Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Patrouillenwettkampf am Sintwag

14. Mai 2019 | von Nina Zacke
Beim Patrouillenwettkampf bestanden die hundert Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Tirol nebenbei auch noch den
Nässetest! RS-Fotos: Weber
Hier ging es um den scharfen Orientierungssinn. Zur Standortermittlung wurden Orientierungspunkte in der Landschaft gesucht und auf die Karte übertragen.
Es war eine Herausforderung! Bei Regen ein Lagerfeuer mit dem Zündstab zu entfachen, ist gar nicht so einfach – aber alle haben es geschafft – super!
Da waren Kreativität und Können gefragt – mit wenig Mitteln und in kurzer Zeit musste das Zelt stabil stehen.
Galerie Pfadfinder. RS-Fotos: Weber

Pfadfinder bewiesen Wissen, Können und Kreativität


Die Pfadfinder bestätigten am vergangenen Wochenende einmal mehr ihre Wetterfestigkeit und dass sie sich auf Gegebenheiten einstellen können. Außerdem gibt es ja kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. 

Von Michaela Weber

Hier ging es um den scharfen Orientierungssinn. Zur Standortermittlung wurden Orientierungspunkte in der Landschaft gesucht und auf die Karte übertragen.


Die Reuttener Pfadfinder holten im letzten Jahr den Wanderpokal des Patrouillenwettkampfs ins Außerfern. Deshalb kamen am Samstag über 100 Pfadfinder der „GuSp“ (Guides und Späher) aus ganz Tirol nach Reutte, um ihre Fähigkeiten zu beweisen. Sie hatten – neben Kleidung mit hoher Wassersäule – die Hoffnung im Rucksack, den Pokal in ihren Gruppenraum zu holen. Sammelbusse brachten die Kinder und ihre Gruppenleiter über den Fernpass, wo sie in der Früh noch von Sonnenschein begrüßt wurden. Der freundschaftliche Wettkampf erstreckte sich über neun Stationen, bei denen verschiedenste Fähigkeiten gefragt waren.
Stationen.

Bis Mittag hatten die Kinder bei der Station „Lagerfeuer“ noch gute Bedingungen. Alle nachfolgenden Pfadis hatten Wettergott Petrus nicht auf ihrer Seite. Regen und Wind erschwerten die Challenge, Feuer zu machen, trotzdem gelang es fast allen. Dafür hatte jede Gruppe eine halbe Stunde Zeit. Jedem Team standen zwei Streichhölzer zur Verfügung und ein Zündstab. Dieser sprüht bei Reibung Funken. Besonderes Augenmerk wurde auf Sicherheit im Umgang mit der Axt gelegt. Außerdem mussten die Pfadfinder die Station wieder aufräumen. Ein bis zehn Punkte gab es bei den einzelnen Stellen zu holen. „Karte und Kompass“ durfte natürlich im Stationenbetrieb nicht fehlen. Hier galt es, den eigenen Standpunkt festzustellen. Die Kinder peilten dafür Ehrenberg und den Hahnenkamm mit dem Kompass an. Die Karten wurden „ausgenordet“ und Linien darauf eingezeichnet. Als sich der milchige Nebel weiter ins Tal senkte, mussten sich die Kinder an anderen Punkten orientieren. Für echte Pfadfinder natürlich kein Problem.

Da waren Kreativität und Können gefragt – mit wenig Mitteln und in kurzer Zeit musste das Zelt stabil stehen.


Zum „Zeltaufbau“ standen den GuSp Rundhölzer und Seile zur Verfügung. Hier wurden Stabilität, Art und Zeit bepunktet. Ähnlich lief es beim „Unterschlupfbau“ ab. Vier Baumstämme, fünf Seile und eine Plane konnten die Kinder zum Bau eines Unterstandes verwenden. Gedächtnis, Merkfähigkeit und Teamgedanke zählten bei der Station „Bomberman“. Hier galt es, die Truppe sicher durch das Minenfeld zu leiten. „Morsen“ zählt zur Grundausbildung der Pfadfinder. Begriffe und Kurzcodes mussten von den Pfadfindergruppen übermittelt und entziffert werden. Humor und Kreativität ließen die Kinder beim „Improvisationstheater“ spielen. Hier zählte die Aufgabe in ihrer Ausführung mit besonderem Augenmerk auf das Zusammenspiel des Trupps. Bei der „Erste Hilfe“-Station wurden verschiedenste angenommene Verletzungen versorgt. Besondere Herausforderungen stellten sich die Pfadfinder gegenseitig mit ihren Annahmen. Die Reaktionen von Schaulustigen wurden von den Kindern wahrheitsgetreu nachgespielt und Wehwehchen eindrucksvoll geklagt. Verschlüsselte Botschaften entzifferten die GuSp bei der Aufgabe „Geheimschrift“. Keilschrift, Bodenzeichen und Buchstabenverschiebung sorgten für Spannung. Durch Erwärmung und andere Methoden machten die Kinder die Geheimtinten wieder sichtbar. Nach dem erlebnisreichen Tag konnte die Gruppe aus Hall den Sieg für sich entscheiden und war froh, dass es im beheizten Bus wieder nach Hause ging. Die Nacht im Schlafsack werden die begeisterten Pfadfinder am Fuße von Ehrenberg bei klarem Nachthimmel vielleicht einmal nachholen.

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