Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Aus besonderem Holz geschnitzt

Ausstellung von Bildhauer Josef Müller in der Zeiller Galerie

Im Rahmen der Langen Nacht der Museen wurde auch die neue Ausstellung von Holzbildhauer Josef Müller in der Zeiller Galerie eröffnet. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren am vergangenen Samstagabend der Einladung gefolgt, um Müllers Werke zu sehen – und auch zu hören.
11. Oktober 2021 | von Magdalena Winkler
Klangkörper: Gemeinsam mit dem Reuttener Altbürgermeister Luis Oberer brachte der Künstler seine Skulptur 11. September zum Klingen. RS-Fotos: Winkler
Von Magdalena Winkler.
Zart und leise, fast einem Hauchen gleich waren jene Töne, die der Wind am vergangenen Samstagabend in die kühle Herbstluft am Reuttener Zeil-lerplatz trug. Erzeugt wurden diese in fünf überdimensionalen Flöten, sorgsam geschnitzt aus dem Holz einer Haselfichte von Bildhauer Josef Müller. Mit diesem ganz besonderen Eingangsstück wurde die neue Schau des Außerferner Künstlers feierlich eröffnet.

HINSPÜREN.
Josef Müller, geboren 1950 in Tannheim, lebt und arbeitet dort als freischaffender Künstler. Seine Ausbildung zum Bildhauer absolvierte er an der Fachschule in Elbigenalp und der Akademie der Bildenden Künste in München. In zahlreichen Ausstellungen in Europa und Übersee waren seine Werke bereits zu sehen. In der aktuellen Schau in der Zeiller Galerie werden Skulpturen und Reliefs von Josef Müller gezeigt, die einmal mehr Geschichten erzählen – von entfernten Orten und von daheim, von Begegnungen und Wendepunkten. Mit feinfühligem Blick auf die Welt zeigt der Künstler in seinen Werken das Besondere im Alltäglichen. Die mit großer Genauigkeit gefertigten Stücke machen neugierig und fordern dazu auf, sich ihnen zu nähern und genau hinzuspüren.

HINHÖREN.
Ausgestellt werden auch die vom Künstler jüngst geschaffenen Flöten. Für diese griff er auf das Holz der Haselfichte zurück, das sich besonders zum Instrumentenbau eignet. Bereits in der Vergangenheit machte Josef Müller das Kunstwerk auch zum Klangkörper – so etwa mit seinen Windharfen oder der Skulptur 11. September. Letztere ist auch in der aktuellen Ausstellung zu sehen: Vertikale Metallstäbe erzeugen bei Berührung einen Klang, zerbrechlich und sakral zugleich, mit dem auch Gedenken abgehalten wird.

HINSCHAUEN.
Zu sehen ist die Ausstellung von Josef Müller noch bis 30. Oktober, jeweils von Dienstag bis Samstag, von 15 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt. An den beiden Samstagen  – am 23. und 30. Oktober – ist der Künstler auch für ein persönliches Gespräch in der Galerie anzutreffen.
Aus besonderem Holz geschnitzt
Vielschichtig: Die Holz-Kunstwerke von Josef Müller haben viele Gesichter.

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