Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Schulterschluss zwischen Regionen und Gemeinden

Neue Hängebrücke in Forchach vorgestellt und freigegeben

Am vergangenen Freitag stellten die Verantwortlichen aus den beteiligten Gemeinden und den Tourismusverbänden die neue Hängebrücke bei Forchach vor. Bereits eine Woche zuvor war die 138 Meter lange Brücke über den Lech für Fußgänger freigegeben worden.
18. August 2020 | von von Magdalena Winkler
Schulterschluss zwischen Regionen und Gemeinden
Die Vertreter der beteiligten Gemeinden, der Bau- und Planungsunternehmen und der Tourismusverbände freuen sich über die neue Brücke. RS-Fotos: Winkler
von Magdalena Winkler

Errichtet wurde die neue Brücke im Zuge des LIFE Projekts II-C13 des Landes Tirol. Den Anstoß dafür lieferte der desolate Zustand der alten Hängebrücke. Eine Sanierung der 1924 errichteten Brücke wäre aus wirtschaftlicher Sicht wenig sinnvoll gewesen. „Die Seile, die man 1924 für die alte Hängebrücke nutzte, waren bereits zuvor in einem Werk in Deutschland in Verwendung. Man hat damals also bereits recycelt“, erzählt der Forchacher Bürgermeister Karl Heinz Weirather zur Geschichte der Brücke. Diese wurde einst auf Initiative des Jagdpächters, Kommerzialrat Carl Schwenk, zur Erleichterung der Arbeit der Jäger errichtet.

ENTSCHLUSS.  Mit dem Neubau der Brücke ergab sich nun auch die Möglichkeit, das Flussbett aufzuweiten, um so dem Lech wieder mehr an Lebensraum zurückzugeben. Nachdem der Entschluss dazu gefasst wurde, konnte im August letzten Jahres mit der Umsetzung des Projekts begonnen werden. Im Zuge dessen wurde der Bewuchs auf einer Fläche von knapp 70.0000 m2 entfernt und der Ober- und Schotterboden abgetragen. Die Aufweitung des Flussbetts soll eine Erhöhung der Ufer- und Flussdynamik bewirken. Eine Brücke nach dem Vorbild der alten Hängebrücke mit einer Länge von rund 80 Metern wäre hier jedoch viel zu kurz, weshalb die neue Brücke diese nun um fast 50 Metern Länge übertrifft.

SCHULTERSCHLUSS. „Was mir an diesem Projekt besonders gefällt, ist der Schulterschluss zwischen Regionen und Gemeinden“, freute sich der Standort-Bürgermeister Karl Heinz Weirather bei der Vorstellung der neuen Hängebrücke. Anwesend waren des Weiteren Vertreter der Gemeinden Weißenbach, Stanzach und Vorderhornbach sowie der Tourismusverbände Naturparkregion Reutte und der Ferienregion Tiroler Lechtal. Geplant wurde die Brücke von Ziviltechniker Paul Nessler. Die Bauarbeiten wurden im April dieses Jahres von der HTB Baugesellschaft mit Sitz in Arzl im Pitztal aufgenommen. Die Kosten für die neue Hängebrücke belaufen sich auf 760.000 Euro.
Schulterschluss zwischen Regionen und Gemeinden
Wanderer und Radfahrer können den Lech bei Forchach über die neue Hängebrücke überqueren.
PROJEKTABSCHLUSS. Eine offizielle Einweihungsfeier wird es laut Auskunft von Bürgermeister Weirather im kommenden Jahr geben, bei der auch das Lech-Life-Projekt in Forchach zum Abschluss gebracht werden soll. Im Zuge des Lech-Life Projektes werden zwölf flussbauliche Maßnahmen am Oberlauf des Lechs und im Grenzverlauf zu Bayern umgesetzt. Dabei sollen nicht nur neue Lebensräume rund um den Wildfluss entstehen, sondern auch eine Verbesserung in Sachen Hochwasserschutz erzielt werden.

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