Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Viele Herausforderungen und Themen warten

Pfarrgemeinderäte konstituieren sich im Dekanat Breitenwang

Ostern ist das Fest der Wiederauferstehung von Jesus Christus und es gilt seither als ein Neuanfang im christlichen Jahreskreis. Dazu passt gut, dass sich in den letzten Wochen die Pfarrgemeinderäte nach absolvierter Wahl am 20. März 2022 neu konstituieren bzw. noch konstituieren. Es gibt viele Herausforderungen und Themen für die nächste Periode.
18. April 2022 | von Johannes Pirchner
Viele Herausforderungen und Themen warten
Im Dekanat Breitenwang lag die Wahlbeteiligung bei rund 7 Prozent.
Foto: Cincelli/dibk.at
Von Johannes Pirchner.
Die Beteiligung in der Diözese und dem Dekanat Breitenwang.
Insgesamt waren in der ganzen Diözese Innsbruck 263.810 Katholiken und Katholikinnen zur Wahl des Pfarrgemeinderats berechtigt. Zur Wahl gegangen sind lediglich 23.382 Katholiken und Katholikinnen. Dies ist eine Wahlbeteiligung von knapp neun Prozent. Im Dekanat Breitenwang, welche sich mit dem Bezirk Reutte deckt, lag die Beteiligung unter diesem Schnitt auf etwa sieben Prozent. Im Vergleich zu dem letzten Jahr war das Tiroler Ergebnis ein Rückgang von etwa 50 Prozent. Jedoch ist dieser Rückgang erklärbar. Die Glaubensausübung während der Coronapandemie hat sich letztens stark verändert. So sind viele Katholikinnen und Katholiken auf Radio und Fernsehmessen umgestiegen, um sich nicht anzustecken. Das Schlagwort war während Covid „Hauskirche“. Dies hatte zur Folge, dass in der Diözese und im Dekanat weniger Gottesdienstbesucher verzeichnet sind und dies wirkt sich natürlich stark auf die Wahlbeteiligung bei der Pfarrgemeinderatswahl aus. Auch war die mediale Berichterstattung der letzten Monate um Benedikt XVI. ebenfalls kein Wahlmagnet. Ebenso spürt man auch in der Diözese und im Dekanat die generelle gesellschaftliche Veränderung. So ist auch hier der Wille zum Übernehmen eines Ehrenamtes gesunken, dies ist aber kein Phänomen der Kirche allein. Auch der Musikverein und Trachtenverein kämpften mit Nachwuchsproblemen. Insgesamt war es sehr schwer, neue Kandiatinnen und Kandidaten für den Pfarrgemeinderat zu motivieren. So fragte beispielsweise in der Pfarre Wängle-Höfen der Pfarrkurator dort über 100 Menschen, ob diese zur Mitarbeit bereit wären. Zugesagt haben letztlich nur zwei. Trotzdem dürfte es im Außerfern nach den Wahlen 200 bis 300 gewählte Pfarrgemeinderäte und Pfarrgemeinderätinnen geben. Die genaue Zahl der Ratsmitglieder kann durch das Wahlsystem in einigen Pfarren noch nicht bestimmt werden.

Eine gute Repräsentierung der Bevölkerung.
Die neuen Pfarrgemeinderäte repräsentiert eine gute Mischung aus erfahrenen Mitgliedern und motivierten Newcomern. Auch im Altersschnitt ist festzustellen, dass es in fast allen Pfarrgemeinderäten neue Mitglieder gibt, welche unter 30. Jahren alt sind. Ungefähr 45,3 Prozent der neunen Pfarrgemeinderäte sind zum ersten Mal dabei. Ebenso weisen die Pfarrgemeinderäte einen Frauenanteil von über 60 Prozent aus. Bei den konstituierenden Sitzungen bekunden die neuen Räte vielerorts den Wunsch zur Veränderung und den Wunsch auf Mitgestaltung. Veränderung kann es nur durch Engagement von jedem Einzelnen geben.
Wunsch nach Mitbestimmung und Soziales. Auf Nachfrage bei einigen Pfarrgemeinderäten, warum diese sich für die Kirche und Pfarre einsetzen, kamen durchaus verschiedene Ansätze hervor. So ist den Pfarrgemeinderäten einerseits natürlich der christliche Glaube und die Tradition wichtig. Egal ob kirchliche Feste, Prozessionen oder Patrozinien. Hier braucht es Mitarbeit und Organisation. Anderseits stehen gesellschaftliche Gründe im Vordergrund, wie etwa der Wunsch sich sozial einzubringen und ihren Mitmenschen zu helfen. Gerade in der Caritas oder der Außerferner „Initiative Hoffnung für Flüchtlinge“ hat sich die Kirche vor Ort und in der Diözese auf die Seiten der Schwachen gestellt.

Pfarrgemeinderatswahl in Stanzach.
Ein besonderes Ergebnis gab es auch in der Lechtaler Gemeinde Stanzach bei der Pfarrgemeinderatswahl. Hier gab es eine Wahlbeteiligung von 40 Prozent. Hier hat Stanzach einen besonderen Weg vollzogen. Neben Mitgliedern für den Pfarrgemeinderat wurden auch Menschen zur Mithilfe eingeladen, welche nicht unbedingt Pfarrgemeinderat werden wollten, aber trotzdem gerne mitarbeiten möchten. So hatte Stanzach nun zusätzlich viele ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gewonnen, welche sehr gerne in der Pfarre mitarbeiten möchten. Daneben war es in Stanzach möglich, nicht nur am Sonntag zu wählen, sondern die ganze Woche über. Der Stanzacher Weg wäre vielleicht eine Möglichkeit, um die Wahlbeteiligung zu steigern.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben