Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Lechtal, des måch ma wieder!“

Ina Regen und Band in Elbigenalp

Mit einem großartigen Konzert startete am vergangenen Freitag die Geierwally Freilichtbühne in Elbigenalp in die Open-Air-Saison. Die österreichische Singer-Songwriterin Ina Regen und deren vierköpfige Band bescherten den Besuchern einen unvergesslichen Konzertabend.
13. Juni 2022 | von Magdalena Winkler
Vollblutmusiker: Ina Regen und Band bescherten den Besuchern einen großartigen Konzertabend. RS-Foto: Winkler
Von Magdalena Winkler.
„Es soll heute Abend sogar trocken bleiben, hab ich gehört. Wäre doch schön, wenn sich die alte Bauernregel ‚Es kann nur eine Regen geben‘ auch dieses Mal wieder bestätigt ;-)“, postete Ina Regen noch am Freitagvormittag auf ihrer Instagram-Seite. Und tatsächlich: Vor einem vollen Publikum und bei trockenem Wetter ging das Konzert, organisiert vom Tourismus Lechtal, über die Bühne.

WARM UMS HERZ.
Selbst die frischen Temperaturen taten dem keinen Abbruch, zumal Ina Regen mit ihrer Musik dafür sorgte, dass es dem Publikum warm ums Herz wurde. Mit ihren Liedern erzählt die Künstlerin ungeheuer feinfühlig Geschichten, die das Leben schreibt. Sie erzählt vom Menschschein, von Höhen und Tiefen und vom Suchen nach dem Roten Faden. „Vielleicht muas ma a ganzes Leben lernen, wie ma lebt“, heißt es dazu in einem ihrer Lieder. Oft sind es persönliche Wahrnehmungen und Eindrücke von dem, was die Welt bewegt, die die Sängerin in ihren Texten verarbeitet. So schrieb sie sich etwa mit „Was ma heut net träumen“ selbst ein Schlaflied, das ihr in Zeiten der Unsicherheit Hoffnung schenken sollte. Beim Konzert inszenierten Ina Regen und ihre Band eben dieses Lied vollkommen ohne Instrumente, mehrstimmig gesungen - nur das Rauschen des Windes im Hintergrund.

AM HERZEN LIEGEN.
Erstmals live präsentierte Ina Regen am Freitag auch ihre neue Single aus ihrem bald erscheinenden dritten Album. Das Stück „Wie du“ widmete sie ihren Eltern.
Immer wieder sind es aber auch gesellschaftspolitische Themen, die der Künstlerin am Herzen liegen. So setzt sie etwa mit „Fahnen“ ein Zeichen für den Feminismus. In  „Fenster“ ruft die Künstlerin zu mehr Miteinander auf: „...vielleicht des, wos uns trennt hod goa ned des, wos zöhlt“, singt sie.

AUS VOLLEM HERZEN.
Die aus Oberösterreich stammende Künstlerin, die mit bürgerlichem Namen Regina Mallinger heißt, ist Musikerin aus vollem Herzen. Zunächst arbeitete die studierte Musikerin als Gesangslehrerin und Backgroundsängerin, unter anderem für Marianne Mendt oder Conchita Wurst, bis ihr mit „Wie a Kind“ 2017 der Durchbruch als Solo-Künstlerin gelang. Ihr Debüt-Album „Klee“ wurde 2018 mit dem Amadeus-Award ausgezeichnet. 2021 erschien ihr zweites Album „Rot“, Ende Juni soll ihr drittes folgen. Seit 2020 hostet Ina Regen zudem den Podcast „Rotweinplausch“, in dem sie mit verschiedenen Gästen über das Leben philosophiert.
Dass Ina Regens Musik aber nicht nur zum Nachdenken über die gro-ßen Fragen, sondern auch zum Tanzen anregt, zeigte sich letztlich auch beim Konzert am Freitag. Mit „Jo na eh“ oder „Wien am Meer“ versprühte die Sängerin pure Lebensfreude und ließ das Publikum das Tanzbein schwingen. Begleitet von tosendem Applaus verließen Ina Regen und ihre Band am Ende des Abends schließlich die Bühne – mit einem Versprechen: „Lechtal, des måch ma wieder!“

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