Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Neues diplomiertes Pflegepersonal

Abschluss der Krankenpflegeschule Reutte mit Zeugnisübergabe fand in der Wirtschaftskammer statt.

In ungewohnter Umgebung fand am Freitagnachmittag die gemeinsame Diplomfeier der Pflegeschule Reutte statt. Die Wirtschaftskammer hatte sich in diesem Jahr aufgrund der Coronapandemie mit ihren Räumlichkeiten angeboten, ein Angebot, das die Verantwortlichen dankbar angenommen hatten.
7. September 2020 | von Uwe Claus
Den „Luze-Ziegler Preis“ für die beste Studentin/Schülerin wurde von Dr. Renate Luze (rechts) an Elisabeth Razenberger (Notenschnitt 1,09) und Katharina Walch (1,33) überreicht. Links Direktor Peter Mittermayr. RS-Foto: Claus
Von Uwe Claus
Der Obmann des Gemeindeverbands Bezirkskrankenhaus Reutte, Aurel Schmidhofer, gratulierte den Diplomandinnen zu ihrem Zeugnis  und damit zum Kurswechsel im zukünftigen Lebenslauf. Ihre Berufswahl gehöre zwar zu den schönsten, aber auch zu den schwierigsten Dingen auf dieser Welt. „Sie haben sich für die Pflege am Menschen entschieden – sie ist zwar schön anstrengend, aber auch anstrengend schön“, sagte Schmidhofer und fügte hinzu „Sie werden das Leuchten aus den Augen der Patienten direkt erleben und daraus Kraft und Freude für Ihren Beruf schöpfen. Aber Sie werden auch Verzweiflung sehen und Ihre ganze Kraft zur Aufmunterung der Patienten aufwenden müssen.“
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, die diese Schule ebenfalls besucht hatte, erinnerte sich an Momente, die einen fordern, aber auch verunsichern. Sie stellte fest, dass man sich irgendwann die Frage stellt, ob dies wirklich der Beruf ist, den man lebenslang ausüben möchte. Wichtig sei es, dass das Herz, trotz aller Arbeit, offen bleibt für kleine positive Momente.
Roswitha Mayer-Kleiner vom Amt der Tiroler Landesregierung attestierte den Diplomandinnen umfangreiches Wissen, das sie bei den Prüfungen bewiesen hätten. „Ihr Beruf kann auch gleichzeitig Berufungen sein, bei dem Sie täglich weit gefächert gefordert sind“, sagte sie und stellte weiter fest, dass die öffentliche Wahrnehmung dieses Berufs oftmals nicht die Wertschätzung erhält, die ihr zustehen würde.
„Die Anforderungen Ihrer Ausbildung kommt zum Teil in die Nähe eines Arztstudiums und erfordert viel Herz und Toleranz und fordert eine Vielseitigkeit, die von der Bevölkerung unterschätzt wird“, sagte die medizinische Leiterin, Dr. Renate Luze. Sie hoffe, dass den Gesundheits- und Krankenpflegerinnen die Begeisterung nie ausgehe. „Sie werden zur Mangelware – Sie werden gesucht und gebraucht“, gab sie den jungen Menschen mit auf den Weg.
„Sie waren eine hungrige Schar. Wir haben versucht, Ihren Wissenshunger zu stillen und Sie mit dem Notwendigsten zu versorgen“,sagte Direktor Peter Mittermayr in seiner Laudatio. „Viele Pflegefächer wurden „verputzt“ – manchmal schmeckten sie süß und interessant, andermal wurden sie nur mit Verachtung und Widerwillen hinuntergeschluckt“, stellte er mit einem Schmunzeln fest. Insgesamt wurden 51 Fächer und 5000 Seiten an Skripten „verzehrt“. „ Im Hamsterrad der Ausbildung waren Ausdauer und Kondition gefragt – immer wurden Forderungen an Euch gestellt, die manchmal auch in Überforderung mündeten.“
Einen Aufbruch in unbestimmte Gewässer und eine spannende Reise in die Zukunft war für Schülervertreterin Rebecca Strauss die Ausbildung in der Pflegeschule Reutte. „Die Begeisterung für unseren Beruf hat uns das Lernen erleichtert und wir waren immer mit dem ganzem Herzen dabei“, sagte sie.

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