Ernst Forcher, auch bekannt unter seinem Künstlernamen Dr. Ernst Forcher, wurde 1979 als Jüngstes von vier Geschwistern in Weißenbach geboren. Im selben Ort besuchte er den Kindergarten und im Jahr 1985 die erste Integrationsklasse im Außerfern. Ermöglicht wurde ihm dies durch seinen Vater, Heinz Forcher, der sich über viele Jahre mit viel Motivation und Energie, auch auf politischer Ebene für Menschen mit Behinderung, deren Rechte und Integration in die Gesellschaft eingesetzt hat. Sein sehr aufgeschlossenes und geselliges Wesen treibt Ernst immer gerne dorthin, wo etwas geboten ist. Kunst fasziniert ihn gleichermaßen wie Musik und Sport – vor allem Motorsport hat es Ernst angetan. Er verfolgt nahezu alle Rennen der Saison in der Formel eins und des MotoGP. Eine weitere Leidenschaft Ernst Forchers sind Züge. Sehr gerne reist er mit der Bahn, genießt die Aussicht und macht Fotos, die er dann oft in seinen Collagen verarbeitet.
„Hase mit Blume“ – Dr. Ernst Forcher, Dezember 2023, Acryl auf Leinwand. Eines der Werke des Außerferner Künstlers, das derzeit in der SOB zu sehen ist. Foto: Victoria Schretter
EIN EIGENES ATELIER. Auch das WG-Leben ist Ernst nicht fremd. Er teilt sich mit einer Mitbewohnerin eine Wohnung in Reutte und hat sich mittlerweile auch sein Atelier dort eingerichtet. So kann er zuhause an seinen Werken arbeiten. Vor mehr als 20 Jahren hat Dr. Ernst Forcher begonnen zu malen. Sein damaliger Assistent begleitete ihn auf seinem künstlerischen Weg. Ernst besuchte Malkurse und entdeckte verschiedene Techniken für sich. Ein Künstler braucht Raum für seine Kreativität. Ernst nutzte bis vor Kurzem ein gemeinschaftliches Atelier in den Kursräumen von Vianova. Als eine seiner Schwestern ihre Physiotherapiepraxis auflöste, konnte er diesen Raum zum ersten eigenen Atelier machen. In einer ehemaligen Praxis zu malen, wo eigentlich ein Arzt/Doktor arbeitet, das führte Ernst zu seinem Künstlernamen: Dr. Ernst Forcher. Und dessen Stil ist unverkennbar – farbenfroh, abstrakt und naiv, mit Botschaften verbunden. Ernst malt impulsiv, spontan und am liebsten mit Pinsel und Acrylfarben. Seine Inspiration findet er im Alltag. Er beobachtet, nimmt das Geschehen auf, hält Momente fest. So entstehen Werke, die vor allem auch mit ihrer gefühlvollen Farbkomposition und Lebendigkeit bestechen. In Künstlerkreisen ist Dr. Ernst Forcher längst kein Unbekannter mehr, konnte er seine Werke doch bereits in mehreren Ausstellungen – im Außerfern und auch außerhalb der Bezirksgrenzen – einem breiten Publikum zeigen. Dass er momentan die aktuellen Werke und einen Querschnitt an Bildern seiner gesamten Künstlerkarriere an der SOB in Innsbruck zeigen kann, ist Dr. Ernst Forcher eine große Ehre.
Dr. Ernst Forcher: „Der Postbus". Foto: Victoria Schretter