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Monitoringausschuss tagte in der Schwerpunktregion

Im Außerfern stand Barrierefreiheit im Fokus der öffentlichen Sitzung

Kernanliegen des Monitoringausschusses ist es, die Einhaltung der Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen durch die öffentliche Verwaltung zu überwachen. Er bezieht sich dabei auf die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Bei der öffentlichen Sitzung in Reutte wurde genau auf die regionale Umsetzung der UN-Konvention geschaut.
21. Juni 2021 | von Sabine Schretter
Monitoringausschuss tagte in der Schwerpunktregion
Sie tauschten sich zum Thema Barrierefreiheit aus: Bgm Günter Salchner,
BH Katharina Rumpf, Christian Biendl, Isolde Kafka, Daniela Friedle, Cornelia
Atalar, Ruth Vogler, Maria Kerber, Angela Woldrich und Bernhard Gruber (v.l.).Foto: Weber
Von Sabine Schretter.
„Ob Behördengänge, Arztbesuche, Einkäufe oder ein Spaziergang an der frischen Luft – diese Wege selbstständig und ohne Unterstützung bewältigen zu können, ist ein Recht, das in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen festgeschrieben ist“, stellte Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses zu Beginn der 13. öffentlichen Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses am Donnerstag, dem 17. Juni, klar. Diese fand erstmals unter reger Teilnahme in Reutte statt, nachdem der Tiroler Monitoringausschuss beschlossen hat, in die Regionen zu gehen und die regionale Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen auch in den Bezirken in Augenschein zu nehmen. Ein Schwerpunkt war dabei das Thema Barrierefreiheit.

Situation im Außerfern.
Die Barrierefreiheit im Bezirk genau unter die Lupe genommen hat Bernhard P. Gruber, allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger und Mitglied des Monitoringausschusses. Dabei hob er die barrierefreie Lösung des „Bürgermeister Siegfried Singer-Platzes“ besonders lobend hervor. „Auch der im Entstehen befindliche barrierefreie Untermarkt mit der Begegnungszone und dem Park sind tirolweite Vorzeigeprojekte.“ Grundsätzlich fordert Gruber gemeinsam mit dem Monitoringausschuss das verpflichtende Beiziehen von Sachverständigen zu Fragen der Barrierefreiheit bei der Realisierung von Projekten.
Beispiel Vorderhornbach. Dass auch kleine Gemeinden einen wesentlichen Beitrag zu Barrierefreiheit leisten können, betonte Daniela Friedle. Sie beleuchtete die Umsetzungsmöglichkeiten und Grenzen am Beispiel der kleinen Lechtaler Gemeinde Vorderhornbach und verwies als Best-Practice-Beispiel auf den barrierefreien Naturbadeteich Badino, der mit erhöhten Beckeneinstiegen und langsam absteigenden Rampen für Rollstuhlfahrer genutzt werden kann. Günter Salchner, Bürgermeister von Reutte, berichtete über Errungenschaften der Regionalentwicklung in Bezug auf Barrierefreiheit und ganz konkret über die Herausforderungen und Ziele, denen sich die Gemeinde Reutte gestellt hat. „Um ein umfassendes Bild der Situation im Bezirk zu bekommen, wurden im Auftrag des Monitoringausschusses Gemeinden und Tourismusverbände im Bezirk zum Thema Barrierefreiheit befragt“, berichtete Isolde Kafka. Die Ergebnisse sind unter www.tirol.gv.at/monitoringausschuss-aktuelles abrufbar. Auf die Situation von Menschen mit Sehbehinderungen im Bezirk Reutte ging Maria Kerber ein. Sie ist Vorsitzende des Tiroler Teilhabebeirats und wohnt selbst im Bezirk Reutte, weiß also aus erster Hand, welche Möglichkeiten und Grenzen es für Menschen mit Sehbehinderungen im Außerfern gibt. Ergänzt wurden die Vorträge durch Berichte zum Stand der Inklusion im Bezirk Reutte aus Sicht der Bildungsdirektion Tirol und der Umsetzung von selbstbestimmten Wohnformen im Bezirk.

Stellungnahme in Vorbereitung.
Auf Basis dieser Inputs im Rahmen der Öffentlichen Sitzung verfasst der Monitoringausschuss eine Stellungnahme zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Bezirk Reutte, die voraussichtlich im Herbst 2021 veröffentlicht wird.

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