kommen die Techniken Sondieren mit Sondierkette und Recco-Suchgerät zum Einsatz. Die Bergretter bilden dabei eine Menschenkette und sondieren die Lawine in einem Raster ab. Die patentierte Recco-Technologie ist ein zweiteiliges System: Der aktive Detektor wird von der organisierten Rettung verwendet, der passive Reflektor ist in Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände eingearbeitet. Für Wintersportler wäre wichtig darauf zu achten, dass sie solche Reflektoren bei sich tragen. Den medizinischen Schwerpunkt bildete die Reanimation von Lawinenopfern, die Karlheinz Köpfle, Bezirks-Medic-Referent, näherbrachte. Die Wichtigkeit eines Lawinensuchhundes im Einsatz wurde von den Hundeführern vor Ort aufgezeigt. Eine intensive 2,5-jährige Ausbildung und regelmäßige Übungen sind Voraussetzung für die Hunde und ihre Führer. Sie sind Ressourcen, die bei einem Lawineneinsatz, aber auch bei einer Vermissten-Suche Lebensretter sein können.
Gemütlichen Ausklang fand die Veranstaltung im Panorama Restaurant Hahnenkamm, zu dem die Ortsstelle Reutte einlud.

Weitere Talschaftsübungen.
In den vergangenen Wochen konnten auch die Talschaften Zwischentoren (Ehrwald, Lermoos, Bichlbach, Berwang/Namlos) und Lechtal (Stanzach, Elpigenalp, Holzgau, Steeg/Kaisers) mit ihren je vier integrierten Ortsstellen eine Lawinenübung durchführen. Bezirksleiter Markus Wolf erläutert das Ziel zur Gründung der Talschaften: „Die Zusammenarbeit und das Kennenlernen der Mannschaften benachbarter Ortsstellen ist wichtig, um die Einsatzbereitschaft gewährleisten zu können. Bei größeren Einsätzen ist das Alarmieren mehrerer Ortsstellen keine Seltenheit.“

(Text: Maria Schwarz, Medienreferat Bergrettung Bezirk Reutte)
Lawinenübung am Hahnenkamm
Bei der Lawinenübung am Hahnenkamm war auch die Hundestaffel dabei.

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