von Lena Knitel
Schon im vergangenen Jahr hatten die Veranstalter des Sommerkonzerts am Heiterwanger See großes Wetterglück, und auch heuer war die Terminwahl wieder perfekt. Ein prachtvoller Sommertag mündete schließlich in einen musikalischen Sommernachtstraum am See. Bereits lange vor Beginn des Konzertes strömten die zahlreichen Besucher herbei und freuten sich, bequeme Plätze zu ergattern. Aufgrund der auch noch am Abend kräftigen Sonne wurden bald einige Bänke in den Schatten verschoben, das Lech Groove Orchestra hatte inzwischen auf der Terrasse beim Hotel Fischer am See Platz genommen, pünktlich um 18.30 Uhr begann das Konzert mit einem Reigen aus drei der berühmtesten Kompositionen von Glenn Miller: „A String of Pearls“, bei dem gleich mehrere Solisten in den Vordergrund traten, eröffnete das Konzert, danach führte Wolfgang Lausecker, eigentlich Baritonsaxophonist der Big Band, an der Klarinette durch die „Moonlight Serenade“ und bei „In The Mood“ konnten wieder die Trompeten und die Saxophone solistisch und im Satz brillieren. Dann betrat Sängerin Jutta Wagener die Bühne und zog das Publikum mit ihrer Stimme in den Bann. Begleitet von der sehr dynamisch spielenden Big Band konnte sie alle Nuancen ihrer Stimme ausloten und schlüpfte bei „My Baby Just Cares For Me“ in die Rolle der Jazzsängerin, während sie sich bei „Mus-tang Sally“ mehr von ihrer rockigen und bluesigen Seite zeigte. Nach der Pause wechselte dann Uwe Schleinkofer, der Gitarrist der Band, in die erste Reihe ans Mikrophon und begeisterte das Publikum mit „What a Wonderful World“ und dem Klassiker „New York, New York“, mit dem er nicht nur die Zuhörer, sondern auch die ganze Big Band mitriss. Bei der Komposition „Fever“ in einem äußerst spannenden Arrangement des großartigen Bigband-Leiters und Komponisten Peter Herbolzheimer waren es zunächst nur Norbert Lexl am Schlagzeug und Doris Werth an der Flöte, die den Puls vorgaben, bis schließlich der Einsatz der Sängerin das Trio komplettierte. Erst nach und nach kamen die Rhythmusgruppe und Bläser dazu, die Spannung steigerte sich langsam bis zum Ende. „Cry Me a River“ war danach eine Ballade zum Entspannen, bei „What a Difference a Day Makes“ begleitete lange Zeit nur Bassistin Karin Schenk-Roth die Sängerin, bevor die ganze Band einstieg. Das letzte Stück im Programm war die groovige Nummer „I Wish“ von Stevie Wonder, mit der sich das Lech Groove Orchestra nochmals ganz in die Herzen der Zuhörer spielte. So war es nicht verwunderlich, dass die Band das begeisterte Publikum noch mit einer Zugabe belohnte. Mit „Pick Up the Pieces“ zeigte das Lech Groove Orchestra, dass es auch im Funk durchaus zuhause ist und so wurde bei diesem Konzert der Bogen von Glenn Miller und Frank Sinatra bis hin zu moderner Bigband-Literatur gespannt. Wer das Lech Groove Orchestra unter der Leitung von Andreas Kopeinig mit diesem Programm im Sommer nochmals erleben möchte, kann am 27. August auf die Kasermandl-Hütte bei Elbigenalp kommen. Dort wird diese Big Band um 13 Uhr das siebentägige Festival Alpenrausch mit einem weiteren Sommerkonzert abschließen.
Das Lech Groove Orchestra auf der Terrasse beim Hotel Fischer am See. Fotos: Elias Wassermann-Kopeinig